11.05.20 – Deutschland näht – täglich aktualisiert!
Corona: Textilproduzenten in Baden-Württemberg stellen auf Mund-Nasen-Masken um
textile network dokumentiert die Produktionsumstellung der Textil- und Bekleidungsindustrie zum Schutz der Bevölkerung in Baden-Württemberg.
- Maute+Renz Textil (Albstadt):
ProtectMe heißt der alltagstaugliche wie modische Mund- und Nasenschutz des Strickspezialisten. Das bakteriostatische Produkt in Loopform besteht aus der klinikerprobten Hightechfaser Trevira Bioactive. Der textile Schutz hat eine erstaunlich hohe Filterleistung, wie Luftdurchsatzmessungen im Labor der Hochschule Albstadt bestätigten. Diese Eigenschaft wird durch eine extrem feine Stricktechnik unter Verwendung der Microfaser – 20x dünner als das menschliche Haar – und dauerelastischem Elastan erzielt.
- Alfred Apelt (Oberkirch):
Das in dritter Generation geführte Familienunternehmen hat im Eiltempo seine Produktion umgestellt und näht ab sofort neben Dekostoffen, Bett- und Tischwäsche auch Mund-Nasen-Masken.
- Novila (Neustadt):
Um Kurzarbeit zu vermeiden, hat der Feinwäschehersteller umgeschwenkt. Außen Popeline, innen feiner Jersey: Die neuen Mund-Nasen-Masken komplett aus waschbarer Baumwolle werden jetzt parallel zu feinster Tag- und Nachtwäsche hergestellt und kann im Online-Shop bestellt werden.
- von Jungfeld (Mannheim):
Gemeinsam mit einer deutsch-tschechischen Holzmanufaktur hat das junge Modelabel eine Aktion gestartet. Statt Socken und Holz-Accessoires sollen wöchentlich 1.000 wiederverwendbare Baumwollmasken produziert werden. Zitat von der Webseite: „Du hast neben dem Kauf einer normalen Maske die Möglichkeit, eine Soli-Maske zu kaufen. Du erhältst deine Maske ganz normal. Mit dem Aufpreis produzieren wir jedoch zum Selbstkostenpreis weitere Masken, die Menschen in Not kostenlos beziehen können.“
- Schiesser Gruppe (Radolfzell):
Die Schiesser Gruppe stellt die nun freiwerdenden Näh- bzw. Produktionskapazitäten, interessierten Drittfirmen zur Verfügung. Das Angebot richtet sich an Unternehmen, die aus der fachspezifischen Branche kommen, über das erforderliche Know-how verfügen und die entsprechend hohen Normen erfüllen. Einer der reinen Nähbetriebe in der Slowakei sei bereits durch einen Staatsauftrag zur Produktion von Schutzmasken ausgelastet.
- Medima (Albstadt):
Medima, der bekannte Produzent von Wärmewäsche, schwenkt auf textilen Mundschutz für den nichtmedizinischen Bereich um. Wöchentlich 5.000 Stück und mehr könnten laut Geschäftsführer Tobias Katz hergestellt werden. - Wiederbelebt (Stuttgart): Die 2015 gegründete Näherei hat schnell auf Hilfrufe von Hebammen, Apothekern und Privatleuten reagiert. Statt Designer-Kleidung werden nur noch Masken genäht – bisher 1.000 Stück pro Tag. Sarah Kürten, die Chefin, peilt jetzt verdoppelte Stückzahlen an.
- Baran Maßkonfektion (Walldürn):
Hochwertige Hemden und Maßanzüge müssen warten; Vorrang haben jetzt Schutzmasken, die auch in der Region verkauft werden.
- Rösch Fashion (Tübingen):
Die Nachtwäsche-Fertigung muss eine Pause einlegen: Jetzt wird beim Modespezialisten auf nicht zertifizierte Stoffmasken umgestellt. Das Unternehmen peilt die Produktion von wöchentlich 100.000 Stück an.
- Sanetta (Messstetten):
Auch der Baby- und Kinderbekleidungshersteller setzt in Krisenzeiten auf die Produktion von Mund-Nasen-Schutzmasken für Kliniken und für private Besteller.
