16.10.19 – Im Sinne des Tierwohls

Einkaufsratgeber Daunen von Vier Pfoten

Kaum wird es kälter, erwärmt sich die Branche wieder für Daunen. Doch Anbieter wie Verbraucher sollten sich vorher gut informieren.

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Allgemein ist es am tierfreundlichsten, auf Daunen zu verzichten. Wer sich dennoch für Daunen entscheiden möchte, sollte zumindest auf glaubwürdige Standards achten! Tierqual findet allerdings auch bei den Standards (noch) statt. © Vier Pfoten/Zimmerman

 

Denn die Daunen in Jacken, Kissen, Decken und ähnlichen Produkten stammen in der Regel von Gänsen und Enten aus der Intensivtierhaltung – im schlimmsten Fall leiden die Tiere unter grausamem Lebendrupf oder der Stopfmast.

Wer Tierleid komplett ausschließen möchte, sollte auf Daunen-Alternativen zurückgreifen. Diese nehmen es in Punkto Wärme und Qualität locker mit Daunen auf. Wer dennoch Daunenprodukte bevorzugt, sollte stets auf entsprechende Standards wie Responsible Down Standard (RDS) oder Global Traceable Down Standard (Global TDS) achten, um Tierqual mit größtmöglicher Sicherheit auszuschließen.

Gänse

Lebendrupf findet noch immer auf Gänsefarmen in Osteuropa und China statt – eine für die Tiere extrem schmerzhafte Prozedur. Aber für den Besitzer von Elterntiergänsen, die mehrere Jahre gehalten werden, lohnt der Lebendrupf. Denn so hat er die Möglichkeit, die Gänse immer wieder zu rupfen, sobald die Daunen bei den Tieren nachgewachsen sind. Bei Totrupf dagegen kann der Halter sein Tier nur einmal rupfen. Aber auch Totrupf ist kein Garant für tierfreundliche Produktionsmethoden – selbst, wenn sie nicht gerupft werden, leiden Gänse häufig in ihrem kurzen Leben an tierquälerischer Stopfmast.

Enten

Enten werden nicht gerupft, leben dennoch nicht in einer artgemäßen Haltung. Die meisten Enten werden in Intensivtierhaltung gemästet und es werden Millionen Tiere für die Stopfleberproduktion gequält. Schließlich ist diese auch heute noch in Frankreich, Ungarn, Bulgarien, Spanien, Belgien und China erlaubt. Aus diesen Stopfmastproduktionen können ebenfalls Daunen stammen.

Alternative und Punktsieger: Pflanzliche oder synthetische Jacken

Die Pflanzenfaser Kapok, die sogenannte „Pflanzendaune“, eignet sich bestens als Daunenersatz. Die Palmenfaser kostet ähnlich viel wie Daunenprodukte und isoliert hervorragend Jacken und Decken. Weitere Option: Moderne, hochwertige synthetische Produkte. Sie sind genauso warm wie Daunen, haben aber viele Vorteile, gegenüber tierischen Produkten:

• Sie werden tierfreundlich hergestellt.

• Sie sind in der Regel preiswerter.

• Sie sind im Vergleich zu Daunen feuchtigkeitsresistent.

• Sie können recycelt werden und sind lange haltbar.

Rückverfolgung der Lieferkette hilft bei Daunenprodukten.

Auf Daunen verzichten!

Allgemein ist es am tierfreundlichsten, auf Daunen zu verzichten. Wer sich dennoch für Daunen entscheiden möchte, sollte zumindest auf glaubwürdige Standards achten! Doch Tierqual findet trotzdem statt. Die Standards können eine komplett artgemäße Haltung mit Wasserzugang und Auslauf für das Wassergeflügel nicht garantieren. Vier Pfoten fordert deshalb umgehend, dass diese Standards in Zukunft strenge Vorgaben erfüllen und den Tieren ein Wasserzugang sowie Auslauf gewährt wird.

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