13.12.16 – Dean — read English version
Senkrechtstarter aus Süddeutschland
Qualität steht bei "Dean" im Vordergrund – hochwertige Stoffe, gute Verarbeitung, faire, nachhaltige Produkte und Liebe zum Detail.
Es ist ungewöhnlich, wenn ein Zwölfjähriger seine Großmutter fragt, ob sie ihm dabei helfen würde, ein Kleid für die eigene Mama zu nähen. Dennis Dean Fischer, 24 Jahre alt, hat das getan und bei ihm ist es nicht nur bei diesem einem Kleid geblieben. Heute, zwölf Jahre später ist der inzwischen 24 Jährige Mode-Unternehmer mit eigenem Firmensitz im schwäbischen Pfullingen, entwirft Kollektionen im Auftrag, hat elf Näherinnen beschäftigt und ist auf dem Weg zu seiner ersten eigenen Kollektion mit dem Label-Logo „Dean.“
Dennis‘ Großmutter war als Zuschneiderin in der Textilbranche in Reutlingen tätig, der Großvater hat bei Stoll gearbeitet und Flachstrick-Maschinen entwickelt.„Bekleidung hat mich schon immer fasziniert“, sagt Dennis, der nach der Schule in Metzingen eine Ausbildung zum staatlich anerkannten Modeschneider absolviert hat. Es folgte ein halbes Jahr im Einzelhandel und weitere sechs Monate in der Firma, deren Besitzer er heute ist. Sie firmierte früher unter „Belinski“, fertigte reine Konfektion im Strickbereich und nähte Leinenbettwäsche. Als das Unternehmen zum Verkauf stand, zögerte Dennis - damals erst 21 Jahre alt – nicht lange.
Jung-Unternehmertum "Made in Germany"
Die Finanzierung hat er mithilfe einer Bürgschaftsbank gestemmt, die Näherinnen und den Maschinenpark übernommen und für die Räumlichkeiten den Mietvertrag verlängert. Er hat eine Bürokraft eingestellt und eine „komplette Neugründung“ von „Dean“ vorgenommen, eine „Bürostruktur angelegt.“ Seitdem ist er dabei, Kunden zu akquirieren, Kontakte aufzubauen und zu pflegen. Leinenbettwasche produziert das Unternehmen insbesondere für die Stammkunden weiterhin.
Dennis steht dabei voll und ganz hinter dem echten „Made in Germany" und seiner Meinung nach "müssen wir uns für unsere Löhne und Gehälter in Deutschland nicht entschuldigen“. Dennoch setzt er auch auf das europäische Ausland, etwa falls er einmal schnell liefern muss und hat dazu auch schon Kontakte zu einer Firma in Rumänien geknüpft. Dem Diktat der reduzierten Preise möchte er sich nicht unterwerfen, denn „Sale“ mache Fashion kaputt. Bei seiner ersten eigenen DOB-Kollektion will er sich deshalb Zeit lassen, auf Zeitgeist setzen, aber klassische Teile wie T-Shirt, Bluse und Jacken anbieten.
Zur Saison 2017/18 will er damit auf den Markt kommen. Hosen bleiben für das Erste aber außen vor. "Zu kompliziert, der Schnitt für eine perfekte Passform ist aufwendig. Auf jeden Fall sollen es KBA-Produkte, also Baumwolle aus kontrolliert biologischer Anbau sein. Schon jetzt nachgefragt sind seine Kollektionsentwürfe für Firmen, die sich mit einem firmeneigenen Outfit differenzieren wollen. Gerade entwirft er T-Shirts für die Mitarbeiter des Radiosenders RT –Neckar-Alb. „Wir nähen alles, was der Kunde möchte.“, sagt Dennis Dean Fischer, auch Upcycling-Produkte wie Mäppchen und Gürtel aus alten Fahrrad-Reifen und –Schläuchen.
Freiheit leben
Jeder Kunde hat die Freiheit, eigenen Stil einzubringen. Niemand wird in eine Schublade gesteckt, so lautet das Credo des talentierten Fashion-Jungunternehmers aus Süddeutschland. Qualität steht dabei im Vordergrund – hochwertige Stoffe, gute Verarbeitung, faire, nachhaltige Produkte und Liebe zum Detail. Seine Intention ist noch umfassender: Wenn es nach ihm geht, soll die Szene in Deutschland wieder eine Renaissance erleben, nach dem Motto: „Man kennt sich und empfiehlt sich.“ Solche Jungunternehmer braucht das Land, braucht die Branche. „Dean" - das ist nicht nur Bekleidung, sondern eine Wertschätzung für das textile Produkt.“