- Hugo Boss (Metzingen):
Die Weltmarke lässt ab April am Stammsitz in Metzingen über 180.000 Mundschutzmasken produzieren. Sie sollen nach Informationen der Südwestpresse an öffentliche Einrichtungen gespendet werden. Die Baumwoll-Artikel sollen bis zu 50 Mal in der Waschmaschine gewaschen werden.
- Fashion Accessoires & Bodywear (Albstadt):
Der Unterwäschehersteller hat seine Produktion ebenfalls auf Mund- und Nasenschutz für Erwachsene und Kinder umgestellt. Ein Drittel der Produktion soll jetzt, wie es in einer Pressemitteilung heißt, „für systemrelevante Produkte“ eingesetzt werden. Zunächst sind bis zu 200.000 Masken wöchentlich geplant.
- Freudenberg & Co. KG (Weinheim):
In der Corona-Krise will der Mischkonzern die Vliesstoff-Herstellung für Mundschutzmasken intensivieren. Dazu sollen nach Unternehmensdarstellung zusätzliche Kapazitäten über die bestehende Produktionslinie in Kaiserslautern, auf der Basismaterial für die Schutzutensilien gefertigt wird, geschaffen werden.
- Comazo (Taifingen):
Der Unterwäschehersteller steht unmittelbar vor dem Start der Produktion von Mund- und Nasenschutzmasken sowie weiterer Schutzkleidung. Die Artikel sollen im firmeneigenen Onlineshop für Krankenhäuser, medizinische Einrichtungen und Privatpersonen verkauft werden. Angeboten werden ein medizinisch zertifizierter FFP“-Mundschutz aus Vliesstoff und Meltblown-Filtermaterial, ein wiederverwendbarer Textil-Mundschutz aus einem bis 95 °C waschbaren Baumwoll-Elastan-Gemisch sowie in der Basisvariante ein einfacher Mundschutz aus Polypropylen-Vliesstoff.
- Maier Textil (Bisingen):
Seit einer Woche stehen parallel zu Baby- und Kinderwäsche Mund-Nase-Masken und Schutzkittel auf dem Produktionsprogramm. Infolge der Teil-Produktionsumstellung sollen 8.000 Masken und 700 Schutzanzüge ausgeliefert werden.
- Speidel (Bodelshausen):
Der Spezialist für Damen-Feinwäsche hat seine Produktion erweitert und startet mit der Herstellung von Mund- und Nasenschutzmasken. Sie bestehen aus 100 Prozent Bio-Baumwolle (zweilagig) und sind bei 95 °C waschbar. Der Stoff für die Masken wird in Baden-Württemberg produziert, konfektioniert und genäht wird der textile Gesichtsschutz in den eigenen Betrieben in Ungarn und Rumänien.
- Hakro (Schrozberg):
Der Corporate-Fashion-Anbieter schafft zusätzliche Produktionskapazitäten für die Anfertigung von Mund-Nasen-Masken. Das Unternehmen reagiert damit auf die derzeitige Unterversorgung. Für die Textilfachhandelspartner des Unternehmens sind erste große Mengen des Mund-Nasen-Schutzes ab der 16. Kalenderwoche erhältlich.
- Lukip Sonnenschirme (Freiburg):
Sabina Berton, Chefin des Sonnenschirm-Versands Lukip, reagiert auf den anhaltend hohen Bedarf an Mund-Nasen-Masken mit einem entsprechenden Produktionsauftrag an ihre polnische Partnerfirma. „Aktuell können wir wöchentlich bis zu 20.000 Mundmasken produzieren“, so die Startup-Gründerin. Verkauft werden Mengen ab 1.000 Stück über die Firmenhomepage „fast zum Selbstkostenpreis“, wie es dort heißt.
- Ecorizon (Fellbach):
Achahha, das Label für nachhaltige Strickwaren, hat nach teilweiser Produktionsumstellung jetzt wiederverwendbare „made in Germany“-Strickmasken zum Stückpreis ab 14,99 Euro im Shopangebot. Die wiederverwendbaren Masken aus Biobaumwolle mit Gummizügen aus Polyamid und Elastan, werden nahtlos in Form gestrickt und passen sich so den Gesichtskonturen perfekt an. Wöchentlich werden derzeit 3.000 Masken hergestellt.
