10.07.20 – Was kommt nach den Masken? – Teil 36
WKS Textilveredlungs-GmbH (Wilsum)
Vertrauensvolle Kundenbeziehungen können gerade auch in Krisenzeiten für beide Seiten sehr profitabel sein.
Als internationaler Textildienstleister und -logistiker immer auf der Suche nach neuen, kreativen Lösungen, hatte sich WKS-Textil mit einem Teil seiner Kapazitäten zu Beginn der Krise nicht nur auf Masken umorientiert, sondern mit der Kollektion „Herzensangelegenheit“ zugleich auch die soziale Mitverantwortung des Unternehmens unterstrichen. Von jeder dieser Baumwoll-Masken ging 1 Euro als Spende an die Berliner Obdachlosenhilfe; mittlerweile „ein schöner Betrag“, wie Geschäftsführer Jörg Brune auf Nachfrage verriet. Der 51-Jährige sieht in der Post-Corona-Zeit vor allem ein Thema stark im Kommen ...
textile network: Was kommt nach den Masken?
Jörg Brune: Der Markt wird sich sicherlich zum Teil verändern, der Status quo wird hinterfragt werden. Meiner Meinung nach wird Nearsourcing, also die Rückbesinnung auf Lieferketten, die neben europäischen Herstellern auch Unternehmen aus Kleinasien und Nordafrika einschließen, eine noch größere Bedeutung bekommen; zudem wird das Thema Nachhaltigkeit weiter an Fahrt gewinnen. Parallel dazu wird bei den Unternehmen in der Post-Corona-Zeit die Digitalisierung noch mehr im Fokus stehen. Homeoffice wird dann sicherlich zumindest für einen Teil der Arbeitszeit mehr als jemals zuvor zur neuen Normalität gehören. Auch kann ich mir vorstellen, dass das Thema Outsourcing, also der Ersatz von Fix- durch variable Kosten, im Zuge der Modellierung der jeweiligen Geschäftsmodelle ebenfalls wieder stärker auf die Agenda kommt.
textile network: Was hat Corona gelehrt?
Jörg Brune: Wir lernen, dass man den Status quo niemals als gesetzt ansehen darf und ein Virus quasi von einem Tag auf den anderen alles ewig Gültige plötzlich in Frage stellen kann. Weiterhin wurden wir darin bestätigt, dass vertrauensvolle Kundenbeziehungen gerade auch in Krisenzeiten für beide Seiten sehr profitabel sein können.
WKS Textilveredlungs-GmbH
Gründungsjahr: 1984
Mitarbeiteranzahl: 500 an acht Standorten in acht Ländern
Kerngeschäft: Dienstleister für die Textil – und Bekleidungsindustrie in Bereichen wie
Warenschau, Reparatur und Veredlung von Fertigteilen (laundry
business), Rohwaren und Fertigteillogistik sowie physikalische und
chemische Laborprüfungen im staatl. akkreditieren Prüflabor