22.08.15 — read English version

IFWS: Gemeinsame Fachtagung in Lenzing

Die Landessektionen Deutschland/Österreich/Schweiz trafen sich in diesem Jahr vom 18. bis 20. Juni in Lenzing.

Photo: fotolia

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Die Fachtagung am 20. Juni wurde von den Studierenden der HTL Dornbirn/A, Lara Bischof und Timo Koflermöchten, eröffnet.

Im Vortrag „Nachhaltige Stoffe für Arbeitsbekleidung“ schilderten sie, wie das Thema bearbeitet wurde. Zuerst erstellten sie ein Eigenschaftsprofil der geforderten Berufsbekleidung und wählten dann die einzusetzenden Garne, Techniken (Weben, Wirken, Stricken) sowie die Ausrüstung aus. Um Anhaltswerte für die zu entwickelnden Stoffe zu erhalten, wurden zwei Referenzmuster analysiert. Die erhaltenen Prüfwerte wurden gegenüber gestellt, um einen neuen Stoff für Arbeitskleidung zu entwickeln. Dabei brachten Lyocell- und Bambusfasern beste Ergebnisse.

Andreas Gürtler, Lenzing AG/A, beschrieb in seinem Vortrag „Tencel A 100 blends und Micro“ die Möglichkeiten des Einsatzes von Micro-Tencel A 100 und deren Mischungen mit hochwertigen Fasern, wie Wolle, Kaschmir und Seide. Diese Faserinnovation folgt dem Trend zum Herstellen leichtgewichtiger Stoffe auf Basis feinerer Garne. Am Beispiel Tencel-Wolle erklärte er die Vorteile in der Produktion: Höhere Farbtiefe, weniger Ressourcen bei Färbung und Ausrüstung, edlere Oberflächenbildung, bessere Trage- und Pflegeeigenschaften.

Einsatzgebiete umfassen Webwaren (Anzüge, Oberbekleidung, Sportswear, Accessoire), Strickwaren (Wäsche, Kettengewirke, Flachgestricke, Oberbekleidung). Karin Kämpf, Lenzing AG, stellte in ihrem Vortrag „Tencel Dye 2 Processing“ ein neues Färbe-/Ausrüstungsverfahren vor. Eingesetzt werden Garne aus Tencel/Baumwolle (Ring-, OE-, Airjet-Garne). Bestgeeignete Strickkonstruktionen sind typischer Single- und Double-Jersey mit und ohne Elastan. Für das Verfahren eignen sich Strangfärbemaschinen mit entsprechenden Ausstattungen.

Das Verfahren ist keine Antipilling-Ausrüstung für Gestricke aus 100 Prozent Tencel A 100, Tencel LF, Lenzing Modal, Viskose oder den Mischungen mit Baumwolle. Günter Grabher, Grabher-Group Lustenau/A, befasste sich mit den „Zukunftsperspektiven für Smart Textiles“ und erläuterte die verfügbaren Materialien sowie die Integrations-Verfahren. Die vermittelten umfangreichen Informationen und gaben viele Denkanstöße für die Erforschung und Entwicklung zukunftsträchtiger Produkte.

Anschließend waren die Teilnehmer Gäste der Lenzing AG zum Lunch und darauffolgender Werksbesichtigung mit ausführlichen Informationen über Geschichte, Gegenwart und Zukunft dieses imposanten Unternehmens. Wir danken allen Beteiligten, die zum Gelingen dieser Tagung mitgeholfen haben, besonders Andreas Dorner (Lenzing AG), Andreas Hämmerle (IFWS Österreich), der Firma Lenzing AG für ihre großartige Unterstützung. Speziellen Dank allen Referenten, die diese Tagung mit ihren Beiträgen so hochinteressant gestaltet haben.

Sonderkondition für Teilnahme an der 54. Chemiefasertagung in Dornbirn vom 16. bis 18.September 2015: Infolge der zahlreichen interessanten Diskussionen während der IFWS-Tagung in Lenzing gewährt der Veranstalter den Mitgliedern und Teilnehmern vergünstigte Teilnahmegebühren. Gerne treffen wir Sie zu diesem Anlass.

48. Internationaler Kongress der IFWS/IFKT findet vom 08. bis 11. Juni 2016 in Mönchengladbach statt. Nähere Einzelheiten dazu in der nächsten Ausgabe.

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