- Wörner Südfrottier (Herbrechtingen-Bolheim):
Bademäntel, Nachtwäsche, Kinderlätzchen ... Der Hersteller von Frottierwaren auf der Schwäbischen Ostalb bietet mit Blick auf den Maskennotstand eine einfache und inzwischen als Gebrauchsmuster eingetragene Maskenkonstruktion an. Sie verfügt über ein Kuvert, in die eine Weichpapier- oder Vlieseinlage eingesteckt wird, die dann bei Durchfeuchtung problemlos ausgetauscht werden kann. Firmenchef Hans-Martin Wörner: „Wir stellen diese Idee während der Corona-Krise bis Ende September kostenlos zur Verfügung.“ Unternehmen, die das Konzept während dieser Zeit für kommerzielle Zwecke nutzen wollen, sind eingeladen, sich mit Spenden für das Kinderwerk Lima via www.suedfrottier.de zu beteiligen. Der große Renner bei Wörner Südfrottier ist jedoch der „Bausatz“, der alle textilen Maskenkomponenten enthält und mit einer Industrienähmaschine mit Einfasser in jeder Änderungsschneiderei genäht werden kann. Die Tagesproduktion einer Näherin kann bis zu 800 Stück betragen. Von jeder verkauften Maske, auch vom Bausatz, führt das Unternehmen 15 Cent an das Kinderwerk ab.
- Südwesttextil (Stuttgart):
Auf der gemeinsam mit der Allianz Faserbasierte Werkstoffe Baden-Württemberg betriebenen Internetplattform „Place2tex“ haben sich mittlerweile über 120 Firmen mit ihren Kompetenzen listen lassen; zudem werden auch Nähkapazitäten zusammengetragen, um die Produktion textiler Schutzausrüstungen zu forcieren. Es werden auch Webinare und Online-Kurse zur regelkonformen Produktion von Schutzausrüstung organisiert, die binnen weniger Stunden bereits von über 1.200 Interessierten angeschaut und gebucht wurden.
- hms easy stretch (Heilbronn):
Die zweilagigen Masken werden beim Bademodenhersteller aus dem für die bisherigen Produkte verwendeten dehnbaren Stoff gefertigt. 1.000 bis 3.500 Masken pro Tag sind geplant und können im firmeneigenen Online-Shop geordert werden.
- H. Stoll (Reutlingen):
Der Strickmaschinen-Hersteller versorgt jetzt seine Kunden mit speziellen Strickprogrammen für die Herstellung von Mund-Nase-Behelfsmasken. Stoll bietet in seinem Online-Patternshop verschiedene Variationen von Strickprogrammen für unterschiedliche Maschinenfeinheiten zum freien Download an. Die Maskenmodelle sind weder medizinisch noch anderweitig zertifiziert.
- Textildruckerei Mayer (Meßstetten-Unterdigisheim):
Der Spezialist für innovative Beschichtungen hat unterschiedliche Ausrüstungen für medizinische Gesichtsmasken und Schutzmasken entwickelt, die gegenwärtig in den Hohenstein Instituten getestet werden. Sie sind antibakteriell und verfügen über den Lotuseffekt und damit zur Tröpfchenbildung der Aerosole, die sich so wirksam bekämpfen lassen. Gegenwärtig werden Gesichtsmasken für verschiedene Textilhersteller bedruckt. So bekommen Kindermasken meist einen All-Over-Druck und werden dadurch freundlicher. Für einen Wäschehersteller entstehen Masken mit dem Firmenlogo. Die Nachfrage nach gebrandeten Schutzmasken, so eine Unternehmenssprecherin, sei ansteigend.
- Trigema (Burladingen):
Der Sport- und Freizeitbekleidungshersteller hat die Produktion von Mundschutzmasken aufgenommen. 100.000 sollen demnächst wöchentlich gefertigt werden. Die Masken werden vorrangig an Bedarfsträger geliefert und sollen nach Ostern auch im Zehnerpack im Online-Shop erhältlich sein.
- Moldex-Metric (Walddorfhäslach):
Der Hersteller von Atem- und Gehörschutzerzeugnissen hat im Kampf gegen Covid-19 Kompetenz und Volumen ausgebaut, um Mundschutzmasken auch in den höchsten Sicherheitslevel (FFP2/3) liefern zu können. Einem Tagesschau-Bericht zufolge werden am Standort alle Bestandteile „vom Strickband bis zum Filter“ unabhängig von Lieferketten-Rohmaterial aus Asien produziert. Sonderschichten gehörten dabei zur Tagesordnung. Beliefert würden Stammkunden wie als Novum auch der medizinische Bereich.
