06.03.15
Gesamtverband t+m: Die Zukunft ist textil!
Das Exportvolumen der deutschen Textil- und Modeindustrie ist auf 25 Milliarden Euro gestiegen.
"Die Zukunft ist textil.“ Mit diesen Worten begrüßte Ingeborg Neumann, Präsidentin des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie, die zahlreichen Gäste auf dem Außenwirtschaftstag, den das Bundeswirtschaftsministerium gemeinsam mit dem Gesamtverband am 3. März in Berlin veranstaltet. Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Verwaltung und Institutionen diskutieren dort wichtige Branchenthemen.
In ihrer Rede machte die Präsidenten deutlich, wie sehr sie davon überzeugt ist, dass die Branche noch eine sehr große Zukunft vor sich hat. Die deutsche Textilindustrie "ist ein wahrer Innovationstreiber und ihre Produkte aus kaum einem Lebensbereich mehr wegzudenken. Textil ist Kleidung, aber kann heute noch vieles mehr leisten", so die Präsidentin.
Die Eröffnungsrede des Außenwirtschaftstages hatte zuvor Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Matthias Machnig gehalten, der kurzfristig für den zunächst angekündigten Wirtschaftsminister und Vizekanzler Sigmar Gabriel einsprang, der leider verhindert war. Herr Machnig zeigte sich beeindruckt von der hohen Innovationskraft und den beeindruckenden Umsatz- sowie Exportzahlen der deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie.
Exportstarke Branche
Deutschland ist Exportweltmeister für technische Textilien. Die Textil- und Modeindustrie ist exportstark und international wettbewerbsfähig. In 2014 ist der Export der Branche im Vergleich zum Vorjahr von 24 auf 25 Milliarden Euro gestiegen. Die ist noch höher zu bewerten angesichts des in 2014 stark eingebrochenen Geschäfts mit Russland, das nach den EU und den USA der drittstärkste Absatzmarkt der Branche ist. Nach einer Mitgliederbefragung des Gesamtverbandes exportieren 40 Prozent der Textil- und Bekleidungsunternehmen nach Russland. Sie hatten in diesem Markt ausnahmslos Umsatzrück-gänge zu verzeichnen, die teilweise mehr als 20 Prozent betrugen. Dennoch sei es der Branche gelungen, das abnehmende Russlandgeschäft auf anderen Märkten zu kompensieren.
Umsatz 2014 um 2,1 Prozent gewachsen, für 2015 1,5 Prozent erwartet
2014 erreichte die deutsche Textil- und Modeindustrie insgesamt ein Umsatzwachstum von 2,1 Prozent und hat damit das Ergebnis von 2013 (-1,1 Prozent) deutlich verbessert. Für 2015 erwartet die Branche einen Umsatzzuwachs von etwa 1,5 Prozent. Gründe für den verhaltenen Optimismus liegen vor allem in den gestiegenen außenpolitischen Unsicherheiten, die die in-ternationale Nachfrage nach Hightech-Textilien aus Deutschland schwanken lassen.
Die Zukunft ist textil!
Die exportorientierte deutsche Textil- und Modeindustrie hat sich zu einem der größten europäischen Marken- und Qualitätsanbieter von Bekleidung sowie Heim- und Haustextilien entwickelt. Im Bereich der Technischen Textilien ist sie Weltmarktführer und wichtiger Zulieferer für zahlreiche andere Industriebranchen. Ob Verkehr und Logistik, Luft- und Raumfahrt, Medizin- und Bautechnik, Energie- und Umwelttechnik: Ohne moderne textile Komponenten sind heute zahlreiche Produkte nicht mehr vorstellbar.
Die deutsche Textil- und Bekleidungsindustrie ist mit etwa 1 200 Unternehmen und 120 000 Beschäftigten im Inland die zweitgrößte Konsumgüterindustrie in Deutschland. Deutsche Textil- und Modeunternehmen erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund 28 Milliarden Euro (davon 60 % Textil, 40 % Bekleidung) und sind damit in Europa führend. Textilunternehmen sind wichtige Zulieferer für Branchen wie Automobil, Luft- und Raumfahrt, Medizin, Geotechnologie etc. Der Gesamtverband textil+mode (t+m) ist der Dachverband der deutschen Textil- und Modeindustrie. t+m vertritt die Interessen der Branche in den Bereichen der Wirtschafts- und Sozial- sowie Tarif- und Bildungspolitik. In Moskau und Shanghai gibt es Kooperationsbüros des Verbandes. Im Büro Berlin befindet sich außerdem der Arbeit-geberverbund, zu dessen Aufgaben Tarif-, Sozial- und Bildungspolitik gehören.
Unser ausführlicher Bericht zum Außenwirtschaftstag der deutschen Textil- und Modeindustrie, 3.März 2015 im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Berlin folgt in Kürze.