24.11.23 – Climate and Cotton Paper

Klimawandel: Baumwollbauern im Kreislauf der Armut

Der Klimawandel bedroht massiv die Baumwollanbaugebiete weltweit und führt zu einem Teufelskreis der Armut für Kleinbauern. Diese leben bereits in Armut aufgrund niedriger Baumwollpreise und können sich nicht schnell genug an die klimatischen Veränderungen anpassen, wie das aktuelle Cotton Paper zeigt.

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© Solidaridad

 

Die Untersuchung, veröffentlicht auf dem Sustainable Cotton Hub, befasst sich mit den Klimaauswirkungen von und auf den Baumwollanbau und zeigt, dass Baumwolle unter bestimmten Bedingungen klimapositiv angebaut werden kann, im Gegensatz zu synthetischen Fasern. Allerdings tragen die aktuellen Anbaupraktiken zur Umweltverschmutzung und zum Klimawandel bei. Eine Mitverantwortung dafür liegt bei den Einzelhändlern und Marken. Wenn diese ihre Wertschöpfungsketten nicht langfristig nachhaltig gestalten, könnten die Schäden für Umwelt und künftige Produktion unwiderrufbar sein.

Die Textilherstellung und der Konsum verursachen die größten Emissionen der Branche, doch der Einsatz synthetischer Pestizide und Düngemittel ist die Hauptquelle von Treibhausgasemissionen in der Baumwollproduktion. Naturkatastrophen, ausgelöst durch den Klimawandel, haben bereits zu erheblichen Ernteausfällen geführt, was die Klimaarmut der Baumwollbauern verstärkt: Kleinbauern, die unter großer Armut leiden, werden sich nicht schnell genug anpassen können, um eine zuverlässige Produktion zu gewährleisten. Auf diese Landwirte werden weitere Einkommensverluste aufgrund von Ernteausfällen zukommen, durch welche sie in einen Kreislauf der Klimaarmut geraten. Folglich sind sie so stark vom Klimawandel betroffen, dass sie sich nicht anpassen können.

Die Veröffentlichung betont die Notwendigkeit eines nachhaltigen Wandels in der Baumwollproduktion. Regenerative landwirtschaftliche Praktiken könnten Baumwolle klimapositiv machen, vorausgesetzt, es erfolgt eine Reduzierung des Einsatzes von Agrochemikalien. Marken und Einzelhändler werden aufgefordert, nicht nur nachhaltige Baumwolle zu beschaffen, sondern auch in Projekte zu investieren, die solche landwirtschaftlichen Techniken fördern.

„Baumwoll- und Textilunternehmen müssen erkennen, dass die niedrigen Preise für Baumwolle und damit zusammenhängend die Themen Einkaufspraktiken und ungleiche Macht- und Werteverteilung entlang der Wertschöpfungskette die Hauptursache dafür sind, dass sich die Bäuer:innen nicht an den Klimawandel anpassen können“, sagt Tamar Hoek von Solidaridad.