- Bald (Wannweil):
Bekannt für seine Akustikstoffe und textile Schutzhüllen für technische Geräte gehört das Unternehmen jetzt auch zu den Masken-Produzenten. Mit Partnern aus der Region werden antibakterielle und waschbare Mund-Nasen-Masken in größeren Stückzahlen (täglich bis zu 1000 Masken) hergestellt. Die Masken sind im eigenen Online-Shop erhältlich.
- Merkplus (Mössingen):
Der Corporate Workwear-Hersteller hat einen Teil seiner Kapazitäten auf Industriewaschfähige Mund-Nasen-Masken, die weder persönliche Schutzausrüstung noch ein Medizinprodukt sind, umgestellt. Mit einer Wochenkapazität von 25.000 Masken will das Unternehmen seinen Beitrag zum Schutz der Bevölkerung leisten. Die Masken sind zunächst in Weiß, später in verschiedenen Farbvarianten lieferbar. Eine Individualisierung mit Firmen-Logo oder Namen ist möglich.
- Cotonea (Bempflingen):
Die anhaltend hohe Nachfrage nach Behelfs-Mund-Nase-Masken aus fairem Biotextil bringt das Unternehmen aus dem Kreis Esslingen ins Spiel. Auf zwei Linien in der betriebseigenen tschechischen Näherei werden jetzt wiederverwendbare Behelfs-Mund-Nasen-Masken aus Bio-Baumwolle für den privaten Gebrauch hergestellt. Im Webshop des Unternehmens werden Zehnerpackungen angeboten.
- S. Schweikhardt Moden (Sonnenbühl):
Der vollstufige Textilbetrieb aus dem Premienmode-Segment hat ebenfalls auf Gesichtsmasken als Behelfsmundschutz umgestellt. Unter dem Namen „mesh-protect“ werden vom Familienbetrieb auf der Schwäbischen Alb täglich einige Tausend hochwertige Masken nachhaltig produziert. Durch Zertifizierung nach dem Global Organic Texttile Standard (GOTS) ist sichergestellt, dass keine gesundheitsschädlichen Chemikalien auf der Haut landen. Die bei 90 °C waschbaren Masken sind wiederverwendbar.
- Sport-Tex Haag (Remchingen):
Der Textilgroßhändler bündelt die Produktion von waschbaren und wiederverwendbarenn Mund-Nasen-Schutz aus verschiedenen kleinen Nähereien in Deutschland. Daneben wurde die Produktion von Sportbekleidung in Portugal auf Mund-Nasen-Masken umgestellt. Die Tageskapazität von nichtzertifizierten Baumwollmasken beträgt nach Angaben von Geschäftsführer Ulrich E. Haag 1.000 Stück. Eingesetzt wird ein atmungsaktiver Stoff, der antimikrobiell ausgerüstet wurde.
- Karl Helble Leder- und Textilverarbeitung (Obernhein):
Täglich rund 300 Mund- und Nasenmasken als Behelfsschutz kommen inzwischen auch aus Obernhein. Die wiederverwendbaren Masken werden aus Baumwollstoffen mit Oeko-Tex Standard 100 Zertifikat gefertigt. Der Vertrieb der Produkte in fünf Farben erfolgt online, die Masken werden portofrei versandt.
- Dukal Wäsche (Durchhausen):
Der Hersteller von Spannbettlaken und Kissenbezügen hat seine Produktion teilweise umgestellt. Damit hat jetzt auch das Unternehmen in Durchhausen bei 95 Grad waschbare und damit wiederverwendbare Behelfs-Mundschutzmasken im Lieferprogramm.
- Dornier (Lindau):
Der Hersteller von hocheffektiver Webtechnik unterstützt jetzt weltweit Textilfirmen, die ihre Technik in Corona-Zeiten auf dringend benötigte Schutzartikel umstellen wollen, mit textiltechnischer Modellierung. Die bewährte Systemfamilie von Dornier, auf der üblicherweise zwei Drittel aller Airbagkissen weltweit entstehen, eignet sich für die schnelle, einfache und prozesssichere Herstellung von Mundschutz aus Baumwolle oder Polyester! So lässt sich auf den Luftwebmaschinen des Typs A1 lebensrettender Mundschutz als "One Piece Woven" in einem Stück weben und anschließend in die gewünschte Form lasern. Auch Vertiefungen und Strukturen zum Einlegen von Filtern und Ventilen lassen sich einarbeiten, um die Effektivität der Masken weiter zu erhöhen. Antimikrobielle Materialien wie Silberfäden steigern die Schutzwirkung zusätzlich.
