20.11.18 – Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Textil vernetzt

„Textil goes digital: Digitalisierung in der Praxis“

Die Digitalisierung im textilen Mittelstand schreitet voran. Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Digitalexperten trafen sich in Denkendorf.

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v.l.n.r.: Peter Haas, Hauptgeschäftsführer von Südwesttextil, Thomas Bareiß, Katrin Schütz, DITF Sprecher des Vorstands Götz T. Gresser und Anja Merker © Textil vernetzt

 
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Klaus Gudat, Vorstand Gruschwitz Textilwerke AG, und Michael Nothelfer, Geschäftsführer der caddon printing & imaging GmbH während der Podiumsdiskussion © Textil vernetzt

 

„Wir erhoffen uns eine Signalwirkung für die gesamte Textilindustrie“, sagte Thomas Bareiß, Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi, an den Deutschen Instituten für Textil- und Faserforschung (DITF) in Denkendorf auf der ersten Fachtagung von Textil vernetzt. Auch für die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Katrin Schütz ist die Textilindustrie im Südwesten „eine Leitregion des digitalen Wandels“.

Digitalisierung? So geht´s!

Klaus Gudat, Vorstand der Gruschwitz Textilwerke, Michael Nothelfer vom Farb- und Druckexperten caddon printing & imaging GmbH und Detlef Oesterreich von Brax diskutierten zum Thema Digitalisierung. Der Fokus bei Brax liegt auf der Produktentwicklung und dem E-Commerce unter dem Einsatz von Assistenzsystemen und "nicht alle Änderungen sind am Anfang auch gleich erfolgreich" räumt Detlef Oesterreich ein.

Um die Möglichkeiten im Unternehmen umfangreich auszuschöpfen, arbeitet Gruschwitz bereits mit Textil vernetzt zusammen. Klaus Gudat sieht „aber auch großes Potenzial in der Weiterentwicklung unserer Smart Factory, um letztlich produktiver und effizienter zu werden“.

Eine Lösung im Bereich Farbgebung für die Bekleidungsindustrie, die bereits bei Brax ihre Anwendung findet, bietet das Unternehmen caddon printing. Dabei stehe nicht die Frage im Fokus, analog durch digital zu ersetzen, sondern „wie komme ich schnellstmöglich zum besten Ergebnis, das reproduzierbar ist“, so Geschäftsführer Michael Nothelfer. Thema in der Diskussion war auch der Umgang mit Daten und welchen Nutzen Kunden aus der Weitergabe ihrer Daten ziehen können.

Digitales Rüstzeug

Auf der Fachtagung erhielten die Teilnehmer das digitale Rüstzeug an die Hand von der richtigen Haltung (Mindset), um ein kollektives Umdenken im Unternehmen einzuleiten, über die Herausforderungen des digitalen Wandels entlang der textilen Kette bis hin zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.

Voller Erfolg

„Die Fachtagung war mit fast 90 Teilnehmern ein voller Erfolg“, so Anja Merker, Geschäftsführerin von Textil vernetzt. „Die Teilnehmer konnten sehr viel Input mitnehmen, um in ihrem Unternehmen – sofern noch nicht geschehen – erfolgreich Lösungen einzuführen.“ Hierbei hilft Textil vernetzt, indem bedarfsgerecht und individuell Potenziale in den Firmen eruiert werden.

Einen ersten Einblick über das, was in der Textil- und Bekleidungsindustrie möglich ist, erhielten die Teilnehmer während der Führung durch das Schaufenster des Projektpartners DITF. Hier steht der Schwerpunkt digitales Engineering mit den Bereichen Simulate, Print & Cut, Smart Textiles und Textiler Leichtbau im Mittelpunkt.

Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Textil vernetzt setzt sich aus den vier Partnern DITF, Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen University, Hahn-Schickard und Sächsisches Textilforschungsinstitut (STFI) unter Leitung des Gesamtverbandes textil+mode zusammen. Dabei stehen die Schwerpunkte Arbeit 4.0, vernetzte Produktion, durchgängiges digitales Engineering und smarte Sensortechnik im Mittelpunkt. Textil vernetzt ist Teil des Förderschwerpunkts „Mittelstand-Digital“, der vom BMWi initiiert wurde, um die Digitalisierung in KMU und dem Handwerk voranzutreiben.