12.07.15 — read English version

Modtissimo: Portugal blickt nach vorne

Messe-Impressionen Photos: Modtissimo

Messe-Impressionen Photos: Modtissimo

 
Modtissimo: Portugal blickt nach vorne
 

Die Modtissimo in Porto war von Erfolg gekrönt. Die Stimmung auf der zweitägigen Messe und in Porto war durchweg gut. Die Modtissimo ist die einzige Plattform für die Textil- und Modebranche Portugals. Die Fachmesse öffnete am 25. und 26. Februar ihre Pforten und lief parallel zur 5. Auflage der Porto Fashion Week. Fachbesucher reisten aus ganz Europa, aber auch aus Asien, den USA und Russland an, um sich das umfangreiche Angebot an Stoffen und Kollektionen – alles „Made in Portugal“ – anzusehen. Der Veranstalter verzeichnete auch diesmal wieder mehr Besucher, so dass sich die meisten Aussteller mit dem Messeverlauf zufrieden zeigten. Diese stellten die neusten Stofftrends, aktuelle Zutaten für die Konfektion, sogenannte „Private Labels“ für die DOB, HAKA und KOB sowie Wäsche vor.

Seminare, Konferenzen und Präsentationen rundeten das Messeprogramm ab. Erfreulich war das große Interesse seitens der jüngeren Generation. So hatte man das Gefühl, dass die Branche nun mit neugierigen Augen in die Zukunft blickt; die Stimmung auf der Messe war entsprechend lebhaft und dynamisch. Die Porto Fashion Week setzte sich heuer aus fünf Veranstaltungen zusammen: Modtissimo, iTechStyle Innovation Business Forum, Fashion District, 5 Continents sowie dem Beginn der Feierlichkeiten zum 50. Jubiläum des portugiesischen Textil- und Modeverbands ATP.

Die inzwischen 5. Auflage des iTechStyle Innovation Business Forums zeigte einmal mehr die technologischen Entwicklungen und die innovative Kraft der portugiesischen Modeindustrie. Die Messe Frankfurt war übrigens auch mit einem eigenen Stand vertreten. Eine der drei Informationsstationen des iTechStyle beschäftigte sich diesmal mit Portugal 2020, einem Programm, das im Zeichen von Investitionen sowie Nachhaltigkeit steht. Der Fashion District stellte die 25 trendigsten Läden Portos ins Rampenlicht. Dabei war es offenbar gar nicht schwer, so viele herausragende Geschäfte in Porto zu finden, da die ganze Stadt zur Zeit regelrecht „aufblüht“ – niedliche Läden, tolle Restaurants, kleine Bars schießen aus dem Boden – alles von jungen Menschen gemacht.

„Portugal blickt nach vorne”, stellte ein deutscher Fachbesucher zum Schluss der Veranstaltung fest. Damit unterstich er, dass die junge Generation verstärkt in neue Geschäftsideen investiert. Das alles geschieht vor dem Hintergrund der langen und bedeutsamen Geschichte Portugals – auch in der Modebranche. Portugal ist u.a. für die Baumwollproduktion weit und breit bekannt. Während der Fashion Week feierte der ATP „goldene Hochzeit”. Der Verband wurde vor 50 Jahren gegründet und spielt nach wie vor eine wichtige Rolle für Fachhändler wie auch für aufstrebende Designer und Absolventen der portugiesischen Fachschulen. Portugals Konfektion hat sich in der neuen Welt der Mode wieder zurecht gefunden und ist inzwischen in der Lage, in weniger als vier Wochen eine neue Kollektion an den Mann zu bringen. Die meisten portugiesischen Konfektionsstoffe werden in Porto und Umgebung hergestellt. So bleiben die Transportwege zu den Veredlern kurz.

Viele deutsche Labels stellen schon seit vielen Jahren in Portugal her; dazu gehören beispielsweise die Falke-Gruppe, die bereits seit 30 Jahren dort vertreten ist, sowie Joop, Mey und Kuhnert. Außerdem werden hier auch technische Textilien für die deutsche Auto-Industrie produziert. Nach 11 sehr schwierigen Jahren setzte 2014 endlich der Aufschwung ein. Der Export stieg erstmals wieder um circa 8 Prozent. Dieser Trend soll sich in den nächsten zwei bis drei Jahren fortsetzen, ist Paulo Vaz vom ATP überzeugt. „Wir bieten unseren Kunden einen unschlagbaren Service, wir können eine Kollektion innerhalb von zwei Wochen fertigstellen“.

[ www.atp.pt]

[Ingrid Sachsenmaier]