- DTT/Silotec (Sulz/Pfaffenhofen):
Zwei Unternehmen, eine Idee! Mit unterschiedlichen Kompetenzen haben sich der Hersteller für technische Textilien DTT und der Silobauer Silotec aus der Region Rottweil zusammengeschlossen, um so ihre Kurzarbeiter beschäftigen zu können: Auf der Grundlage von Nähkits und einer Videoanleitung werden nun wiederverwendbare und virendichte Schutzanzüge und Gesichtsmasken in Heimarbeit gefertigt. So wird zum Kurzarbeitergeld noch etwas dazuverdient. Der Mund- und Körperschutz aus hochwertigen Materialien geht an Abnehmer aus dem Gesundheitswesen.
- Kübler Workwear (Plüdershausen):
In der Näherei des Workwear-Herstellers wird mit Mund-Nasen-Masken ein Beitrag zur Bewältigung des wachsenden Bedarfs an präventiv wirkenden Distanztextilien geleistet. Von tausenden nicht zertifizierten Masken ist in einer Pressemitteilung des Arbeitsschutzbekleidungsherstellers die Rede. Das aktuelle Angebot umfasst Modelle mit Gummiband und zum Binden in den Farben Bordeaux, Marine, Mittelgrau und Orange. Die eingesetzten Gewebe – 100 Prozent Baumwolle oder Baumwoll-Polyester-Mischungen – sind für eine Wäsche mit 90 °C ausgelegt. Um die Masken individuell an die Gesichtsform anpassen zu können, verfügen sie über drei Falten und einen eingearbeiteten, formbaren Nasenbügel.
- Naturana Dölker (Gomaringen):
Der Miederwarenhersteller hilft mit, in der Corona-Krise den Masken-Engpass abzufedern. Genäht wird in eigenen Produktionsstätten in Polen und Tschechien sowie an einigen süddeutschen Standorten, auch mit Hilfe der Tochterfirma Südtrikot. Die ersten Produktionsmengen wurden direkt vor Ort vorwiegend in den lokalen Krankenhäusern und Kliniken verteilt. Wie die Firma mitteilt, reißt die Flut der Masken-Anfragen beispielsweise von Ärzten, Psychotherapeuten, Pflegediensten, Apotheken und sogar Schulen nicht ab.
Weber Ultrasonics (Karlsbad):
Der Technologieanbieter produziert seit März erstmals eigenen Mundschutz. Im ersten Schritt werden bei der Fertigung von Atemschutz- und OP-Masken ein offenporiges Nadelvlies als Stabilisator, eine Lage Meltblown-Vlies als Partikelfilter sowie eine Lage Spinnvlies (Spun-Bond) durch Tiefziehen in Form gebracht. Anschließend werden die Ränder der Maske in einem Ultraschallschweißprozess verbunden. Die Produktionskapazität der kompakten Standardanlage mit einem Einmalwerkzeug liegt bei rund 60 Atemschutzmasken pro Stunde. Für die entsprechend den aktuellen Normen gefertigten Masken wird die Schutzklasse FFP3 angestrebt und eine entsprechende beschleunigte Prüfung von Corona-Virus-Pandemie-Atemschutzmasken (CPA) für Deutschland durchgeführt. Zugleich verzeichnet der Hersteller u. a. von Produktionsequipment für OP-Masken dafür eine starke Nachfrage. "Für diese Anwendung bauen wir gerade mit Hochdruck eine Versuchsanlage bei uns auf, in der ein neu entwickeltes Verfahren für das kontinuierliche Ultraschallschweißen eingesetzt wird. Damit können wir die Produktionskapazität von bisher 200 auf 400, vielleicht sogar auf 600 Masken pro Minute erhöhen", erklärt Vertriebsvorstand Christian Unser.
