10.12.25 – Betriebseinstellung — read English version

Restrukturierung gescheitert: Ausproduktion bei Kelheim Fibres

Nach dem Scheitern des geplanten Investoren-Einstiegs muss die Kelheim Fibres GmbH im Rahmen ihres Eigenverwaltungsverfahrens eine geordnete Ausproduktion vorbereiten.

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Nach dem Scheitern des geplanten Investoren-Einstiegs muss die Kelheim Fibres GmbH im Rahmen ihres Eigenverwaltungsverfahrens eine geordnete Ausproduktion vorbereiten. © piter2121 / stock.adobe.com

 

Der ursprünglich vereinbarte Verkauf der Kelheim Fibres GmbH an den Münchener LEO III Fonds, beraten durch die DUBAG Group, konnte trotz notarieller Beurkundung nicht vollzogen werden. Wesentliche Vollzugsbedingungen blieben unerfüllt, insbesondere die verbindlichen Volumen-Zusagen mehrerer Großkunden für das Jahr 2026. Da diese Verpflichtungen ausblieben, sah der Investor keine Grundlage für ein tragfähiges Geschäftsmodell und nahm Abstand vom Kaufvertrag.

Folgen für den Standort Kelheim

Die Gesellschaft hatte in den vergangenen Monaten im Rahmen des Eigenverwaltungsverfahrens umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen umgesetzt. Trotz der Unterstützung vieler Kunden reicht das aktuell gesicherte Auftragsvolumen jedoch nicht aus, um einen wirtschaftlichen Betrieb über den 31. Dezember 2025 hinaus sicherzustellen. Das Unternehmen bereitet daher eine geordnete Ausproduktion vor, um noch laufende Kundenaufträge planmäßig abzuwickeln.

Prüfung einer Teilfortführung

Parallel untersucht Kelheim Fibres die Möglichkeit, auf Basis zusätzlicher, verbindlicher Bestellungen eine zeitlich begrenzte Fortführung der Produktion im Jahr 2026 zu realisieren. Hierzu hat das Management die Kunden aufgefordert, kurzfristige finale Zusagen zu geben. Erst nach Bewertung dieser Rückmeldungen wird entschieden, ob und in welchem Umfang eine Fortführung über den Jahreswechsel hinaus erfolgen kann.

Information der Belegschaft

Belegschaft und Betriebsrat wurden am 24. November 2025 über die aktuelle Lage informiert. Das Unternehmen dankte den Mitarbeitenden ausdrücklich für Engagement und Loyalität in einer herausfordernden Phase und kündigte an, sozialverträgliche Lösungen zu prüfen und beim Übergang in neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu unterstützen.

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