24.05.16 – Lectra — read English version
Die Fashion-Integration-Plattform (FIP)
Durch Globalisierung und Fast Fashion entstehen in der Modeindustrie neue Geschäftsmodelle. In lediglich zwei bis drei Wochen schaffen es H&M, Zara und Co. eine Kollektion vom Zeichenbrett an die Stange zu bringen.
Die sogenannten Fast-Fashion Unternehmen bieten bis zu 18 Kollektionen pro Jahr, wo hingegen die traditionellen Modehäuser immer noch versuchen sich mit jährlich zwei Kollektionen am Markt zu behaupten. Mit einer Fashion-Integration-Plattform (FIP) lassen sich jedoch neue, fastere Wege meistern.
FIP basiert beispielsweise auf einer serviceorientierten Architektur und bietet eine generische Plattform zur nahtlosen Integration beliebig weiterer Unternehmensanwendungen. Designer, die beispielsweise mit 3D-Software arbeiten, visualisieren ein Kleidungsstück in Echtzeit, drapieren Stoffe an der virtuellen Puppe und erstellen den ersten Prototypen. Eine weitere Besonderheit ist Adobe Illustrator, der in der Fashion Plattform integriert ist.
Kreativ- und Technikdesigner können direkt Produktspezifikationsdaten hinzufügen, neue Stile kreieren und diese mit anderen Teams teilen und weiter entwickeln. Einmal verbunden, werden die Design-Änderungen automatisch aktualisiert. Die dabei erfassten Daten des Drittsystems müssen nicht konvertiert, komprimiert oder neu eingelesen werden. Jedes Team greift sofort auf die Daten des visualisierten Kleidungsstücks zu und kann dies gestalten.
Alle arbeiten immer mit dem selben Datenstamm
Jeder Mitarbeiter – ob der Designer in Deutschland oder der Zuschnittleiter in Rumänien – arbeitet mit dem gleichen Datenstamm. Es gibt nur eine sogenannte „one version of the truth“. Darüber hinaus kann der Designer Datensätze aller Musteraufträge im System speichern, und Bibliotheken anlegen. Die sortierten Informationen zu Schnittbild oder CAD-Konstruktionsdaten lassen sich schneller und einfacher abrufen oder wiederverwenden. Designer übernehmen beispielsweise mit einem Klick die Farbe und das Muster einer Hose für die kommende Saison.
Da jeder Mitarbeiter Einsicht in den Prozess hat, verkürzt dies wiederum die Vorlaufzeit. Das ist auch entscheidend für die anschließende Produktentwicklung. Die Entwickler benötigen bereits in der Anfangsphase der Kollektion genaueste Informationen. Durch den Datenaustausch mit ERP können sie frühzeitig Zahlen und Stückpreise der Modelle festlegen, diese mit dem Produktions- und Ziel-Verkaufpreis vergleichen und vorab entscheiden, ob Änderungen am Modell vorgenommen werden müssen oder nicht. Die Design- und Entwicklungsteams sparen Zeit durch die automatisierten Workflows, die sie je nach Produkt angleichen können. Die Ergebnisse können dann in Echtzeit mit den Lieferanten geteilt werden.
Den ausführlichen Beitrag dazu lesen Sie in Ausgabe 5/6 2016 von textile network auf Seite 42.