29.10.20 – Monsunzeit in Asien = Schimmelprobleme in Europa
WKS Textilveredlung: Spezialist für Problemware
Container, die nun in Deutschland und Europa eintreffen, könnten aufgrund von starken Monsunregen und Überschwemmungen schadhafte Textilien enthalten.
Welche Folgen kann das für Kunden nicht nur aus der Textil- und Bekleidungsindustrie haben? Es ist zu erwarten, dass vermehrt Container in Deutschland und Europa eintreffen, bei denen ein „muffiger“ Geruch und nasse Artikel bis hin zu bereits verschimmelten Produkten festgestellt werden.
- In vielen Regionen Asiens beginnt in der zweiten Hälfte eines jeden Jahres die Monsunzeit.
- Hohe Temperaturen und enorm viel Regen führen bereits in „normalen Jahren“ zu einer für europäische Verhältnisse sehr ungewohnt hohen Luftfeuchtigkeit.
- Vor Ort lebende Fachleute berichten seit einigen Wochen, dass es in diesem Jahr in Verbindung mit heftigen Taifunen zusätzlich verstärkt zu großflächigen Überschwemmungen kommt. Entsprechende Schilderungen, u. a. aus Vietnam und China, zeigen, dass neben Überflutungen von Betrieben und Lagergebäuden auch Waren bei der Be- und Entladung von Containern davon betroffen sind.
Insbesondere in unserer Zeit, in der verspätete Lieferungen und nicht einwandfreie Qualitäten von Kunden nicht akzeptiert werden, sind schnelle und pragmatische Lösungen erforderlich. Die WKS Textilveredlungs-GmbH hat sich darauf spezialisiert, solche Anlieferungspartien sachgerecht zu entladen, eine Beurteilung und Sortierung vorzunehmen und schadhafte Mengen durch verschiedene Techniken so aufzubereiten, dass ein regulärer Verkauf möglich ist. Ein Universalrezept dafür gibt es nicht.
Die Modeindustrie verarbeitet eine fast unüberschaubare Vielzahl von Materialien und produziert daraus eine noch größere Bandbreite von Fertigprodukten
- Leder, Baumwolle oder Polyester?
- Schuhe, Hosen, Jacken, Handschuhe oder Zelte?
- Hängeware, Liegeware, sortenrein oder bereits bis zum Handelskunden durchkommissioniert?
Diese und viele weitere Fragen müssen geklärt werden, bevor das Spezialteam der WKS konkrete Bearbeitungsvorschläge erarbeiten kann. Im Idealfall werden einige repräsentative Muster begutachtet und hier kommt die Expertise und jahrzehntelange Erfahrung in der Bearbeitung von Problempartien zum Tragen.
Wie die Bearbeitung konkret aussieht, wird von den aufgeführten Einflussfaktoren mitbestimmt.
Neben verschiedenen Sortiermöglichkeiten gibt es die Optionen, moderige Gerüche zu beseitigen, einen mehr oder weniger offensichtlichen Schimmelbefall zu entfernen, Schimmelsporen abzutöten und den Feuchtigkeitsgehalt zu optimieren.
Die Verknüpfung relativ einfacher Bearbeitungsvarianten und die Anwendung moderner Techniken führt zu praktikablen Lösungen – unter Einbindung des erforderlichen Know-how.
- Wie bei allen Reparaturmöglichkeiten existieren allerdings auch Grenzen – im schlimmsten Fall muss für die Kunden auch eine Entsorgung von irreparablen Mengen organisiert werden.
- Hierbei handelt es sich glücklicherweise i. d. R. nur um eine überschaubare Teilmenge, und der Schaden kann in Grenzen gehalten werden.
Einen Faktor gibt es hingegen, der die technischen Entscheidungen wenig beeinflusst: der finanzielle Wert des jeweiligen Produktes. Preisgünstige „Discounter-Artikel“ werden grundsätzlich den gleichen Arbeitsschritten unterzogen wie es bei exklusiven „Designer-Modellen“ der Fall ist. Hierbei spielen dann verständlicherweise die unterschiedliche Konstruktionsart und Modellgestaltung sowie die Aufmachung und Verpackung eine Rolle.
Grundsätzlich gilt: ein geringer Warenwert muss kein Hinderungsgrund für eine sinnvolle Bearbeitung sein!
Die WKS ist dabei auch im Bereich der Prävention tätig und verfügt auch hier über hohe Kompetenz und Erfahrung. So besteht die Möglichkeit, direkt bei den Lieferanten vor Ort ein Schimmelaudit durchzuführen und auf der Basis der Erkenntnisse nachhaltige Verbesserungsmaßnahmen anzustoßen. Denn in vielen asiatischen Produktionsbetrieben besteht leider kein Verständnis dafür, dass bereits vermeintlich kleine Feuchtigkeitsmengen ursächlich dafür sind, dass in Verbindung mit der Verladung in Containern, der Transportzeit und den Klimabedingungen auf den Schiffen sowie weiteren Einflussfaktoren, die Artikel in den Bestimmungsländern mit Schimmelschäden eintreffen.
Im Rahmen einer „normalen“ Verladekontrolle in den Produktionsbetrieben lassen sich die Probleme visuell eben noch gar nicht erkennen – das Schimmelproblem „entsteht“ während des Transportes. Häufig lässt sich jedoch mit überschaubarem Aufwand in den Produktionsbetrieben sowie durch die Sensibilisierung der Verantwortlichen eine wesentliche Reduzierung des eigentlichen Schimmelrisikos erzielen.
Bernhold Emme-Zumpe, Leitung Qualitätssicherung WKS Gruppe