14.03.17 – Techtextil/Texprocess — read English version

Smarte Textilien auf dem Vormarsch

Mode und Autos haben einiges gemeinsam! Sie heizen, leuchten und kommunizieren, sie sind intelligent und werden auch Smart Textiles genannt.

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Innovative Apparel Show auf der Techtextil: Laufsteg für unkonventionelle Materialien und Verarbeitung in der Mode (Photo: Messe Frankfurt Exhibition GmbH / Jean-Luc Valentin)

 

„In smarter Mode stecken häufig Technologien, die eher aus modefernen Branchen bekannt sind, etwa der Architektur, dem Automobilsektor, der Luftfahrt oder der Medizinindustrie“, so Michael Jänecke, Brand Manager der Techtextil und Texprocess bei der Messe Frankfurt. Die Techtextil / Texprocess zeigt wo Designer Inspiration für neue Materialien und Technologien finden können. Die Verbindung von Textil und Technologie beim „Monitor Dress“ der Berliner Designerin Lina Wassong z.B. zeigt den Herzschlag seiner Trägerin mit Hilfe großflächiger LEDs an.

Leitfähige Silberfäden

Möglich machen das leitfähige Silberfäden, aus denen der Jersey-Stoff des Kleides besteht. Die versilberten Polyamide werden von der Firma Statex aus Bremen hergestellt und kommen sonst in antistatischen Teppichen von Flugzeugen zum Einsatz. In der Human- und Veterinärmedizin sind die Fasern in versilberten Wundauflagen verarbeitet. In Smartphone-Hüllen eingesetzt, schützen sie die Mobiltelefone von Politikern und Polizei vor Datendiebstahl.

Das Berliner Modelabel „Moon Berlin“ verarbeitet in einer Kollektion von Wintermänteln textile Heizelemente, die sonst auch Autositze wärmen und die Kollektion „Pink Bionic“ von Theresa Scholl (Hochschule Niederrhein) ist inspiriert von den „Solar Trees“, einem architektonischen Element des deutschen Pavillons auf der Expo Milano 2015. Mit Hilfe der integrierten Organischen Photovoltaik-Zellen (OPV) dient das Top als Ladestation für das Smartphone. Bedruckt mittels Sublimationsdruck – ein gängiges Verfahren aus der Werbemittelindustrie.

Smarte Textilien sind auf bestem Weg, in unserer Alltagsmode anzukommen

Unternehmen wie z.B. Interactive Wear aus Starnberg sind spezialisiert darauf, Elektronik in Textilien zu integrieren. Gemeinsam mit Modedesignern und -labels bringt Interactive Wear Smart Fashion in den Markt. Das Unternehmen, das 2005 die Wearable-Electronics-Aktivitäten von Infineon Technologies übernommen hat, arbeitet mit Modemarken wie Zegna oder Bogner zusammen.

Das gesamte Spektrum technischer Textilien für alle Anwendungsbereiche von der Automobilindustrie, über die Medizin bis hin zu Sport und Mode zeigt die Techtextil vom 9. bis 12. Mai 2017 in Frankfurt am Main. Ein Schwerpunkt der Leitmesse sind funktionale Bekleidungstextilien und Smart Textiles. Parallel dazu zeigt die Texprocess alle Schritte in der Verarbeitung textiler und flexibler Materialien. Mehr dazu in unserem Online-Magazin!

Unsere ausführliche Messe-Vorberichterstattung lesen Sie in unserer kommenden textile network Ausgabe 5-6/2017, für die Sie hier ein kostenloses Probeabo abschließen können.