14.07.23 – Trends im Supply Chain Management

18. Hermes-Barometer: Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Fokus

Zu den zentralen Trends im Lieferkettenmanagement zählen aktuell ökologische Verantwortung und der Einsatz digitaler Technologien, wie die Befragung für das Hermes-Barometer „Trends im Supply Chain Management“ ergab.

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© Hermes Gruppe

 
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Um die Resilienz der Supply Chain langfristig zu erhöhen, sehen die Befragten vor allem den Aufbau stabiler Lieferantenbeziehungen als besonders geeignete Maßnahme an. © Hermes Group

 

Außerdem setzen die Befragten für mehr Resilienz in der Lieferkette auf stabile Lieferantenbeziehungen sowie den Aufbau eines effizienten Risk Managements. Optimierungspotenzial besteht hier bei den Unternehmen, was die dafür nötige detaillierte und transparente Datenübersicht betrifft.

Nachhaltigkeit und Digitalisierung

Der überwiegende Teil der für das 18. Hermes-Barometer befragten Unternehmen sieht die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung aktuell als zentrale Trends im Supply Chain Management. Der Großteil (78 %) der Teilnehmer stimmt zu, dass digitale Technologien einen erheblichen Einfluss auf die Resilienz der Lieferkette haben und entscheidend dazu beitragen, künftige Krisen erfolgreich überwinden zu können. In mittelgroßen Unternehmen liegt der Prozentsatz sogar höher.

Für drei Viertel der Befragten ist es wichtig, dass Unternehmen ökologische Verantwortung übernehmen. Diese Einschätzung wächst mit der Unternehmensgröße: Bei Unternehmen mit 250 bis 1.000 Beschäftigen bestätigen knapp neun von zehn Befragten, dass die Einhaltung des Lieferkettengesetzes und anderer gesetzlicher Richtlinien sowie die Senkung der CO2-Emissionen in der Lieferkette derzeit im Fokus stehen. „Nachhaltigkeit ist eines der Topthemen unserer Zeit. Die erfolgreiche Verringerung des CO2-Fußabdrucks und entsprechende Klimaschutzmaßnahmen erfordern ein Umdenken und die Modifizierung der bisherigen Arbeitsprozesse“, ordnet Moritz Gborglah, Division Manager und Experte für digitale Transformation bei Hermes International, einem Geschäftsbereich von Hermes Germany, die Umfrageergebnisse ein.

Stärkung der Supply Chain durch Kollaboration und Risk Management

Die kollaborative Zusammenarbeit entlang der Lieferkette nennen die Befragten als weiteren Trend im Supply Chain Management. Bei Unternehmen mit 250 bis 1.000 Beschäftigten haben bereits 75 % der Logistikverantwortlichen das Potenzial unternehmensübergreifender Vernetzung erkannt.

Doch je komplexer und globaler Lieferketten werden, desto vielfältigeren Risiken sind sie ausgesetzt. Ein effizientes Risk Management zur Identifikation, Behebung sowie Prävention von Störungen in der Lieferkette sehen mit 82 % daher vor allem größere Unternehmen mit 250 bis 1.000 Beschäftigten als zweitstärksten Trend im Supply Chain Management an.

Aufbau stabiler Lieferantenbeziehungen

Um die Resilienz der Supply Chain langfristig zu erhöhen, sehen die Befragten vor allem den Aufbau stabiler Lieferantenbeziehungen als besonders geeignete Maßnahme an: 81 % der Umfrageteilnehmenden (über alle Unternehmensgrößen hinweg) halten die partnerschaftliche Zusammenarbeit innerhalb der Lieferkette für sehr bedeutsam. „Unternehmen wissen zunehmend um die positive Wirkung kollaborativer Zusammenarbeit und setzen daher bewusst auf Kooperationen mit Partnern und Zulieferern“, bestätigt Moritz Gborglah. „So können sie möglichen Risiken proaktiv entgegenwirken und die Effizienz von Beschaffungsprozessen steigern.“

Transparenz und Plattformlösungen

Eine detaillierte Datenübersicht ist die Basis für fundierte Entscheidungen und optimierte Arbeitsprozesse: Risk Management, Nachhaltigkeitskontrolle sowie eine partnerschaftliche Zusammenarbeit profitieren von ausführlichen Erkenntnissen und Analysen der Prozessdaten über die gesamte Supply Chain. Die Bedeutung von Transparenz wurde von den Unternehmen noch nicht ausreichend erkannt. Nur etwa jeder zweite Befragte sieht Transparenz als bedeutendes Instrument zur Stärkung der Lieferkette an.

Weiteres Entwicklungspotenzial zeigt das Hermes-Barometer bei der verstärkten Nutzung von Plattformlösungen, denn nur die Hälfte aller befragten Teilnehmer hält die Anwendung kollaborativer Lösungen für eine geeignete Maßnahme zur Erhöhung der Lieferkettenresilienz. Und das, obwohl Kollaboration als ein zentraler Trend im Supply Chain Management gesehen wird.

Digitalisierung als strategische Ausrichtung

Ein digitalisiertes Daten- und Informationsmanagement entlang der Supply Chain ist die Grundlage für fundierte Entscheidungen und Risikoprävention. Unternehmen sind daher gut beraten, das Optimierungspotenzial von Datentransparenz und Datenanalyse weiter in den Fokus ihrer strategischen Ausrichtung zu rücken. „Gerade für die partnerschaftliche Zusammenarbeit zahlt sich der stete und transparente Datenaustausch innerhalb der Supply Chain aus. Durch die digitale Vernetzung sind Unternehmen imstande, Echtzeit-Informationen zusammenzuführen, Ressourcen besser zu managen und Prozesse zu optimieren“, sagt Moritz Gborglah. „Für eine erfolgreiche Umsetzung in der Praxis unterstützt Hermes Unternehmen dabei, ihre Lieferkette ganzheitlich in den Blick zu nehmen und wertvolle Erkenntnisse aus den gesammelten Informationen zu gewinnen.“

Das komplette Hermes-Barometer sowie mehr Informationen zum Thema Supply Chain Management finden Sie hier.

Über die Umfrage:

Teilnehmer: 150 Logistikverantwortliche

Methode: Telefonbefragung

Befragungszeitraum: Mai 2023