14.07.16 – Südwesttextil
Textiler trotzen den Risiken
Endlich auch einmal eine positive Meldung: Die Mehrheit der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie ist zufrieden und zuversichtlich!
Und das aus gutem Grund – schließlich sind laut dem aktuellen Geschäftsklimaindex von Südwesttextil sowohl die Auslastung wie auch die Erträge im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Hersteller von Garnen, Stoffen, Mode, Heimtextilien und technischen Textilien (Auto-, Medizin- oder auch Luftfahrtindustrie) bewerten ihre derzeitige Lage und auch die Aussichten für die nächsten Monate besser als noch vor einem Jahr.
Gesetzesvorgaben belasten die Wirtschaft
„Es ist erstaunlich, wie sich unsere Unternehmen in einer Welt der Sorgen und Risiken, in Zeiten von Brexit und Terror behaupten“, so Verbandspräsident Bodo Th. Bölzle. Alles andere als hilfreich seien dabei neue Gesetzesvorhaben, die die Wirtschaft belasten. Als Beispiele nannte er das geplante Klimaschutzpaket oder ein Gesetz zur Entgeltgleichheit. „Die angebliche Lohndifferenz von 22 Prozent zwischen Männern und Frauen ist statistischer Unfug. Dabei werden Äpfel mit Birnen verglichen, nämlich alle erwerbstätigen Männer mit allen erwerbstätigen Frauen. Die Unterschiede resultieren fast gänzlich aus familienbedingten Auszeiten und Teilzeittätigkeiten sowie den unterschiedlichen Berufswahlverhalten von Männern und Frauen.“ Hier müsse man ansetzen, so Bölzle. Der Rest sei ein Bürokratiemonster, das zur Unzeit komme.
Entscheidende Jahre stehen bevor
„Uns stehen entscheidende Jahre für den Industriestandort Deutschland bevor. Die Politik hat es in der Hand, ob wir unsere großen Chancen nutzen können oder ob der spürbare Innovationsboom ausgebremst wird.“ Südwesttextil habe viele Mitglieder, die neue Produkte entwickeln und neue Märkte erobern und „diese Lust auf Zukunft müssen wir lebendig halten.“
Energiekosten sind nicht ttragbar
Nach einer aktuellen Mitglieder-Umfrage wie sie die Relevanz der politischen Ereignisse für ihr Unternehmen einschätzen, halten 32,1 Prozent der befragten Südwesttextil-Mitglieder das Thema „Energiewende“ für das bedeutendste Thema. Die Kosten seien nicht länger tragbar, weder für Unternehmen noch für Verbraucher. Strom sei in Deutschland allein wegen der stetig steigenden EEG-Umlage teurer als in den meisten anderen Industrieländern und ein erheblicher Wettbewerbsnachteil.