29.06.16 — read English version

Econyl: Ideen gegen Plastikmüll im Ozean

Das Projekt Econyl setzt sich bereits seit Jahren für die Beseitigung von Plastikabfall ein. Econyl macht aus Plastik-Abfall wiederverwertbare Garne.

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Innovatives Recycling von Bootsmüll und Fischerei-Abfälle mit Econyl (Photo: Econyl)

 

Im Jahr 2010 haben die USA und die EU fast 15 Millionen Tonnen von Textilabfällen produziert. Was für die einen Müll ist, sehen andere als Rohstoffquelle, denn darin enthalten waren rund eine Million Tonnen Nylon-Wertstoffe. Da der daraus regenerierte Garn dieselben Eigenschaften wie neu-produzierte Nylon-Fasern aufweist, ist er völlig gleichwertig und für jede weitere Verarbeitung geeignet.

Econyl Regenerationssystem

Das Econyl Regenerationssystem extrahiert Nylon-Wertstoffe in mehreren Verarbeitungsschritten aus Abfällen, die bei der Textilproduktion anfallen oder von ausrangierten Endprodukten stammen. Ob aus dem Meer gewonnene Fischernetze oder vor Ort vom Produzenten bereitgestellt, mit einem eigens eingeführten Rücknahmeprogramm werden die Materialien weltweit eingesammelt und zur weiteren Verarbeitung bereitgestellt.

Positive Ökobilanz

Während der Produktion der Garne wird dementsprechend mehr Abfall verwertet als produziert, was für eine äußerst positive Ökobilanz sorgt. So konnte das Econyl Regenerationssystem im Jahr 2015 den Ausstoß von mehr als 100.000 Tonnen CO2 und den Verbrauch von mehr als 2 Millionen Gigajoule vermeiden. Dies entspricht dem CO2-Ausstoß eines PKW, der den Äquator 15.000 Mal umrundet bzw. dem Energiebedarf einer Stadt wie Rom für zehn Tage. Mit jeder Tonne Fischernetze, die gesammelt und aufbereitet wird, kann Econyl Garn für mehr als 10.000 Quadratmeter Teppichboden produzieren und trägt damit zu weniger Plastikmüll in den Weltmeeren bei.

Die Idee

Giulio Bonazzi, Vorsitzender und CEO von Aquafil, der mit seinem Team das Econyl Projekt entwickelt hat, setzt sich bereits seit Jahren für die Beseitigung von Plastikabfall ein.

In unserer Print-Ausgabe 7/8 2016 ab/seit 4. Juli erfahren Sie mehr über dieses interessante nachhaltige Projekt.