22.10.24 – 3D-Simulation

Virtuelle Stoffe und Gewebe für nachhaltigere Prozesse

Mit dem digitalen Musterungsprozess bietet The PatternClub kreative Möglichkeiten zur Kollektionserstellung, bei der zugleich Zeit, Ressourcen und Umwelt geschont werden.

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The PatternClub erstellt fotorealistische Entwürfe am Bildschirm für die Kollektionsmusterung. © The PatternClub

 
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Auch für Heimtextilien entwickelt das Textilatelier aus Krefeld hochwertig ausgearbeitete Muster. © The PatternClub

 

Vernetzte Technologien nebst intelligenter Nutzung von Daten bieten entscheidende Vorteile im Wettbewerb. An der Digitalisierung kommt kein Unternehmen mehr vorbei. Große Chancen hin zu gleichzeitig mehr Nachhaltigkeit bieten innovative Lösungen wie die von The PatternClub aus Krefeld. Hier werden virtuelle Gewebe und Gestricke, technisch und farblich korrekt, in Pre-Produktion erzeugt. Für die Kollektionserstellung eröffnen ich neue und kreative Möglichkeiten im digitalen Musterungsprozess. „Unser Ziel ist es, den Musterungsprozess im Textildesign schneller, genauer, günstiger und insgesamt nachhaltiger zu gestalten“, so Antoine Doubacis, Geschäftsführer bei The PatternClub.

Ressourcenverschwendung drastisch reduzieren

Bekleidung, Schuhe und Haushaltstextilien sind seit Jahrzehnten weltweit für enorme Wasserverschmutzung und für Treibhausgasemissionen verantwortlich. Millionen Tonnen an Textilien landen auf Deponien, für die zuvor große Mengen Wasser sowie Flächen zum Anbau von Baumwolle und anderen Fasern oder Rohstoffe benötigt wurden. Allein das Färben und die Veredlung ist schätzungsweise für rund 20 % der weltweiten Wasserverschmutzung verantwortlich (Quelle: Faireconomics). Microplastic, Treibhausemissionen, Wasserverschmutzung, die Liste der Umweltprobleme, verursacht durch die Textilproduktion, ist ziemlich lang. Der aufwändige Musterungsprozess zur Kollektionserstellung ist dabei noch gar nicht berücksichtigt.

Antoine Doubacis betont: „Für jedes Teil einer Kollektion und davon gibt es ja sehr, sehr viele, wurden zuvor schätzungsweise drei bis fünf Musterteile produziert, die es nicht in die Kollektion geschafft haben. Muster, die diese Hürde nehmen, wurden zuvor ebenfalls mehrmals produziert, bis alles wirklich stimmig war.“ Bei dieser Vorgehensweise sind eine hohe Ressourcenverschwendung und hohe Kosten, nicht zuletzt aufgrund der jeweils geringen Losgröße, vorprogrammiert. „Designer*innen sind da schon eher gehemmt und halten sich bei der Farb- und Mustergestaltung mit Ideen zurück.“ Der Kostenaufwand für mehrere physische Samples wäre für viele Unternehmen einfach zu hoch. Hier setzt The PatternClub an und ermöglicht Entwürfe, die am Bildschirm so echt wirken, dass nur noch gewünschte Optiken und Farbkombinationen als materielle Muster hergestellt werden müssen.

Neue Akzente mit vielen Ideen setzen

Für die Designer eröffnen sich so bis dato nicht dagewesene kreative Möglichkeiten. Anhand eines „Grundgewebes“ lassen sich mannigfaltige Variationen erstellen. Am Bildschirm verworfene Musterungen und Färbungen kommen nicht weiter zum Tragen, verursachen folglich keine Kosten. Dank der fotorealistischen Darstellung der Gewebe inklusive exakter Messwerte sind die Farben am Bildschirm identisch mit dem späteren physischen Ergebnis, etwa dem Webmuster. Das ist nachhaltig und spart Zeit und Geld.