24.08.16 – Schadstoffe in Textilien — read English version

Textilwirtschaft steht vor substanziellem Umbruch

Chemische Substanzen sind fester Bestandteil textiler Produkte und deren Einsatz reglementiert. Unternehmensprozesse müssen darauf angepasst sein.

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Schadstoffe in Textilien – was dagegen tun? (Photo: Pixabay)

 

Immer wieder verunsichern Meldungen und Testergebnisse über gefährliche Substanzen in Textilien - sog. Schadstoffe – die Verbraucher. Schuld daran sind unter anderem Weichmacher, die häufig als Additive in Kunststofffasern, Garnen oder in Textilbeschichtungen zu finden sind. Viele dieser Phthalate sind als potenziell schädigend für die Fortpflanzung eingestuft, wobei einigen darüber hinaus auch schädigende Wirkung auf die inneren Organe unterstellt wird. Ein anderes Beispiel ist Formaldehyd, das oft eingesetzt in knitterfreier Kleidung Kontaktallergene und bei dauerhafter Belastung mit hoher Konzentration sogar Krebs auslösen kann. Gleichermaßen bedenklich sind PFC, die ebenfalls als krebserregend gelten. Nicht zuletzt auch wegen der fortpflanzungsschädigenden Wirkung ist geregelt, dass in Textilien beispielsweise nur ein Mikrogramm davon pro Quadratmeter Stofffläche enthalten sein darf.

Die Verwendung dieser für Mensch und Umwelt gefährlichen Substanzen ist in Europa und international über eine komplexe Landschaft bestehend aus Gesetzen, Richtlinien, Verordnungen und Normen geregelt, beispielsweise in der europäischen Chemikalienverordnung REACH. Einige der oftmals für die Produktion notwendigen Stoffe sind gänzlich verboten oder nur in speziellen Ausnahmefällen erlaubt. Andere müssen bei Überschreiten eines bestimmten Grenzwertes angezeigt werden. Eine Nichteinhaltung der Vorgaben kann zu haftungsrechtlichen Konsequenzen bis hin zu Vermarktungsverboten und Imageverlust führen. Um dies zu umgehen, ist es erforderlich, genaue Kenntnisse über die Inhaltstoffe und Zusammensetzung der eingesetzten Stoffe/Materialien zu haben. Für die Hersteller bedeutet dies: Hoher zeitlicher und finanzieller Aufwand.

In der aktuellen Ausgabe von textile network 9/10 2016 wird aufgezeigt, wie die Unternehmen mittels Prozessintegration, IT-unterstützer Lieferantenkommunikation und Analytik die Vorgaben rechtssicher umsetzen und so die Qualität im Hinblick auf die Material Compliance ihrer Produkte entlang der textilen Lieferkette sichern können.

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