25.05.20 – Was kommt nach den Masken? – Teil 6
Atelier Pink Passion (Berlin)
Was hat Corona gelehrt? Inhaberin und Schneidermeisterin Gudrun Kaindl: Es lohnt sich, aus seiner Komfortzone zu treten und Neues zu wagen.
Im Atelier von Gudrun Kaindl in Berlin-Charlottenburg entstehen Kostüme für Theater, Oper, Ballett sowie für Film- und Fernsehen: Maßgeschneidertes für Schauspieler, Sänger und Tänzer. Zurzeit spielen auf der Corona-Bühne allerdings Alltagsmasken die Hauptrolle.
textile network: Was kommt nach den Masken?
Gudrun Kaindl: Das ist eine gute Frage, die wir uns selbst immer wieder stellen. Bis jetzt haben uns Produktion und Vertrieb der Masken über Wasser gehalten. Auf Dauer wird das aber nicht funktionieren. Weil wir für den Mund-Nase-Schutz vollkommen neue Käufer finden mussten, haben wir einen Onlineshop eingerichtet und darüber viel positives Feedback bekommen. Eventuell nutzen wir diese auch für uns noch neue Plattform künftig weiter, um darüber handgefertigte Kleidung und Kostüme für Privatpersonen verkaufen zu können. Das wäre dann ein neues Standbein von Pink Passion.
Trotzdem hoffen wir, dass der Theaterbetrieb ab Herbst wieder aufgenommen werden kann und wieder Kostüme für die Bühne beauftragt werden. Bis dahin reagieren wir auf neue Nachfragen, bringen die Ausbildung in unserem Betrieb voran und renovieren auch ein bisschen.
textile network: Was hat Corona gelehrt?
Gudrun Kaindl: Wir haben vor allem gelernt, dass uns die Krise nicht gleich an den Rand des Abgrunds bringt. Wir haben stattdessen schnell und flexibel reagiert und unseren Betrieb umgestellt. Das Echo darauf war erfreulich und motivierend. Wir haben ferner gesehen, dass es sich lohnt, aus seiner Komfortzone zu treten und Neues zu wagen. Gerade in Krisenzeiten wird einem der Wert der eigenen Arbeit so richtig bewusst, vor allem, wenn sie viel Spaß macht.
Atelier Pink Passion (Berlin)
Gegründet: 2013
Beschäftigte: 1 Inhaberin + 4 Mitarbeiter + 3 Auszubildende
Kerngeschäft: maßgeschneiderte Theaterkostüme