05.06.18 – Microfactory Teil 7 — read English version

Microfactory – eine Lösung für wen?

Das Konzept der Microfactory erweckt das Schlagwort Digitalisierung zum Leben – mit einem Ergebnis zum Anfassen, wie Adidas mit "Knit for you" in Berlin.

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Die CMS 530 HP von Stoll wird auf dem Fashion Forum in München zur Microfactory Knit gehören. Das Ergebnis wird ein individualisierter Jacquard-Pullover sein, der für jeden sichtbar gemacht wird © Stoll

 

Insbesondere wird so das Produzieren individueller Kleidungsstücke möglich. Ein Geschäftsmodell, nicht nur für die großen Unternehmen.

Adidas gilt in der Branche als Vorreiter in Sachen Digitalisierung. Anfang 2017 legte das Unternehmen mit dem Pop-up Store Knit for you in Berlin die Messlatte für individualisierte Bekleidung sehr hoch: Mit einem 3D Bodyscanner wurden die Körpermaße der Kunden innerhalb von Sekunden erhoben, das Muster für den Pullover konnte durch Bewegungen des Kunden verändert werden, über das endgültige Muster und die Farbe entschied der Kunde nach Belieben– und etwa vier Stunden später war aus den Ideen des Kunden ein Kleidungsstück entstanden.

Neue Geschäftsmodelle generieren und dabei Produktionserfahrung sammeln

Das Konzept der Microfactory bietet das nicht nur für die Großen der Branche: «Die Digitalisierung von Arbeitsschritten vom Design, über Druck hin zum Schnitt und zur Konfektion macht es möglich, eine lokale und flexible Produktionszelle zu schaffen. Damit wird es auch für Kleinbetriebe wieder interessant, in eine eigene Produktion zu investieren, anstatt die Herstellung ins Ausland auszulagern», beschreibt Rolf Köppel von Zünd die Intention des Projekts Microfactory 4 Fashion.

Mit einer digitalen Produktion können kleine Auftragsmengen mit einem hohen Individualisierungsgrad wirtschaftlich gefertigt werden. Eine hauseigene Microfactory im Einkaufszentrum oder eine Produktionsstätte, die sich mehrere Unternehmen an einem günstig gelegenen Standort teilen – viele Lösungen sind denkbar, damit Hersteller und Shops schnell der Nachfrage entsprechend reagieren und kurzfristig Produktionskapazitäten schaffen können.

"Verkauft sich ein bestimmtes T-Shirt besonders gut, kann es schnell und in räumlicher Nähe nachproduziert werden", sagt Dr. Andreas Seidl, geschäftsführender Gesellschafter von Assyst. "Wir haben mit der Microfactory tolle Ergebnisse für die Produktion von Shirts erzielt, jetzt realisieren wir das nächste Projekt: Auf unserem Fashion Forum zeigen wir erstmalig eine Microfactory Strick, die vor Ort einen individualisierten Jacquard Pullover produziert."

Wer sich ein Bild von der Microfactory Strick machen will: Zur Anmeldung zum Fashion Forum 2018 geht es HIER