03.12.24 – Fashion, Beauty & Lifestyle
Trendradar 2025
Wie präsentiert sich die aktuelle Situation in der Fashion-, Beauty- und Lifestyle-Branche? Was sind die angesagten Themen im Jahr 2025? Die Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner wagt eine Trendprognose für 2025.
Manuel Farrokh, Mitglied der Geschäftsführung bei Dr. Wieselhuber & Partner GmbH, und Philipp Trompeter, Branchenexperte bei Dr. Wieselhuber & Partner, wagen eine Trendprognose für die Fashion-, Beauty- und Lifestyle-Branche.
Ertragsdruck: Die eigenen Zahlen im Griff haben
Steigende Insolvenzfälle und anhaltende Kaufzurückhaltung bedingt durch Multikrisen, lassen die Umsatzprognosen für viele Unternehmen in der Fashion-, Beauty- und Lifestyle-Branche auch im Jahr 2025 düster erscheinen. Dies führt zu erheblichem Druck auf die wirtschaftlichen Ergebnisse und erfordert konsequentes, zielgerichtetes Handeln – insbesondere eine transparente Standortbestimmung. Professionelle Programme zur Ertragssteigerung unterstützen dabei, die notwendigen Ergebnisverbesserungen zeitnah zu erzielen. Der Umfang der Maßnahmen zur Ertragssteigerung oder umfassenden Transformation hängt jedoch von der individuellen Ergebnis- und Finanzlage jedes Unternehmens ab. Eine nachhaltige Wirtschaftlichkeit basiert auf einer transparenten und gesicherten Liquiditätssituation sowie einem soliden Finanzierungsmodell. Daher ist es entscheidend, die Themen Liquidität und Finanzierung fest im Griff zu haben und geeignete Kontrollmechanismen professionell zu implementieren und kontinuierlich zu überwachen, um einen potenziellen Anpassungsbedarf frühzeitig zu erkennen.
Vernetzung intensivieren: Potenziale entlang der Wertschöpfungskette nutzen
Gerade in schwierigen Zeiten gilt es zusammenzurücken. Das gilt auch für die Fashion- und Lifestyle-Branche und insbesondere für Unternehmen, die im „klassischen“ Hersteller-/Wholesale-Geschäftsbereich tätig sind. Um gleichermaßen effizient zu sein wie „voll vertikale“ Anbieter, sollte eine starke Vernetzung mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette angestrebt und gelebt werden. Wer nur seinen „Tanzbereich“ im Blick hat, wird auf Dauer verlieren.
Jeder Wertschöpfungspartner sollte dabei seine Stärken ausspielen können. Konkrete Beispiele hierfür sind das Teilen von Daten und Informationen genauso wie Kooperationsmodelle basierend auf wirtschaftlich fairen Parametern. Dazu gehört aber auch, dass man sich über die eigene Aufgabe und Funktion in der Wertschöpfung im Klaren ist und diese erfüllt. Voraussetzung dafür ist interne Transparenz, damit richtige Anforderungen an Partner gestellt werden können und das eigene Angebot mit ausreichend Deckungsbeitrag versehen ist.
Smart Replenishment im Einzelhandel: Effizientes Bestandsmanagement und optimiertes Working Capital
In der dynamischen Einzelhandelslandschaft sind effiziente Bestandsmanagement-Strategien entscheidend. Smart Replenishment, eine datengetriebene Methode zur Bestandsauffüllung, optimiert den Lagerumschlag und sorgt dafür, dass Produkte zur richtigen Zeit in der richtigen Menge verfügbar sind. Dies verbessert nicht nur den Lagerumschlag, sondern optimiert auch das Working Capital.
Smart Replenishment nutzt automatisierte Prozesse, die mithilfe von Datenanalyse und Algorithmen den Bestandsbedarf vorhersagen und Nachbestellungen anpassen. Anstatt auf pauschale Bestellzyklen zu setzen, werden historische Verkaufsdaten, saisonale Trends und Kundenverhalten berücksichtigt. So wird die Bestandsverwaltung präziser, Überbestände und Fehlmengen werden vermieden.
Die Vorteile sind klar: optimierter Lagerumschlag, reduzierte Kosten für den Wareneinkauf und höhere Kundenzufriedenheit durch bessere Warenverfügbarkeit. Durch die Implementierung datengetriebener Strategien und automatisierte Bestellprozesse steigern Einzelhändler ihre Effizienz und bleiben wettbewerbsfähig. In einer Zeit, in der Kunden ständige Verfügbarkeit erwarten, ist Smart Replenishment unerlässlich.
Marktchancen strategisch nutzen: Entwicklung von bestehenden und neuen Geschäftsfeldern
Die aktuellen Herausforderungen sowohl auf Umsatz als auch auf Kostenseite führen zu strukturellen Marktveränderungen. Einige Marktbereiche, Geschäftsmodelle und auch Unternehmen verlieren deutlich an Bedeutung, andere reüssieren. Kunden und Umsätze, die geschwächten Marktteilnehmern abhandenkommen, bieten die Chance für starke Player, neue Marktanteile zu gewinnen.
Damit von der aktuellen Marktkonsolidierung profitiert werden kann, bedarf es einerseits wirtschaftlicher Stabilität, aber auch ein strategisches Konzept. Unternehmen sollten klare Ideen verfolgen und sich darüber Gedanken machen, in welchem Geschäftsfeld man seine Präsenz stärken oder neu aufbauen möchte. Es gilt also die eigenen Unternehmens- und Geschäftsfeldstrategie zu hinterfragen und gezielt auf die Zukunft auszurichten.
Insbesondere in der aktuellen Situation, in der viele Unternehmen zum Verkauf stehen oder einen starken Partner suchen, können strategische Zukäufe oder Kooperationen schneller und günstiger zum Ziel führen als der organische Neuaufbau eines Geschäftsbereichs. Damit die Identifikation des richtigen Targets nicht vom Zufall abhängt, empfiehlt es sich, einen professionellen und strukturierten Prozess zu initiieren, der mit einer strukturierten Markt- und Targetanalyse startet.