25.03.20 – Corona-Krise
GermanFashion: Fashion-Branche vor dem Kollaps!
Die Fashion-Branche leidet extrem stark unter den Auswirkungen der Coronakrise. BTE und GermanFashion fordern rasche Hilfe von der Politik.
Alle Textil- und Schuhgeschäfte sind geschlossen, der Umsatz ist auf Null gesunken. Das Coronavirus hat die Fashion-Branche genauso heftig getroffen wie Gastronomie und Kultureinrichtungen. Tausende Boutiquen, Schuhgeschäfte und Modehäuser und damit ihre Lieferanten stehen vor dem Aus.
Nahrungsmittel sind lebensnotwendig, andere Anschaffungen können aufgeschoben werden?
Hierzu BTE-Präsident Steffen Jost:
„Hosen oder Schuhe aus der Frühjahrskollektion kann der Modehandel im Sommer kaum noch verkaufen. Insofern kann man Mode gut als verderbliche Ware bezeichnen.“
Ein großes Problem der Fashionbranche ist zudem die lange, internationale Lieferkette. Selbst während der erzwungenen Ladenschließung wird neue Ware angeliefert, die bereits vor Monaten bei den Lieferanten bestellt wurde und trotz fehlender Einnahmen angenommen und bezahlt werden muss. Eine Aussetzung der Belieferung ist schwierig, da die Industrie bei ihren Vorlieferanten in der gleichen Situation ist.
Partnerschaftliche Lösungen werden zwar diskutiert, sie verschieben das Problem aber lediglich.
Gerd Oliver Seidensticker, Präsident des deutschen Modeverbandes GermanFashion:
„Die Produzenten stehen vor großen Herausforderungen, weil bereits die Beschaffung für die Herbstmode läuft und kostenintensive Verpflichtungen bestehen.“
Aufgrund dieser speziellen Situation steht eine ganze Branche mit Hunderttausenden von Arbeitsplätzen in Handel und Industrie vor dem Aus. Bereits die beschlossenen Öffnungsverbote bis Ende April werden zu zahlreichen Insolvenzen führen.
Steffen Jost und Gerd Oliver Seidensticker:
„Wenn nicht spätestens im Mai die Geschäfte wieder öffnen, droht eine noch nie dagewesene Insolvenzwelle speziell von mittelständischen Händlern und Lieferanten.“
Dramatische Folgen für die Innenstädte und Shoppinganlagen
Wenn neben der Gastronomie Boutiquen, Schuhgeschäfte und Modehäuser für immer ihre Türen schließen, werden die Lebensqualität und das Gewerbesteueraufkommen in den Städten und Gemeinden massiv sinken. „Der Internethandel kann diese Lücke nicht einmal in Ansätzen schließen“, mahnt Jost.
Ein finanzieller Schutzschirm wäre die beste Lösung
Nach Ende der erzwungenen Ladenschließung wären ebenso neue unbürokratische Möglichkeiten für Sonntagsöffnungen eine echte Hilfe. „Der stationäre Handel braucht jede sich bietende Gelegenheit zum Verkauf seiner Produkte, damit er auch künftig noch am Standort bestehen und Arbeitsplätze in Handel und Industrie sichern kann!“, fordert der BTE-Präsident. Die Verbände werden mit einem konkreten Maßnahmenkatalog auf die Politik zugehen.