Die Zunahme gesammelter Textilabfälle von 2,8 Mio. t auf zu erwartende 4,2 bis 5,5 Mio. t wird zu einer großen ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderung. Bis 2024 soll daher ein groß angelegtes und koordiniertes System zur Sammlung, Sortierung und zum Recycling aller Textilabfallströme eingerichtet werden.

In weniger als vier Jahren sollen die Textilabfälle getrennt gesammelt und idealerweise in der EU verarbeitet werden.

Um das anstehende Textilabfallproblem in eine Chance umzuwandeln, startet Euratex, der Europäische Bekleidungs- und Textilverband, mit seinen Mitgliedern eine gemeinsame Initiative zur Einrichtung von europäischen Textilrecyclingzentren, den ReHubs.

• Die Einrichtung der ReHubs in der Nähe europäischer Textil- und Bekleidungsbezirke bietet den Vorteil der Kreislaufwirtschaft durch das Aufwärtsrecycling von Textilabfällen als völlig neues, koordiniertes, großräumiges Management von Materialströmen.
• Die Fähigkeit der Hubs, große Mengen zu behandeln, wird Größenvorteile schaffen, die die Kosten für bestehende Recyclingtechnologien sowie Investitionen in neue Technologien, wie z. B. chemisches und thermisches Recycling und Schmelzrecycling, rechtfertigen.
• Dadurch werden neue Rohstoffe für die textilen Wertschöpfungsketten, die überwiegend aus KMU bestehen (Faser-zu-Faser-Kreislauf), und für die Symbiose mit anderen europäischen Industrien (z. B. Automobil- oder andere Industrien) erzeugt.

Die ReHubs werden die Schaffung eines neuen europäischen Marktes für Sekundärrohstoffe ermöglichen und zusätzliche abfallbezogene Kosten sparen. Sie werden Wissen über die Recyclingfähigkeit und das Produktdesign von Produkten schaffen und verbreiten, um eine bessere Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Käufern in der gesamten Wertschöpfungskette der Industrie zu ermöglichen.

Auf längere Sicht und durch die erfolgreiche Bewältigung der F&E-Herausforderungen werden die ReHubs nicht nur das Problem der Deponierung und Verbrennung angehen, sondern sie werden eine Gelegenheit für Europa schaffen, seine Autonomie für Rohstoffe zu stärken und ein gesundes Recycling-Ökosystem in ganz Europa zu schaffen.

Die ReHubs werden neue grüne Arbeitsplätze schaffen. Schätzungen gehen davon aus, dass pro 1.000 t gesammelter, sortierter und recycelter Textilien etwa 20 Arbeitsplätze geschaffen werden könnten, was letztlich bis zu 120.000 Arbeitsplätze in der Europäischen Union bedeuten würde. Im strategischen Textilökosystem bieten die ReHubs ein konkretes Beispiel für eine Partnerschaft für den Wandel, der notwendig ist, um die im Green Deal und im Aktionsplan für Kreislaufwirtschaft sowie in der Euratex-Strategie festgelegten EU-Ziele zu erreichen.