28.02.23 – Fashion-Vertrieb im Metaverse

Virtueller Showroom der Falke Gruppe

Messen und Präsentationen neuer Kollektionen müssen neu gedacht werden. Die Falke-Gruppe verlagert ihre Produktpräsentationen deshalb ins Metaverse.

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Im virtuellen Showroom können Kunden die Kleidung in hunderten Farb- und Stoffvarianten betrachten. © Falke

 
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Zreality entwickelte den Marken- und Einkaufs-Showroom für Fashion von Falke im Metaverse. © Falke

 
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Vor der Corona-Pandemie ließen Hersteller Kunden zur Vorstellung der neuen Kollektion von weit her anreisen. In der Folge der Pandemie mussten Unternehmen ihre Vertriebsprozesse umstellen. Auch die Falke-Gruppe setzt auf eine ganz neue und rein digitale Präsentation ihrer Produkte. Das deutsche Familienunternehmen mit langer Tradition hat mit dem Softwarehersteller Zreality, Spezialist für Virtual, Augmented und Mixed Reality aus Kaiserslautern, einen Marken- und Einkaufs-Showroom für Fashion im Metaverse entwickelt. Der althergebrachte Einkaufsprozess wird so komplett um- und auf digitale Beine gestellt.

Interaktiver Showroom statt konsumtiver Videos oder Slideshows

Videokonferenzen, Produktvideos oder Slideshows können die klassische Vorstellung neuer Kollektionen langfristig nicht ersetzen, weil solche konsumtiven Formate keine Interaktion mit den Produkten ermöglichen und die Waren nur in 2D dargestellt werden können. Metaverse heißt deshalb die Zukunft. Der Marken und Einkaufs-Showroom der Falke-Gruppe nutzt daher Virtual Reality. Neue Kollektionen werden in eigens entwickelten, dreidimensionalen Räumen realistisch dargestellt. Auf diese Weise lässt sich die gesamte Produktpalette auf einmal zeigen – und nicht etwa nur eine kleine Auswahl wie im klassischen Musterkoffer. Kunden können die Kleidung zudem in hunderten Farb- und Stoffvarianten betrachten – ein Klick genügt.

Als Avatare betreten Händler den virtuellen Showroom und können mit den Produkten auf diese Weise auch interagieren. Die Avatare können Kleidung in die Hand nehmen und von allen Seiten betrachten. Das Erlebnis im Showroom kommt dem auf der klassischen Messe so sehr nahe, mit dem Vorteil, dass lange Anreisen entfallen. Egal von wo und mit nahezu jedem Endgerät können Kunden den virtuellen Showroom betreten: Die Anwendung ist wie eine Website in 3D erreichbar, per Computer, Tablet oder Smartphone. Eine VR-Brille macht das Erlebnis zwar erst immersiv, ist aber keine Voraussetzung.

Als Avatar im Metaverse austauschen

Einkäufer und Vertriebsmitarbeitende können sich als Avatare live in der virtuellen Filiale treffen, miteinander sprechen und sich zu den Produkten austauschen. Auch Workshops und Seminare sind im virtuellen Raum möglich. Die Kundenansprache ist dadurch viel direkter und persönlicher als per Telefon oder Videokonferenz und wird direkt in die virtuelle Welt eingebunden – wie auf einer realen Messe auch. Die Kunden können die gewünschten Waren zudem direkt über den Einkaufs-Showroom bestellen.

„Für uns ist der virtuelle Showroom ein effizienter Weg, um unsere Händler weltweit zu erreichen“, sagt Simon Falke von der Falke-Gruppe. Der Modehersteller erreiche auf diese Weise mehr Händler als zuvor und spare signifikant Reise- und Logistikkosten ein. Doch nicht allein die Effizienz sei ein entscheidender Faktor für den Showroom im Metaverse: „Mit Virtual Reality erschafft man echte Erlebnisse, die schon bald nicht mehr von der Realität zu unterscheiden sein werden – und dies ist gerade bei Fashion ein wichtiger Faktor.“ Falke ist überzeugt, dass schon in naher Zukunft jeder von zu Hause aus Virtual Reality als E-Commerce-Kanal nutzen wird. Deshalb investiert die Gruppe bereits jetzt in das Metaverse.

Überschaubarer Aufwand bei der Einführung

Riesige Investitionen und immensen Aufwand bedeutet so ein Showroom im Metaverse nicht. Für die fortlaufende Pflege eines Showrooms sind Unternehmen nicht mehr zwingend auf den Dienstleister angewiesen. Beim initialen Aufwand – der Erschaffung der realitätsnahen 3D-Welt – unterstützen Dienstleister, ebenso bei der Datenaufbereitung der zu zeigenden Produkte. Denn die vorhandenen Produktdaten sind in der Regel nicht 3D-optimiert und können deshalb ohne Aufbereitung nicht in die 3D-Szenerie integriert werden. Im Grunde ist diese Datenaufbereitung die größte Hürde für die Erstellung von Metaverse-Projekten.