29.05.20 – Was kommt nach den Masken? – Teil 11

Textilausrüstung Pfand GmbH (Lengenfeld)

Die Beantwortung von Fragestellungen bezüglich der Nachhaltigkeit bei der Produktion von hoch wirksamen Gesundheitsschutztextilien ist entscheidend.

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Prof. Dr.-Ing. Holger Erth: „Das absolute Streben nach Profit auf dem Beschaffungsmarkt und die damit verbundene vollständige Globalisierung der Wertschöpfungsketten gefährdet die Sicherheit der Bevölkerung.“ © Ellen Liebner

 

Die im sächsischen Vogtland tätige Firma von Prof. Dr.-Ing. Holger Erth veredelt technische Textilien, Bekleidungsstoffe und Objekttextilien mittels nass-chemischer, mechanischer und thermischer Ausrüstungsverfahren. In den vergangenen Jahren wurden größere Investitionen in die Maschinen- und Anlagentechnik sowie in Hallenneubauten getätigt. Zudem ist die Textilausrüstung Pfand bekannt für die gemeinsame mit Firmenkunden und anderen Partnern erreichten Erfolge bei der Umsetzung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten.

textile network: Was kommt nach den Masken?

Prof. Dr.-Ing. Holger Erth: Nach den Masken der ersten Generation kommen hoffentlich noch weitere Masken-Varianten, um die zwingend notwendige Verfügbarkeit auf Basis inländischer bzw. europäischer Produktion für die hiesige Bevölkerung künftig gewährleisten zu können. In den vergangenen Monaten ist es uns mit Partnerfirmen und Kunden aus unserer Textilregion gelungen, Verfahren zur Funktionalisierung von Web-, Wirk- und Stickereiwaren, teils mit Membranen für medizinische Anwendungen, zu entwickeln. Weiterhin interessant – und letztlich entscheidend – ist die Beantwortung von Fragestellungen bezüglich der Nachhaltigkeit bei der Produktion von hoch wirksamen Gesundheitsschutz-Textilien.

textile network: Was hat Corona gelehrt?

Prof. Dr.-Ing. Holger Erth: Corona hat uns gezeigt, dass im Krisenfall das absoluten Streben nach Profit auf dem Beschaffungsmarkt und die damit verbundene vollständige Globalisierung der Wertschöpfungsketten die Sicherheit der Bevölkerung gefährden. Zugleich verdeutlicht die aktuelle Krise aber auch die hohe Flexibilität und Einsatzbereitschaft unserer einheimischen Textil- und Bekleidungsproduzenten, die binnen kürzester Zeit große Mengen an dringend benötigten Gesundheitstextilien in hoher Qualität zur Verfügung gestellt haben. Nun ist es an Politik, Behörden und Einkäufern im Gesundheitswesen, für langfristige Planungssicherheit bei den hiesigen Produzenten zu sorgen.

Textilausrüstung Pfand GmbH

Gegründet: 1994

Beschäftigte: 24 in zweischichtiger Produktion

Kerngeschäft: Ausrüstung und Lohnveredlung unterschiedlicher textiler Materialien