29.07.20 – Die Mode in Zeiten von Corona und die Folgen für den Konsum
DMI Fashion Day Online: In This Together
Social Distancing, Homeoffice, Lockdown des stationären Handels, virtuelle Fashion Shows. Perspektive und Konsumverhalten haben sich verändert.
Mehr denn je ist jetzt Orientierung gefragt, was in Zukunft für Produktentwickler wie auch Kunden von Bedeutung ist. Mit einem kompakten Informations-Programm liefern die Experten des DMI beim Fashion Day Online umfassende und übergreifende Analysen – zu Zeitgeist und Markt, Farben und Materialien sowie zu den Mode-Trends für die Saison Herbst/Winter 21/22 .
Gerd Müller-Thomkins, Geschäftsführer des DMI:
„Es geht nicht um das ob, sondern darum, wie wir uns neu aufstellen. Was bisher mit heißer Nadel und dünnem Faden auf Kante genäht wurde, das zeigt jetzt seine Reißnaht an vorhersehbarer Sollbruchstelle. Dennoch wollen die Menschen nach einer Krise wieder gut angezogen sein.“
Das lehre die Geschichte der Mode und deute sich auch in den ersten Prognosen der Fachreferenten des DMI Fashion Day Online an. Dahingehend hat Dr. James Edwards vom Lifestyle-Forschungsinstitut Sinus die Folgen des Konsums in Corona-Zeiten untersucht. Anhand der soziokulturellen Milieus eines Querschnitts der Gesellschaft in Deutschland skizziert er in seiner Keynote mögliche Zukünfte unseres Kaufverhaltens. Die datenbasierten Szenarien geben Aufschluss darüber, wo es sich zu investieren lohnt und mit welcher Mode und welchen Marken welche Konsumenten erreicht werden. Seine Empfehlung an die Branche: „Define your visions, know your target group, tell a story – respond, don’t react.“ (Definieren Sie Ihre Visionen, kennen Sie Ihre Zielgruppe, erzählen Sie eine Geschichte - agieren, nicht reagieren)
Gemeinsam sind wir stark
Gemeinschaftsgeist zieht sich wie ein roter Faden durch die Impulse, die Niels Holger Wien aufzeigt.
Niels Holger Wien:
„Plötzlich steht etwas anderes im Fokus, nicht mehr wir - als Einzelne. Durch den Lockdown haben wir ein neues Gefühl dafür, wie es ist, mit weniger auszukommen. Diese Erfahrung nehmen wir jetzt mit, über das Gewohnte hinauszugehen. Wir müssen neu bestimmen, was wesentlich und notwendig ist. Es kann einfach nicht noch billiger und schneller werden!“
Begriffe wie Slowbalisation – Slow Fashion, Slow Food, Slow Design – oder digitale Integration prägen für ihn das ‚New Normal’.
Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß
In den Key Numbers belegt Carl Tillessen mit Zahlen und Fakten, was die Leute suchen und kaufen, und auch, wie ihre Stimmungslage ist. Während einerseits die Menschen versuchten, sich der Härte des Lebens anzupassen, versuchten sie andererseits, ihr zu entfliehen. Die Analyse der Top-Ten-Listen verdeutlicht: Der Kontrast zwischen dem Kampfstiefel von Prada und dem Kuschelpantoffel von UGG könnte größer nicht sein.
Carl Tillessen:
„Aber die Mode für den Herbst/Winter 21/22 ist nicht entweder/oder. Streetwear inspirierte Athleisure – Bequemlichkeit, Leichtigkeit, Funktionalität – die Menschen haben sich daran gewöhnt“.
Die bedrückende Stimmung der zurückliegenden Monate verstärke den Wunsch nach unbeschwerter Freude, wie sich im Trend-Thema JOY widerspiegelt. „Die Leute kaufen sich ihre Kleidung nicht nur für das Leben, das sie gerade führen, sondern auch für das Leben, nach dem sie sich sehnen!“
Weitere Vorträge
„Marken müssen Haltung zeigen" von Christel Wickerath
Die DMI Farbthemen für die Saison A/W 21/22, Niels Holger Wien
Neue Garn- und Stoffentwicklungen Women´s und Mens´s Wear, Winfried Rollmann
Sexiness im Zeitalter der Entsexualisierung, Carl Tillessen
Women’s Wear A/W 21/22, Die Mode nach Corona, “The New Normal“, Karolina Landowski
Mens Wear a7W 21/22, Thomas Hill
Streamings des Fashion Day Online
Die Streamings des Fashion Day Online sind voraussichtlich noch bis Ende August verfügbar und jederzeit kurzfristig abrufbar
Zeitgleich zum Fashion Day Online ist das detailliert bebilderte DMI Trendbook A/W 21/22 mit allen relevanten Informationen zur Saison erschienen
Hier geht es zum Opening von Gerd Müller-Thomkins, Geschäftsführer des DMI