11/07/2024 – C. H. Müller

Insolvenzverfahren planmäßig eröffnet

Das Insolvenzverfahren bei C. H. Müller wurde planmäßig eröffnet, ein Investoreneinstieg ist im Laufe des Sommers möglich. Die Sanierung des Unternehmens verläuft gut, mit fortlaufender Produktion und dem Ziel, das Unternehmen und die Arbeitsplätze zu erhalten.

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„Die Aufträge werden weiterhin in der besten Qualität, Präzision und Zuverlässigkeit abgearbeitet, die die Kunden von C. H. Müller gewohnt sind“, sagt Geschäftsführer Philipp Porst. © C. H. Müller

 

Das Insolvenzverfahren der C. H. Müller GmbH aus Chemnitz ist planmäßig zum 1. Juli 2024 eröffnet worden. „Wir haben seit dem Insolvenzantrag Ende April bereits einiges erreicht und sind bei der Sanierung des traditionsreichen Unternehmens gut vorangekommen, das weltweit für namhafte Kunden aus unterschiedlichen Branchen tätig ist“, sagt Dr. Dirk Herzig von Schultze & Braun. Das zuständige Amtsgericht Chemnitz hat den Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht, der u. a. am Chemnitzer Standort der bundesweit vertretenen Kanzlei tätig ist, zum Insolvenzverwalter bestellt. „Unser Ziel ist nach wie vor, das Unternehmen und die Arbeitsplätze zu erhalten, und wir sind dabei auf einem guten Weg. So ist das Unternehmen inzwischen so aufgestellt, dass die Löhne und Gehälter der derzeit rund 240 Beschäftigten wieder aus dem laufenden Geschäftsbetrieb erwirtschaftet werden.“ Beim Insolvenzantrag hatte C. H. Müller rund 279 Mitarbeitende. Zu den notwendigen Sanierungsmaßnahmen zählte auch die Anpassung im Personalbereich an die aktuelle wirtschaftliche Situation des Unternehmens.

Suche nach Investoren bereits kurz nach dem Insolvenzantrag gestartet

Bereits kurz nach dem Insolvenzantrag Ende April hat Herzig zusammen mit der Baker Tilly Unternehmensberatung die Suche nach einem Investoren gestartet, der bei C. H. Müller einsteigen will. „Wir haben dabei zahlreiche potentielle Investoren aktiv angesprochen“, sagt Herzig. „Der Investorenprozess steht nach wie vor allen offen, und wir führen gute und konstruktive Gespräche über einen Investoreneinstieg bei C. H. Müller.“ Es sei gut möglich, dass der Investorenprozess noch im Laufe des Sommers abgeschlossen werden könne, so der Insolvenzverwalter weiter.

Die Entwicklung und Fertigung bei C. H. Müller laufen währenddessen in vollem Umfang weiter. „Die Aufträge werden weiterhin in der besten Qualität, Präzision und Zuverlässigkeit abgearbeitet, die die Kunden von C. H. Müller gewohnt sind und für die das Unternehmen seit über 155 Jahren steht“, sagt Geschäftsführer Philipp Porst.

Innovative Verbundmaterialien aus Kunststoff, Echt- und Kunstleder

Das 1868 gegründete Unternehmen mit Sitz in Heinsdorfergrund im sächsischen Vogtlandkreis ist für Kunden aus den Bereichen Automotive, Medizin, Leichtbau, Marina, Transport, Filtration sowie Industrie und Bau tätig. Die Kernkompetenz der Belegschaft von C. H. Müller sind innovative Verbundmaterialien aus Kunststoff, Echt- und Kunstleder. Die Produkte finden sich in Fahrzeugmodellen, Schienenfahrzeugen oder Flugzeugen, werden aber auch in Medizinprodukten sowie anderen Industrieprodukten eingesetzt. Hergestellt werden zudem hoch-effiziente, elektrische Heizelemente, die im Fußboden oder in der Decke eingebaut werden können. Als Systemlieferant kann C. H. Müller seinen Kunden individuelle Komplettlösungen anbieten.