03.08.17 – Peta USA

H&M soll auf „grausame und giftige“ Lederprodukte verzichten

„Jedes Lederprodukt bei H&M entstammt einer Industrie, die für all die empfindsamen Kühe die Hölle auf Erden war“.

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Zertifizierte Gerbereien achten auf das Tierwohl und den Umweltschutz! © Gerecke Leder GmbH & Co.

 

Das behauptet Peta USA Executive Vice President Tracy Reiman. Was meint unsere Leder-Expertin Frau Sonja Langer-Korsch dazu?

Doch zunächst der Reihe nach: Peta fordert H&M anlässlich der H&M-Aktionärsversammlung dazu auf, seinen eigenen Aussagen, ein ethisches, nachhaltiges Unternehmen zu führen, gerecht zu werden. Nach diesen Grundsätzen solle H&M ausschließlich qualitativ hochwertiges, stylisches veganes Leder verkaufen.

Die Organisation weist in diesem Zuge darauf hin, dass Millionen Kühen die Hörner entfernt und die Tiere kastriert werden – oftmals ohne den Einsatz von Schmerzmitteln. Die Haut der Tiere wird später zu Leder verarbeitet. Dafür lädt man sie auf völlig überfüllte Lastwägen und transportiert sie unter allen Wetterbedingungen zum Schlachthof. Dort angekommen werden die Tiere aufgehängt und getötet – teils bei vollem Bewusstsein. Ein Enthüllungsbericht von Peta über das weltgrößte lederverarbeitende Unternehmen zeigte, dass sanftmütige Kühe und Bullen im Gesicht gebrandmarkt, mit Elektroschocks gequält und geschlagen wurden. Auch H&M hat in der Vergangenheit bei diesem Unternehmen eingekauft.

Unsere Leder-Expertin Sonja Langer-Korsch

„Lederprodukte wie Schuhe, Taschen, Gürtel, Bekleidung, Accessoires wegen angreifbarer, schlechter Produktionsbedingungen aus dem Sortiment zu entfernen wäre ein Ansatzpunkt! Die Niedrigpreise bei H&M lassen nur die preiswertesten Produktionsmethoden zu, die zu Lasten von Menschen, Tieren und Umwelt gehen.

Allerdings wird kein Tier – mit Ausnahme von Edelpelzen – wegen seiner Haut, sondern wegen des Fleisches geschlachtet. Leder von glücklichen Tieren aus zertifizierten Gerbereien zu beziehen und dort zu produzieren, wo die Einhaltung von Sozialstandards garantiert ist, wäre eine sinnvolle Maßnahme. Zudem sollte das H&M-Verkaufspersonal geschult werden, um die ökologischen, einwandfreien Lederprodukte zu (angemessenen) höheren Preisen erfolgreich zu verkaufen".

 

In unserem großen "Leder-Spezial" von Sonja Langer-Korsch lesen Sie in der kommenden Print-Ausgabe textile network 9-10 2017 mit Erscheinungstermin 22. August 2017 alles aktuell Wissenswerte zum Thema Leder !

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