25.01.21 – Nachhaltigkeit – die Zukunft der Mode — read English version
Neonyt: Über die Wichtigkeit von Transparenz und Authentizität
Die Neonyt-Community war eine Woche lang live und „on Air“ – vom 18. bis 22. Januar 2021 mit zahlreichen Panel Discussions und Interviews.
Transparenz in der Mode, genauer gesagt Transparenz in textilen Lieferketten, ist schon lange ein Thema. Aber das vergangene Jahr und vor allem die Kreise, die die Corona-Pandemie gezogen hat, haben es noch einmal deutlich gemacht:
In der Textil- und Modebranche muss sich etwas ändern – Konsumenten wollen Unmittelbarkeit, Transparenz und Authentizität1.
Wie das erreicht werden kann, diskutierten mehr als 20 Speakerinnen und Speaker aus der Nachhaltigkeitsszene während Neonyt on Air.
Thimo Schwenzfeier, Show Director Neonyt:
„Die Reichweite der Neonyt on Air weit über ihre eigentliche Community hinaus hat verdeutlicht, wie wichtig Partnerschaften und Zusammenarbeit sind und dass wir es gemeinsam schaffen, Nachhaltigkeit zu einem allgemeingültigen Thema zu machen – in der Gesellschaft und über alle Branchen hinweg.“
Neben dem aktuell in Deutschland diskutierten Sorgfaltspflichten- bzw. Lieferkettengesetz wurden klare Brücken zu den 17 Sustainable Development Goals der United Nations geschlagen.
Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies der Messe Frankfurt:
„Einmal mehr haben wir festgestellt, dass innovative Ideen und neue Konzepte Raum für Diskussion und Austausch, das richtige Publikum und eine frische Außenperspektive brauchen. Das ist etwas, das wir immer bieten werden – physisch oder digital. Natürlich hoffen wir sehr, dass wir uns das nächste Mal im Sommer wieder persönlich treffen, wenn sich die Premiere der Frankfurt Fashion Week gemeinsam mit den ‚Presenting Partners‘ Conscious Fashion Campaign und United Nations Office for Partnerships als Gastgeber für die Zukunft der Mode positioniert.“
Rund 24.000 internationale Follower unter anderem aus der Politik, der freien Wirtschaft, der IT-Branche, dem Lifestyle- Business und natürlich der Textil- und Modeindustrie griffen während der digitalen Woche mehr als 120.000 Mal auf den Content der Neonyt on Air zu.
Die Inhalte (in englisch) sind weiterhin über den Instagram-Account der Neonyt einsehbar oder direkt hier:
- Keynote presented by Hessnatur/ Andrea Sibylle Elbinger, CEO
Andrea Sibylle Ebinger, CEO von Hessnatur: „Das letzte Jahr hat uns mehr denn je die Bedürfnisse der Umwelt, aber auch die der Textil- und Modebranche vor Augen geführt. Gleichzeitig hat es uns gezeigt, dass wir nur gemeinsam etwas verändern können – angefangen beim Herstellungsprozess von Kleidung. Lasst uns Partnerschaften untereinander weiter stärken, denn Innovationen und Ideen, egal ob groß oder klein, führen dazu, dass wir in unserem Tun besser werden.“
Annika Sauerhoefer, Product Manager Made in Green by Oeko-Tex: „Unternehmen sollten aus eigener Initiative ihrer Verantwortung gegenüber den Menschen und dem Planeten nachkommen, ohne jegliche Regulierung durch die Regierung. Es sollte normal sein, dass die Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter respektiert werden, aber wie wir alle gesehen haben, funktioniert das leider nicht.“
- Interview mit Anosha Wahidi und Max Gilgenmann, Content Director Neonyt
Anosha Wahidi, Leiterin der Stabsstelle für Nachhaltige Lieferketten beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: „Ein Sorgfaltspflichtengesetz soll die Anforderungen künftig klar und verbindlich regeln. Und der Grüne Knopf zeigt Verbraucherinnen und Verbrauchern, welche Unternehmen, ihrer Sorgfaltspflichten bereits nachkommen.“
Transparenz und Zirkularität nicht nur bei Produkten und Materialien, sondern auch in Bezug auf die Finanzierung – welche Rolle können Banken und Investoren bei der Schaffung einer nachhaltigen Zukunft und eines ausgewogenen Investitionsverhältnisses spielen?
Nachhaltige Materialbeschaffung für die Textil- und Modeindustrie ist wichtiger denn je. Wie sich von der Krise erholen und eine nachhaltigere Zukunft für die gesamte Branche erreichen?
Einen „net positive impact“ bis 2030 – das ist das erklärte Ziel von Timberland. Um es zu erreichen, verpflichtet sich die US-amerikanische Kultmarke dazu, 100 Prozent ihrer Produkte kreislauffähig zu konzipieren und aus natürlichen Materialien herzustellen, die aus regenerativer Landwirtschaft stammen.
Die Sicherstellung von transparenten Prozessen und Lieferketten, die Aufrechterhaltung der Markenglaubwürdigkeit und der Aufbau von Vertrauen auf Verbraucherseite – das sind wohl die wichtigsten und gleichzeitig schwierigsten Themen für Zertifizierer und Umweltzeichen.
Der Weg, den ein Kleidungsstück zurücklegt, bevor es im eigenen Kleiderschrank hängt, und die Bedingungen, unter denen es hergestellt wurde, sollen durch den Einsatz der Blockchain-Technologie transparenter und nachvollziehbarer werden.
Konsum, der dazu beiträgt, die Umwelt zu schützen, dafür sorgt, dass Ozeanplastik verschwindet und Mangrovenbäume gepflanzt werden – noch Utopie oder schon Realität?
Neonyt on air ist ein Format, dass gerade jetzt in Corona-Pandemie-Zeiten die wichtige Diskussion über ein wirkliches mehr an Nachhaltigkeit in der Modeindustrie weiterhin befeuert und am Leben hält. Wenngleich das digitale Format ein reales Treffen der Community und das Erleben der neuen nachhaltigen Kollektionen sowie derer Akteure bei weitem nicht ersetzen kann (und ja auch nicht soll), so sprechen die 24.000 Follower zur Neonyt on Air in der letzten Woche für sich: Der Informationsbedarf an Themen, die zu einer nachhaltigeren Modeindustrie führen, wird immer größer.