20.09.16 – futureTEX

Gute Perspektiven für Technischen Textilien

Technische Textilien in neuen Anwendungsfeldern werden die Zukunft der Textilwirtschaft in Deutschland bestimmen. Ein Überblick.

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140 Gäste nahmen an der dritten Konsortialversammlung des Projektes futureTEX in Chemnitz teil (Photo: STFI)

 
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Andreas Berthel, geschäftsführender Direktor des Sächsischen Textilforschungsinstituts und Konsortialführer des Projektes futureTEX (Photo: STFI)

 

Technische Textilien in neuen Anwendungsfeldern werden die Zukunft der Textilwirtschaft in Deutschland bestimmen. Dazu diskutierten 140 Gäste am 15. September 2016 zur dritten Konsortialversammlung des Projektes futureTEX in Chemnitz völlig neue Zukunftsfelder im Wachstumsmarkt der Technischen Textilien. Hersteller von Technischen Textilien, Verfahrenstechniker, Zulieferer und Dienstleister, z. B. aus der Informations- und Telekommunikationstechnik sowie Maschinen-/Anlagenbauer und Forschungseinrichtungen aus ganz Deutschland brachten ihre Kompetenzen zum Projekttreffen ein.

Gewinner des Programms „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ gibt Überblick zu Projektarbeit

Zu dem Meilensteintreffen im Rahmen des Bundesprojekt „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovationen" informierten sich ebenfalls Vertreter des Bundesministerium für Bildung und Forschung und des Projektträgers zum Stand des Strategievorhabens und der vier Basisvorhaben – Smart Factory, Mass Customization, Open Innovation und Arbeitswelt 4.0.

Einen wesentlichen Impuls für die Podiumsdiskussion „Vision trifft Mittelstand“ gab der Beitrag „Autonomik 4.0 für die Textilindustrie“ von Jan Hill, Senior Director Technology Innovation bei Adidas. In seiner Darstellung zur Zukunft der Produktion in der Speedfactory in Ansbach wurde deutlich, dass den anstehenden Herausforderungen nur in einer breiten Kooperation und durch Bündelung der Kompetenzen aller Akteure ausgehend vom Kunden begegnet werden kann.

Sieben Handlungsfelder im Fokus

Die neu justierte Strategie von futureTEX mit dem Fokus auf den Technischen Textilien, vorgestellt von Christian Leu als Vertreter des strategischen Partners EY Ernst und Young, fokussierte sieben Handlungsfelder. Diese befördern eine Vorreiterrolle von futureTEX zum Kompetenzpool mit branchenübergreifender Ausprägung, um die gesteckten Ziele in den Bereichen TechTex und dem Textilmaschinenbau zu erreichen. Der Kompetenzpool soll aktuelle Trends wie Digitalisierung, demographischer Wandel u. a. zum Kernthema machen, um disruptive Produktinnovationen, technologische Innovationen sowie moderne Organisationsformen innerhalb der Wertschöpfungskette weiterzuentwickeln.

Die KompetenzWerkstatt

Als einen Ansatz für den Kompetenzpool stellte Professor Joachim Warschat vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation aus Stuttgart das Konzept der KompetenzWerkstatt vor, welches im Team des Basisvorhabens Open Innovation entwickelt wurde. Dazu wird bereits am 27. Oktober 2016 ein erster offener Arbeitskreis zu Innovationswerkzeugen und -methoden in Chemnitz stattfinden.

Die Verbundkoordinatoren reflektierten dem Konsortium in Spotlight-Sessions den Stand der bereits laufenden Umsetzungsvorhaben und stellten sich in individuellen Gesprächen im begleitenden futureTEX-Infopool den vielfältigen Fragen.

Dazu gehörten: Modellierung Textilfabrik der Zukunft (Zentrum für Management Research der Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf), Biogene Heavy Tows (INVENT GmbH), ConTex (VOITH Engineering Services GmbH), PhotoTEX (Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS) und TexPCB (Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM). Die intensive Diskussion im Infopool bekräftigte die Relevanz der bearbeiteten Themen und brachte neue Ideen und Ansätze für die weitere Arbeit im Projekt futureTEX.

Andreas Berthel, geschäftsführender Direktor des Sächsischen Textilforschungsinstituts und Konsortialführer des Projektes futureTEX fasste die Ergebnisse der Veranstaltung zusammen: „Wichtige Erkenntnisse zum Reifegrad der Textilindustrie für Industrie 4.0 wurden bereits in den Basisvorhaben von futureTEX gewonnen. Diese branchenspezifischen Bedarfe bezüglich der Digitalisierungslösungen sind vor allem durch die Eigenschaften der neuen Anwendungsfeder des Textilmaterials und die Besonderheiten der textilen Wertschöpfungskette begründet. Hier gilt es aufgrund der großen Unsicherheit bei den mittelständischen Unternehmen in Richtung „Textilfabrik der Zukunft“ das Richtige zu tun. Ein branchenbezogenes Forschungs- und Versuchsfeld zur Bündelung von Kompetenzen sehen mittelständische Unternehmen als dringend notwendig an. So kann die Textilfabrik der Zukunft im Zusammenspiel von Mittelstand und Forschung transparent und erlebbar gemacht werden. Damit erreichen wir nachhaltige Ergebnisse von futureTEX unter Einbeziehung der Branchenverbände über die Laufzeit von Zwanzig20 hinaus.“