16.09.22 – Baumwolle — read English version

US-Exporte 2021/22 rückläufig

Die US-Exporte 2021/22 dürften aufgrund geringerer exportierbarer Mengen gegenüber dem Vorjahr um mehr als 370.000 t auf 3,2 Mio. t gesunken sein.

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USA: Von Dürre betroffene Baumwollanbauflächen. Rund 66 % wird in von der Dürre betroffenen Regionen angebaut. © Bremer Baumwollbörse

 

Trotz der höheren Produktion lagen die Anfangsbestände im August 2021 um mehr als 870.000 t niedriger als im Vorjahr, was den Export in der ersten Hälfte des Wirtschaftsjahres bremste. Ein höherer Inlandsverbrauch und logistische Probleme schränkten die Verschiffung ebenfalls ein. Laut USDA Export Sales Reporting (ESR) beliefen sich die Gesamtexporte 2021/22 auf 3,05 Mio. t. Damit lagen sie 152.000 t unter der Prognose des USDA. Seit der Saison 2017/18 berechnet das USDA die offiziellen Exporte als Mittelwert zwischen dem ESR und den Verschiffungen nach Angaben des U.S. Census Bureau. Von August bis Juni überstiegen die Census-Exporte die ESR um mehr als 218.000 t.

China war das zweite Jahr in Folge der größte Abnehmer und machte laut ESR-Daten etwa ein Drittel der US-Ausfuhren aus. Der Großteil der Exporte nach China war für die staatliche Reserve bestimmt. Von den zehn wichtigsten Exportmärkten im Jahr 2021/22 verzeichneten die Türkei, Indien und Peru höhere Exporte als im Vorjahr. Für die Saison 2022/23 prognostiziert das USDA einen Rückgang der US-Ausfuhren um mehr als 544.000 t, da die exportierbaren Mengen im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringer sind. Die Erzeugung dürfte 2022/23 um etwa 1,09 Mio. auf 2,74 Mio. t sinken. Ursache ist die Trockenheit insbesondere in Texas, wo normalerweise mehr als die Hälfte der US-Anbauflächen liegen.

Weltproduktion 2022/23

Die weltweite Baumwollerzeugung geht in der kommenden Saison voraussichtlich um 675.000 t zurück, wobei der Rückgang auf die Situation in den Vereinigten Staaten zurückzuführen ist. Der weltweite Verbrauch sinkt um 174.000 t und die Endbestände fallen um 327.000 t gegenüber der Vorsaison. Der Welthandel nimmt um 392.000 t ab, verursacht insbesondere durch einen Rückgang der US-Exporte um 435.000 t auf 2,61 Mio. t. Die chinesischen Einfuhren sinken voraussichtlich um 218.000 t auf 1,96 Mio. t. Auch die Einfuhren von Bangladesch, Indien, Pakistan, der Türkei und Vietnam dürften zurückgehen. Die US-Bilanz weist deutlich niedrigere Produktions-, Export- und Endbestände aus. Die aktuelle Produktionsprognose verzeichnet einen Rückgang von fast 653.000 t, was auf die historisch hohen Landaufgaben im Südwesten der USA zurückzuführen ist; die Endbestände werden mit 392.000 t auf den niedrigsten Stand seit fast 100 Jahren geschätzt. Der prognostizierte durchschnittliche US-Agrarpreis für die Saison steigt um 2 Cent auf 97 Cent pro Pfund.

Quelle: USDA, World Markets and Trade, August 2022

Bremer Baumwollbörse – Ausgabe 33/34 2022 des Bremen Cotton Reports