28.07.20 – Nachhaltig und kostengünstig(-er)?

Lectra: Nachhaltige Mode birgt wirtschaftliche Vorzüge

Viele Kunden wenden sich ab von der Hyperauswahl der Fast Fashion-Unternehmen. Eine Analyse von Lectra bringt erstaunliches zutage.

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Für die Generation Z ist Nachhaltigkeit ein sehr wichtiges Thema! Einzelhändler haben zugehört und diese Bedenken in ihren Waren berücksichtigt. © DOC RABE Media/stock.adobe.com

 
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Bisheriger Anteil nachhaltiger Kollektionen an der Gesamtkollektion - verschwindend gering ... © Lectra

 
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Nachhaltige, kreative Mode ist gefragte denn je

Wie sind Fast Fashion-Unternehmen in puncto nachhaltiger Mode aufgestellt? Das Technologieunternehmen Lectra hat bei führenden Fast Fashion-Brands eine Umfrage zu nachhaltiger Mode durchgeführt. Die Fragestellungen basierten auf Analysen von Retviews, einem von Lectra erst kürzlich erworbenen Startup.

Einzigartigkeit, Inspiration und Kreativität

Covid-19 hat bei zahlreichen Konsumenten den Wunsch geweckt, ein sinnvolleres Leben zu führen und sich verantwortlicher zu verhalten. Der Kunde wägt seine Kaufentscheidung neu ab und ist weniger angezogen von der Fiktion der Hyperauswahl durch Fast Fashion. Für die Modeindustrie kann dies der Auslöser sein, um die Art und Weise zu ändern, wie sie ihre Produkte entwirft, produziert und vertreibt.

Bedarfsgerechte Supply-Chain für nachhaltige Produkte und weniger Überbestände

Die Fashionbranche kann Echtzeit-Verbraucherdaten verwenden, um die tatsächliche Nachfrage und die finale Produktion aufeinander abzustimmen: das richtige Produkt, zum benötigten Zeitpunkt, in der nachgefragten Menge, in der richtigen Qualität. Überbestände können mit Fashion on Demand minimiert werden in dem Material eingespart wird. Rabattschlachten und hohe Preisabschläge wären damit beendet. Mit Fashion on Demand lässt sich zudem schnell auf Nachbestellungen und Nachschub reagieren, sowie neue Marktchancen rund um Themen wie Made-to-Order (Kleinserien), Made-to-Customize, Made-to-Measure realisieren.

Nachhaltige Kollektionen? Bis dato eher selten

Die Retviews-Umfrage zeigt, dass der Anteil nachhaltiger Mode in den Kollektionen der verschiedenen Einzelhändler sehr unterschiedlich ist. Ökofreundliche Kollektionen machen beispielsweise einen geringen Teil des Angebots von führenden Marken wie Zara und H&M aus, die beim G7-Gipfeltreffen in Biarritz den Fashion Pact mitunterzeichnet haben.

Die Join Life-Kollektion von Zara macht 14% der Gesamtkollektion aus, während die #Wearthechange-Kollektion von C&A fast 30% der Gesamtkollektion darstellt.

Die Conscious-Kollektion bei H&M, die den von der Fashion Revolution geschaffenen Fashion Transparency Index anführt, entspricht weniger als 10% der Gesamtkollektion. Produktzusammensetzung in umweltfreundlichen Kollektionen

C&A, H&M und Inditex (Zara) gehören zu den vier größten Verbrauchern von organischer Baumwolle. Alle Marken, die analysiert wurden, präsentieren ihre Baumwolle als nachhaltig und sehen dies für 2020 und darüber hinaus als Priorität. Es besteht nur ein geringer Unterschied zwischen den häufig im Massen- und im Premiummarkt verwendeten Stoffen.

Das gleiche gilt für den Vergleich zwischen ökofreundlichen und Standardkollektionen. Baumwolle, synthetische Stoffe wie Polyester, Elastan und Viscose sind die am meisten angebotenen und verwendeten Stoffe.

Sind nachhaltige Stoffe teurer?

Laut den Umfrageergebnissen ist die Annahme, dass nachhaltige Kleidungsstücke teurer sind, falsch. Zara’s nachhaltige Join Life-Kollektion ist ein gutes Beispiel dafür. Ein Kleid aus der Standardkollektion kostet im Durchschnitt 39,90 Euro, während ein Kleid aus der Join Life-Kollektion nur 31,70 Euro kostet.

Quentin Richelle, Chief Marketing Officer, Retviews:

„Nachhaltigkeit bringt uns zahlreiche neue Chancen. Für die Generation Z ist Nachhaltigkeit ein sehr wichtiges Thema und Einzelhändler haben zugehört und diese Bedenken in ihren Waren berücksichtigt. 90% der Verbraucher sagen laut einer europaweiten Studie von Oney, dass sie sich der aktuellen Umweltsituation bewusst und bereit sind, ihr Verhalten zu ändern, um den Klimawandel zu bekämpfen. Das zeigt deutlich die Bereitwilligkeit, in ökologische Produkte zu investieren. Angesichts dieses Wandels haben Brands eine soziale Verantwortung: Sie müssen ihre Kunden informieren, ihre Fortschritte in diesem Bereich transparent darstellen und einige Herausforderungen, vor denen sie stehen, teilen, um ihre Kunden aufzuklären. Derzeit gibt es keine internationalen Regularien für die Definition von Nachhaltigkeit bei Bekleidung. Das bedeutet, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben, bis es für nachhaltige Fashion eine Standardisierung geben wird.“

Die ausführliche Studie, mit einem Vorwort von Katja Cahen, Marketing Intelligence Director, Lectra, steht hier für Sie zum kostenlosen Download bereit!

 

Über Retviews

In diesem wettbewerbsintensiven Markt benötigen Entscheidungsträger der Fashion-Branche eine speziell auf ihre Branche zugeschnittene automatische Benchmarking-Lösung, damit sie schnell die richtigen Entscheidungen treffen können. Retviews wurde 2017 gegründete und kürzlich von Lectra übernommen und hat eine innovative Technologie entwickelt, die künstliche Intelligenz und Big-Data verbindet. Die Retviews-Technologie ermöglicht Fashion-Brands eine effektive Marktanalyse in Echtzeit und eine 360-Grad-Sicht auf ihre Wettbewerber.