16/04/2020 – Mut machen trotz düsteren Zeiten – Folge 3
Corona-Krise: Ideen für den Großformat-Digitaldruck
Gütersloh – DCP Digitaldruck & Profiltechnik GmbH & Co. KG, Geschäftsführer Oliver Knaup ist auf dem Weg zu neuen wirtschaftlichen Ufern.
„Großbanner für Messen und Events können bei einer Länge von 45 m schon mal eine Fläche von 225 qm haben. Diese Großbanner mit Schrift, Logos und Fotos im Sublimationsverfahren zu bedrucken, gehörte für uns als ostwestfälische Großformat-Digitaldruckerei seit 25 Jahren zum Brot- und Buttergeschäft – bis zur Corona-Krise.
Schon in den ersten Tagen nach Ausbruch der Pandemie wurde mir klar: Mit unseren Bannern werden wir 2020 keinen Umsatz mehr machen. Das ist bitter und leider weder von mir noch meinen 36 Mitarbeitern zu beeinflussen. Also waren neue Ideen für Ersatzproduktionen gefragt. Weil viele Textiler gerade auf Gesichtsmasken umstellen, fingen auch wir an, 225 qm schon mal in Masken umzurechnen…
Wie andere Textil- und Modefirmen haben wir dafür die fachliche Expertise und mit unserer Näherei auch eine wesentliche Voraussetzung. Doch wer nimmt uns die Masken in ausreichenden Stückzahlen ab? Ein Mitarbeiter fand den Ausweg: Er setzte sich beherzt ans Telefon und telefonierte mehrere Apotheken ab. Danach hatten wir die erste Großbestellung fix – ein Auftrag über 5.000 Stück Mund-Nasen-Maske in der Farbe Weiß. Dabei ist es nicht geblieben, wir haben inzwischen 25.000 Masken geliefert: farbig, designt u. a. mit dem Slogan #maskeauf und zum Teil individualisiert.
Behelfsmasken statt Banner
Das Umswitchen auf wiederverwendungsfähige Masken aus Microfaser-Stoff, die wir für Erwachsene und wahlweise auch für Kinder herstellen, erfolgte Mitte März. Grundlage des Designs sind Gestaltungsvarianten, die unser Team an einem Wochenende kurzfristig entwickelt hat. Darüber hinaus – und das ist fast eine Alleinstellung am Corona-Masken-Markt – kann der Kunde über unseren Online-Shop seine Gesichtsmaske ganz individuell gestalten.
Der Aufruf „Design your own" auf unserer Webseite www.i-product.de blieb nicht folgenlos: Jeder fünfte, der bei uns bestellt, bringt dafür auch sein individuelles Design mit. Das sind Firmen, die Masken mit Logos oder Marken-Signet bestellen, aber auch private Kunden, die Schriftzüge, eigenes Dekor oder Bildmotive einreichen. Unsere Produktionskapazität erreicht derzeit 1.000 Stück am Tag. Wir könnten noch mehr liefern, wenn wir für den sich andeutenden Näherei-Engpass eine Lösung finden…
Individualisierung von Textilien im Blick: Was kommt nach den Masken?
Auf jeden Fall werden wir versuchen, unsere gesamte Produktion inklusive Näherei in Richtung Mode und Heimtextil auszubauen. Wir stellen uns jetzt der Herausforderung und halten nach ähnlich denkenden Unternehmen Ausschau. Neue Impulse, neue Netzwerke sind jetzt gefragter denn je.
Wo geht unsere Reise hin? In Richtung individualisierter Textilprodukte zum Beispiel für Hotels, Restaurants oder Markenhersteller. Solche Produkte sind in Deutschland und darüber hinaus ein Wachstumsmarkt. Unser gesamtes Team freut sich auf diese neue Herausforderung und ist gespannt auf die neuen, zukünftigen Projekte."
Hier geht es zur Übersicht der weiteren Folgen aus unserer Serie Mut machen trotz düsteren Zeiten