- Wäschekrone (Laichingen):
Als Hersteller von Hotel- und Gastronomiewäsche geht das Unternehmen mit textilen Mund-Nasen-Masken neue Wege. Die nicht medizinischen Produkte sind in verschiedenen Stoffqualitäten erhältlich, darunter Microfaser, Satingewebe oder Microfilament. Alle drei Qualitäten zeichnen sich durch eine gute Feuchtigkeitsaufnahme aus und sind damit auch für längeres Tragen geeignet. Zudem stehen sie in den Varianten mit Bindebändern oder Ohrschlaufen zur Verfügung. Zusammen mit einem Partner aus dem benachbarten europäischen Ausland verfügt Wäschekrone derzeit über eine Fertigungskapazität von 20.000 Masken pro Woche. Ab einer Bestellmenge von 5.000 Stück werden auch kundenindividuelle Ausfertigungen angeboten, zum Beispiel in unterschiedlichen Farben oder mit Etiketten / Eigenlogo versehen.
- Germanysales Trading (Kichentelllinsfort):
Mit dem Slogan "Made in EU" bietet Anastasios Tsarnos hochwertigen Baumwoll-Behelfsmundschutz in seinen zwei Online-Shops an. Zum Kundenkreis, der in 48 Stunden beliefert werden kann, gehören Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Die doppellagigen und wiederverwendbaren, da waschbaren Masken mit geprüfter Qualität seien ökologisch nachhaltiger als Einweg-Mundmasken, betont der Unternehmer.
- Joyfill (Heitersheim):
Der etablierte Hersteller von textilem Baby- und Kinderbedarf setzt nun auch auf Behelfsmasken. Für den zweilagigen Aufbau werden Oeko-Tex Standard 100 zertifizierte Stoffe Klasse 1 (für Babys geeignet) aus Baumwolle und Polypropylen verwendet.
- Marcel Malysek-Sports (Albstadt-Ebingen):
Bunte Masken mit Botschaften, die zum Schmunzeln anregen, vertreibt der Unternehmer über seinen Online-Shop. Da heißt es beispielsweise "I miss my Gym" oder "FCK CRN" (Fuck Corona). Mit Freunden hat er die Idee umgesetzt, dazu drei süddeutsche Unternehmen in die Produktion von wöchentlich bis zu 30.000 waschbaren Behelfs-Textil-Masken aus synthetischem Stoff mit einzuspannen.
- Reiff (Reutlingen):
Parallel zur Maskenpflicht in Baden-Württemberg hat das Reutlinger Technik-Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem Tübinger Fashion-Unternehmen Rösch Mund- und Nasenmasken für betriebliche Abnehmer ins Produktsortiment aufgenommen. Sie werden im Onlineshop verkauft. Die Masken aus Textil sind ab sofort kurzfristig lieferbar. Sie bieten zwar keinen direkten Schutz gegen Viren oder Bakterien, verhindern aber, dass infektiöse Speicheltropfen durch Husten oder Niesen auf andere Personen übertragen werden.
- Mey (Albstadt):
Nachdem die Mund- und Nasenmasken des Damen- und Herrenwäscheproduzenten bislang ausschließlich institutionellen Einrichtungen zur Verfügung gestellt wurden, sind die nachhaltig hergestellten Masken ab sofort auch im Online-Shop erhältlich. Wöchentlich werden nach Angaben des Unternehmens 150.000 Stück gefertigt.
- Efix Tricot (Hechingen):
Neben Damenmode kommen aus Hechingen jetzt auch zertifizierte Mund- und Nasen-Masken. Der dreilagige Schutz wird aus einem beidseitig virendichten Material eines benachbarten Herstellers gefertigt, die zugehörige Membran kommt von einem bayerischen OP-Textilproduzenten. Alten- und Pflegeheime gehören ebenso zu den neuen Kunden des Unternehmens wie Industrieunternehmen.
- Ziegler + Schenk (Göppingen):
Der Maschinenbauer hat in wenigen Wochen eine vollautomatische Produktionslinie für Alltagsmasken entwickelt, mit der auch nicht-textile Unternehmen in die Maskenproduktion einsteigen können. Die Anlage, für die es nach Firmenangaben bereits vier Interessenten gibt, kann arbeitstäglich bis zu 21.000 Stück produzieren. Das Unternehmen der Gansler-Gruppe ist eigentlich auf Montagesysteme für die Automobilproduktion spezialisiert.
