09.06.15
Zalando kauft Bread& Butter
Mit einer Überraschung begann diese Woche: Der Online-Modehändler Zalando hat die insolvente Streetwear-Schau Bread& Butter in Berlin (BBB) übernommen. Der Kaufvertrag wurde am Wochenende unterschrieben; über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Ab 2016 soll die Bread& Butter dann mit neuem Konzept durchstarten.
Auf dem stillgelegten Flughafen Berlin-Tempelhof, wo die B2B-Schau zweimal jährlich stattfand, hatten sich zuletzt die großen Mode-Labels gar nicht mehr präsentiert: So musste BBB-Gründer Karl-Heinz Müller im Dezember 2014 Insolvenz für seine Gesellschaft anmelden und die Januar-Ausgabe der Veranstaltung absagen. Mit Insolvenzverwalter Christian Graf Brockdorff von BBL Bernsau Brockdorff& Partner wurde dann bereits die Sommer-Ausgabe der Bread& Butter vom 7. bis 9. Juli geplant – vom Konzept her noch relativ unverändert, aber immerhin mit der Cookies Show als Plattform für Kindermode.
Details zum Konzept der Bread& Butter-Neuauflage ab 2016 sollen entsprechend erst nach der Juli-Veranstaltung an die Öffentlichkeit gelangen; auf jeden Fall kann wohl zum 1. Oktober die Insolvenz aufgehoben werden. Wie jetzt schon durchsickerte, greift das neue Konzept eine Idee von Karl-Heinz Müller auf, die dieser vorerst hatte aufgeben müssen: Die Messe soll sich künftig vorrangig an Verbraucher und nicht mehr ausschließlich an den Handel richten. Zudem wird die Veranstaltung größer und mit Events wie Konzerten geplant.
Die Übernahme der BBB stärkt Zalandos Image als bedeutende Fashion-Plattform. Der Berliner Online-Händler habe sich mit dem Kauf der Messe klar zum Modestandort Berlin bekannt, betonte ein Sprecher. Bundesweit beschäftigt das Unternehmen mehr als 8000 Menschen, davon 3500 in der Bundeshauptstadt. Dazu gehören jetzt auch Karl-Heinz Müller und sein BBB-Team; den bis 2019 geltenden Mietvertrag für das historische Tempelhofer Flughafengebäude übernahm Zalando ebenfalls.