11.03.21 – BTE, BDSE und BLE

Textilumsatz sinkt auf 61 Mrd. Euro

Die Pandemie bescherte dem stationären Textil- und Bekleidungshandel ein dickes Minus. Allerdings verlief die Entwicklung einzelner Vertriebsformen und Sortimente unterschiedlich.

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Der Textilumsatz im stationären Einzelhandel sank 2020 auf 61 Mrd. Euro. © Victoria Chudinova/stock.adobe.com

 

Nach ersten Hochrechnungen des BTE ist der Einzelhandelsumsatz mit Bekleidung sowie Haus- und Heimtextilien im letzten Jahr um rund 9 Prozent gesunken. Die Pandemie führte zur wochenlangen Schließung des stationären Textil- und Bekleidungshandels und beeinträchtigte die Nachfrage nach bestimmten Sortimenten wie Business- und Anlassbekleidung stark. Insgesamt fiel das Marktvolumen von Textilien und Bekleidung im Einzelhandel in Deutschland in 2020 damit auf rund 61 Mrd. Euro.

Unterschiedliche Entwicklung

Der Blick auf die einzelnen Vertriebsformen zeigt, dass die Umsätze des stationären Bekleidungshandels im letzten Jahr um rund 25 Prozent fielen. Sie umfassen die Umsätze von Boutiquen, Modehäusern und (vertikal organisierten) Bekleidungsfilialisten. Enthalten ist dort neben den Umsätzen in den Ladengeschäften auch deren Bekleidungsabsatz über Online-Kanäle, die bei den Multichannel-Anbietern im Corona-Jahr meist gestiegen sind.

Umsatzplus für Heimtextilien

Der stationäre Fachhandel mit Haustextilien kam auf ein Umsatzpari, Heimtextilien-Fachgeschäfte konnten 2020 sogar ein Umsatzplus von fast 10 Prozent erzielen. Auf den stationären Bekleidungsfachhandel entfiel nach BTE-Hochrechnungen im letzten Jahr ein Umsatz von knapp 24 Mrd. Euro. Weitere rund 6 Mrd. Euro Umsatz erzielte der Fachhandel mit Heim- und Haustextilien. Zusammen kommen die auf Bekleidung und Textilien spezialisierten Handelsunternehmen damit auf einen Marktanteil von ca. 49 Prozent.

Zweistelliges Plus im Versand- bzw. Onlinehandel

Die auf den Versand- bzw. Onlinehandel spezialisierten Unternehmen haben 2020 rund 16 Prozent mehr Umsatz mit Bekleidung und Textilien erzielt. Der Distanzhandel kam damit nach BTE-Hochrechnungen im vergangenen Jahr mit textilen Sortimenten auf einen Umsatz von ca. 17 Mrd. Euro. Dessen Marktanteil stieg auf über 27 Prozent. Die übrigen 24 Prozent des Textil- und Bekleidungsmarktes teilen sich Warenhäuser, Lebensmitteldiscounter und alle anderen Handelsbranchen, die Bekleidung und Textilien verkaufen, aber nicht als Schwerpunktsortiment führen. Der auf diese Betriebsformen entfallende Textil- und Bekleidungsumsatz lag nach ersten BTE-Schätzungen in 2020 bei 15 Mrd. Euro.

Neuer „Statistik-Report 2021 Textil | Schuhe | Lederwaren“

Alle wichtigen Daten sind auch im neuen „Statistik-Report 2021 Textil | Schuhe | Lederwaren“ enthalten. Dieser umfasst zahlreiche Informationen über den deutschen Bekleidungs-, Wohntextil-, Schuh- und Lederwarenmarkt. Nach einem ausführlichen Vorwort, das die wichtigsten Entwicklungen in 2019 und 2020 noch einmal beleuchtet, sind in einer Excel-Datenbank rund 230, thematisch sortierte Tabellen aufgeführt. Die Daten können in der Datenbank direkt weiterverarbeitet oder exportiert werden. Auf Wunsch gibt es die Datenbank-Version zusätzlich auch als Print-Ausgabe. Erstmalig wurden diesmal die bisher getrennten Statistik-Reporte für den Textil- bzw. den Schuh- und Lederwareneinzelhandel von den Handelsverbänden BTE, BDSE und BLE in einer Ausgabe zusammengeführt.

Katja Keienburg

Redakteurin Meisenbach Verlag