- Freudenberg (Weinheim):
Das globale Technologieunternehmen Freudenberg produziert nun unter dem Markenmane „Collectex“ Mund-Nase-Masken für Endverbraucher. Die Masken aus einem hochwertigen, dreilagigen Filtermedium werden seit Ende April in Deutschland hergestellt und sind ab dem 11. Mai im Vileda-Online-Shop und über Handelspartner der Geschäftsgruppe Freudenberg Home and Cleaning Solutions (FHCS) erhältlich. „Wir haben schnell gehandelt, unsere Kapazitäten ausgebaut und in Produktionsanlagen für die Konfektionierung von Mund-Nase-Masken investiert“, so Dr. Mohsen Sohi, CEO der Freudenberg Gruppe. Ziel ist es täglich rund eine Million Masken im Vierschichtbetrieb rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche herzustellen. Darüber hinaus liefert das Technologieunternehmen weiterhin Flächenware an professionelle Konfektionierungsfirmen und bestehende Kunden.
- DITF (Denkendorf):
Die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF) haben ihre Forschungsanlagen umgerüstet, um gemeinsam mit Partnern in den nächsten Wochen 200.000 zertifizierte FFP 2-Schutzmasken produzieren zu können. Das Technikum des Textilforschungszentrums in Denkendorf ist eigentlich nicht für die Produktion von Vliesstoff für FFP 2-Masken ausgelegt. Das Team des Bereichs Vliesstofftechnik hat es dennoch in zwei Wochen geschafft, die Anlage so umzurüsten, dass das hergestellte Material eine Abscheideleistung auf FFP 2-Niveau erreicht. Daraus werden Masken gefertigt, die während der Corona-Pandemie von Ärzten und Pflegern, aber auch von Einsatzkräften bei der Feuerwehr und Polizei getragen werden sollen. Die Schutzmasken werden von der Firma Junker konfektioniert und anschließend von der DEKRA geprüft und zertifiziert. Seit Februar 2020 beraten die DITF zudem Unternehmen und Organisationen auf der Suche nach geeigneten Filtermedien für textile Masken.
- Amann Group (Bönnigheim):
Der führende Nähfadenhersteller beteiligt sich jetzt im Auftrag des Landes Baden-Württemberg an der Produktion von FFP2 Standard zertifizierten Atemschutzmasken. Amann unterstützt die Hauber Gruppe, Nürtingen, Gründungsmitglied des Konsortiums FIGHT, dessen Ziel es ist, in Deutschland ein belastbares Masken-Wertschöpfungs-Netzwerk zu etablieren. (textile network berichtete). In seinem hochmodernen Sewing Technology Center in Bönnigheim verfügt Amann über die notwendige maschinelle Ausstattung sowie über kompetente Mitarbeiter mit ausgezeichneten nähtechnischen Fähigkeiten. Die Umstellung auf die Verarbeitung der neuen Materialien konnte kurzfristig vollzogen werden, sodass Amann ab sofort in der Konfektion von Atemschutzmasken tätig ist. Die Produktion erfolgt unter strengen hygienischen Auflagen. Die FFP2 Masken sind von der Dekra zertifiziert und für medizinisches Fachpersonal während der Pandemie zur Bekämpfung des COVID-19-Virus zugelassen. Die Verteilung erfolgt über das Land Baden-Württemberg.
- Hero Textil (Crailsheim):
Unsere Mund-Nasen-Masken unterscheiden sich vollkommen in der Herstellung gegenüber den unzähligen genähten Masken. Unsere Masken sind zu 100 Prozent made in Germany und bestehen aus einem Abstandsgestrick aus Polyester/Elasthan, welches thermoverformt wird. Obwohl es sich ausdrücklich nicht um medizinische oder PSA-Masken handelt, minimieren sie aufgrund ihrer hydrophoben Ausrüstung die Gefahr einer Tröpfcheninfektion deutlich“, so Vertriebsleiter Guido Günther gegenüber textile network. Dank der speziellen Form wird ein direkter Kontakt zum Mund vermieden, was sich positiv auf die Durchfeuchtung der Maske auswirken kann. Unkompliziert bei 60 Grad waschbar ohne die Form zu verlieren. Nicht Bügeln, nicht im Wäschetrockner trocknen. Erhältlich in vielen Farben. Derzeit wird die Produktionskapazität noch weiter ausgebaut, „so dass wir schon bald bis zu 30.000 Masken pro Tag fertigen können und das auch über Krisenzeiten hinweg“, teilt uns Guido Günther mit.