12.09.18 – Australien - Reisetipp — read English version

Fischleder als Geschäftsidee

Australiens einzige Manufaktur, die Fischhäute zu Leder verarbeitet ist inzwischen auch eine echte Touristenattraktion.

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Beispiel für Fischleder: Karpfenleder mit markanter Schuppentaschenoptik © Schlomski

 

Ein Produkt aus Fischleder gilt als echte Attraktion und interessantes Souvenir. Die Manufaktur befindet sich in hellblauen Wellblechhallen im Industriegebiet von Esperance, im Südwesten von Australien. Hier verarbeitet Mermaid Leather Häute von Riesenbarschen, kleinen Haiarten und Snapper. Häutelieferanten sind die örtlichen Fischfabriken, die normalerweise Fischhäute als Abfall entsorgen.

 Die MacDermott – Brüder sind stolz auf ihre Geschäftsidee, die während einer Fisch – Grill – Party geboren wurde. Pro Jahr werden ca. 10.000 Fischhäute verarbeitet und das in steigender Tendenz. Die Häute kommen direkt nach der Schlachtung auf kurzem Weg in die Gerberei. Sie müssen also nicht mit Salz konserviert werden, das Kosten spart. Der erste Arbeitsgang ist die maschinelle Entfernung der Schuppen. Die Häute durchlaufen dann ca. 6 Wochen einen siebenstufigen Produktionsprozess, bis der penetrante Fischgeruch, alle Gräten und Fleischreste entfernt sind.

 Die fertigen Leder präsentieren sich sehr natürlich in diversen erdigen Farbtönen, in interessanten, exotisch wirkenden Optiken. Im Show – Room, der auch Verkaufsraum ist, faszinieren hochwertige Handtaschen, Geldbörsen und Accessoires in großer Auswahl. Haifischleder verfügt im Vergleich zu konventionellen Ledern über nicht zu überbietende Reißfestigkeit und Strapazierwerte.

 Für Produkte aus Fischleder gibt es keine bürokratischen Exporthürden, wie Andy MarcDermott aufklärt. Es gibt weder tierschutzrechtliche, oder veterinärrechtliche Beschränkungen. Das Gleiche gilt für den Artenschutz, denn alle genannten Fischarten unterliegen keinen gesetzlichen Auflagen nach dem internationalen CITES – Abkommen.

Sonja Langer - Korsch

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