25.11.20 – Am 25. November ist der Tag gegen Gewalt an Frauen

Femnet: Gegen Gewalt am Arbeitsplatz

Konvention 190 gegen Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz wurde von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) bereits im Juni 2019 verabschiedet.

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25. November ist der Tag gegen die Gewalt an Frauen: Femnet und die CCC unterstützen die Kampagne #RatifyILO190 – gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern in Indien und Bangladesch. © Femnet

 

Femnet und die Kampagne für Saubere Kleidung (Clean Clothes Campaign, kurz: CCC) veröffentlichen nun ein Positionspapier, das die Dringlichkeit belegt.

  • Ratifiziert wurde die Konvention 190 in der EU trotz Zuspruch vieler Länder immer noch nicht.

  • Einzelne Staaten lehnen die Vereinbarung nach wie vor ab.

Renate Künast, Bundestagsabgeordnete der Grünen:

„Die internationalen Produktionsketten dürfen nicht auf dem Rücken von Frauen und Mädchen ausgetragen werden.“ Sie verweist damit auf die Gefahren von Belästigung am Arbeitsplatz, denen Frauen und Mädchen weltweit ausgesetzt sind. Besonders betroffen sind Beschäftigte im informellen und Niedriglohnsektor wie der Textilindustrie.

  • Wie die Politikerin Künast fordern auch Femnet und die CCC in ihrem aktuellen Positionspapier Löhne und geschlechtsspezifische Gewalt Unternehmen und Politik auf, entsprechende Maßnahmen umzusetzen.

  • Opfern von Gewalt am Arbeitsplatz soll Zugang zu Beschwerdestellen ermöglicht werden.

  • Mit der ILO Konvention 190 liegt ein rechtlich bindendes internationales Abkommen dazu vor.

  • Ein historischer Sieg für alle, die besonders unter Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt leiden.

Renate Künast:

„Gerade Frauen und Mädchen sind in internationalen Lieferketten besonders hohen Risiken ausgesetzt. Die ILO-Konvention 190 sieht u. a. auch Vorschriften zur Verhinderung von geschlechtsspezifischer Gewalt und der Unterstützung für Opfer vor. Die Bundesregierung muss während ihrer EU-Ratspräsidentschaft auf EU-Ebene die Initiative ergreifen, mit dem Ziel, dass zeitnah die ILO Konvention ratifiziert wird.“

  • Zahlreiche deutsche Politikerinnen und Politiker, darunter auch der zuständige Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD), befürworten die Ratifizierung der Konvention 190.

Deutschland muss nun entschiedener vorangehen, um den Weg für starke internationale und deutschlandweite Regelungen gegen Gewalt an Frauen und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz zu bereiten. Elf Frauen- und Arbeitsrechtsorganisationen haben in einem Brief an Minister Heil gefordert, den Prozess der Ratifizierung voran zu treiben und transparent darüber zu berichten.

Auch international ist es an der Zeit, Druck auszuüben

Femnet und die CCC unterstützen am 25. November, dem Tag gegen Gewalt an Frauen, die Kampagne #RatifyILO190 – gemeinsam mit Partnern in Indien und Bangladesch. Denn auch hier ist Gewalt am Arbeitsplatz an der Tagesordnung und auch hier wurde die Konvention bisher nicht ratifiziert.

Positionspapier Löhne und geschlechtsspezifische Gewalt finden Sie hier.