22.08.15 — read English version

Lectra: Lieferketten werden zu Netzwerken

Das richtige Kleidungsstück zur richtigen Zeit im richtigen Vertriebskanal – eine große Herausforderung in Zeiten von Globalisierung und Fast Fashion.

Comic: Das Endprodukt hängt an einer internationalen Lieferkette Photo: Macrovector/Shutterstock

Comic: Das Endprodukt hängt an einer internationalen Lieferkette Photo: Macrovector/Shutterstock

 
Etikett: RFID-Chips werden in das Pflegeetikett eingenäht Photo: nnattalli/Shutterstock

Etikett: RFID-Chips werden in das Pflegeetikett eingenäht Photo: nnattalli/Shutterstock

 

Hängt ein Kleid im Geschäft, ist dies das Ende einer langen Reise vom Design über die Herstellung zum Vertrieb. Doch ist der Weg dann tatsächlich schon beendet? Und wo beginnt eigentlich die Reise?

Eine perfekt organisierte Lieferkette beginnt im Einkauf. Vielmehr als die günstigsten Angebote zählen hier langfristige Kostensicherheit und eine stabile Qualität. Dafür muss man verlässliche Zulieferer in den richtigen Regionen entwickeln. Aufgrund des verschärften Wettbewerbs im Marken- und Einzelhandel verlagern Modeunternehmen heute nicht nur die Beschaffung, sondern möglichst viele ihrer Aktivitäten, etwa nach China.

Durch die gestiegenen Löhne besinnen sich allerdings immer mehr europäische Unternehmen auf die Nachbarländer, sodass ein Teil der Produktionsaufträge zurück nach Ost-Europa kommt. Die kürzere Distanz wirkt sich positiv auf die Logistikkosten aus, zudem punkten Produzenten dort mit Qualität und Liefertreue. Die Auslagerung der Modellentwicklung, Mustererstellung oder der Produktion birgt jedoch eine Reihe spezifischer Herausforderungen. Um den gesamten Prozess im Blick zu behalten und dabei auch immer genau zu wissen, wo ihre Kollektion aktuell steht, können Unternehmen heutzutage nicht auf Technologien verzichten.

Ist die Kollektion geplant und produziert, gilt es die nächste Etappe bis in die Läden zu meistern. Einer der Vorreiter in Sachen effizientem Supply-Chain-Management ist Inditex mit Marken wie Zara und Massimo Dutti. Das Unternehmen schafft es, zweimal wöchentlich neue Produkte in die Läden zu bringen.

„Zara sammelt Daten in den Läden, die sofort ins System eingespeist werden. Das macht das Unternehmen so reaktionsschnell. Ohne vertikale Integration ist es nicht möglich, eine derartige Flexibilität zu erreichen“, sagt Josh Green, CEO von Panjiva, einem US-Unternehmen, das Marken mit ausländischen Lieferanten zusammenbringt.

Zu dieser vertikalen Integration der Lieferkette gehört auch der Weg des Kleidungsstücks bis in die Einkaufstasche des Kunden. Für Modeunternehmen ist es entscheidend, so früh wie möglich in der Produktentwicklung zu wissen, welche Designs sich gut verkaufen, oder ob sie einen Stoff benutzt haben, den die Kunden komplett ablehnen. Viele Designer erhalten dieses Feedback von Einzelhändlern immer noch per E-Mail oder am Telefon.

Dabei ist es mit moderner Tracking-Technologie möglich, wie z.B. RFID-Etiketten, spezifische Produktdaten direkt in die Unternehmenssoftware einzuspeisen. Um den gesamten Lebenszyklus eines Kleidungsstücks zu begleiten, implementieren immer mehr Modeunternehmen eine entsprechende Product Lifecycle Management-Lösung, wie z.B. die Fashion-PLM-Plattform von Lectra.

Diese PLM-Lösung ist speziell für die Modeindustrie entwickelt und integriert beliebig weitere Unternehmensanwendungen. So kann jedes Glied der internen als auch der externen Lieferkette in Echtzeit auf alle relevanten Daten zugreifen. Es entsteht ein Liefernetzwerk, das Beschaffung, Design, Entwicklung, Produktion und Vertrieb engmaschig miteinander verknüpft.

Das italienische Fast-Fashion-Unternehmen Imperial versorgt 4.000 Kunden weltweit mit Herren und Damenbekleidung. Imperial besitzt 80 Mono Brand Stores und verfügt über ein Netzwerk von direkten Vertriebsstellen. Mit wöchentlich 35.000 Teilen pro Style ist die Markteinführungszeit die größte Herausforderung für Imperial.

Mehr erfahren Sie hier

www.textile-network.de/news-and-trends/imperial-seven-days-from-design-to-sale_31456_de

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