30.04.15 — read English version
Clessidra erwirbt 90 % am florentinischen Modehaus Roberto Cavalli
Clessidra SGR, führende Private-Equity-Gesellschaft Italiens, hat das Abkommen zur Übernahme der Mehrheitsanteile am Aktienkapital des florentinischen Modehauses Roberto Cavalli unterzeichnet. Roberto Cavalli wurde in den siebziger Jahren in Florenz gegründet und ist eine international anerkannte Luxusmarke, die dank eines Netzwerks aus etwa 200 Boutiquen auf der ganzen Welt präsent ist.
Der internationale Fonds L-GAM und Chow Tai Fook Enterprises Limited (CTF), Holdinggesellschaft der Cheng-Familie, sind an der Übernahme mit Clessidra beteiligt. Francesco Trapani übernimmt den Posten als Präsident und Renato Semerari wird neuer Geschäftsführer. Das Geschäftsjahr 2014 schloss das Unternehmen mit einem steigenden Umsatz in Höhe von knapp 210 Millionen Euro ab.
Neben der Hauptkollektion „Roberto Cavalli“ entwirft das Modehaus die Casual-Linie „Just Cavalli“, die bridge line „Cavalli Class“ und die Kinderkollektion „Roberto Cavalli Junior“, die alle für Damen und für Herren gedacht sind. Ergänzt werden die Labels durch ein breites Angebot an Accessoires, die von Lizenznehmern hergestellt werden: Handtaschen, Sonnenbrillen, Uhren, Schuhe, Schmuck und eine eigene Parfümlinie. Roberto Cavalli bietet auch eine international anerkannte „Home Collection“ und ist im gehobenen Gastronomie-Bereich mit Cavalli Clubs und Cafés vertreten.
Das neu gegründete Unternehmen Varenne wird den Mehrheitsanteil von 90% am Kapital des Modehauses übernehmen. Die restlichen 10% verbleiben im Besitz des Unternehmensgründers Roberto Cavalli. Zu den Aktionären von Varenne, an dem Clessidra die absolute Mehrheit hält, gehören mit einer Minderheitsbeteiligung der internationale Fonds L-GAM und die Holdinggesellschaft Tai Fook Enterpises Limited, die von der Familie Cheng kontrolliert wird und ihren Sitz in Hong Kong hat.
Für Clessidra stellt die Beteiligung an der Gruppe Roberto Cavalli die erste Investition in Rahmen des „Clessidra Capital Partners 3“ (CCP 3) dar, der dritte Fonds der PE-Gesellschaft. So wie die beiden vorangegangenen Fonds konzentriert sich CCP 3 hauptsächlich auf Investitionen in Italien.
Die Position des Präsidenten von Roberto Cavalli S.p.A. übernimmt Francesco Trapani, Executive Vice Chairman von Clessidra. Trapani war bereits über 25 Jahre Geschäftsführer von Bulgari und war anschließend CEO des Bereichs Uhren und Schmuck bei LVMH.
Das Amt des Geschäftsführers wird Renato Semerari übernehmen, bis heute Präsident des in New York börsennotierten Konzerns Coty. Zuvor war Semerari CEO von Guerlain und war schon als CEO und President Europe von Sephora tätig, beide Unternehmen der LVMH-Gruppe.Seit März hat der norwegische Designer Peter Dundas die kreative Leitung von Roberto Cavalli übernommen.
„Ich bin froh, einen italienischen Partner gefunden zu haben, und überzeugt, dass er das Beste aus meinem Lebenswerk machen wird“ – sagte Roberto Cavalli, Gründer des florentinischen Modehauses. „Die finanzielle und operative Unterstützung sowie das Personalmanagement von Clessidra werden die Weiterentwicklung meiner Firma und die Bewältigung der Herausforderungen der sich ständig weiterentwickelnden Luxusbranche ermöglichen.“
„Wir haben uns für diese Vereinbarung eingesetzt, weil wir an das Potential von Roberto Cavalli glauben“, sagte Francesco Trapani, „es ist ein Unternehmen mit einem außergewöhnlichen Stil und einer einzigartigen Marktpositionierung, das auf der ganzen Welt bekannt ist. Die Marke Cavalli stellt einen Wert dar, den wir bewahren möchten. Eine entscheidende Grundlage für das zukünftige internationale Wachstum des Unternehmens.“
Die Übernahme soll in den kommenden Wochen abgeschlossen werden. Roberto Cavalli SpA wurde von der Kanzlei Bonelli Erede Pappalardo und von der Bank BNL BNP Paribas beraten. Der Besitzer hat mit dem UHNWI-Team von Credit Suisse Italy gearbeitet. Clessidra wurde von der IMI Banca und der Kanzlei Gattai, Minoli, Agostinelli & Partners unterstützt, L-GAM von der Kanzlei LMS. Berater von CTF war Citi. Weitere Berater bei der Übernahme waren Piero Alonzo aus der Kanzlei ACP, Bain & Co, PwC und Knight Frank.