18.06.20 – Crowdfunding

EquilTech: Schwarmkapital für intelligenten Nackengurt

Textil- und Mode-Gründer greifen zum Durchstarten viel zu selten auf Schwarmkapital zurück. Das Ulmer Startup EquilTech hofft auf ein positives Voting.

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Smart Textiler Warngurt: Startup-Gründer Constantin Diesch sucht per Crowdfunding Geldgeber für seine Innovation zur Korrektur falscher Sitzhaltung. © equil

 

Crowdfunding-Plattformen wie die weltweit agierenden Kickstarter aus den USA oder die deutsche Firma Startnext begeistern ihre Community für Innovationen und verleiten so manchen User zum finanziellen Mitmachen. Die von Berlin aus gemanagte Startkapital-Plattform gehört mit 9.400 erfolgreichen Projekten und fast 92 Mio. Euro Beteiligungsvolumen zu den wirkungsvollsten Anbietern im deutschsprachigen Raum.

Was darf man von solchen Kampagnen mit mehrwöchigen Laufzeiten erwarten?

Im Fall des Berliner Labels Slik17, das 2014 mit einer schmutzabweisenden und knitterfreien Bürohose auf Euro-Sammeltour ging, berichteten Medien wie SAT1, Arte oder Spiegel-Online über die Kapitalbeschaffungsaktion und verstärkten damit die Geldgeberschar.

Das Ergebnis:

Die von der Community bereit gestellte Summe war fast dreifach so hoch wie das Fundingziel. Auch die Finanzierungsgeschichte für den Kushel-Bademantel aus Hamburg fand 2019 ein positives Ende. 432 Unterstützer stellten 57.000 Euro – das Doppelte der Zielstellung – zur Verfügung. Kushel-Produkte, darunter auch Handtücher, bestehen aus umweltfreundlichen, weichen und besonders saugfähigen Holzfasern sowie aus GOTS-zertifizierter Bio-Baumwolle.

Ein drittes Positivbeispiel aus der Textilwirtschaft:

Bettwäsche aus Hanf statt üblicherweise aus Baumwolle, kreiert von der Kapua GbR aus Lippetal. Spezialisiert auf alternative Materialien und mit Fachwissen aus den Bereichen Textil, Naturschutz und Design, war das Team ebenfalls 2019 mit seinem Crowdfunding-Entree erfolgreich.

Startup EquilTech GmbH hofft auf positives Voting

Nach solchen textilen Vorbildern hofft jetzt das Ulmer Startup EquilTech GmbH auf ein positives Voting in Form von mindestens 10.000 Euro. Gründer Constantin Diesch hat dafür seinen smarttextilen Gurt gegen Rückenverspannungen in den Ring geworfen. Noch bleiben knapp drei Wochen Zeit.

Das Equil neck

Diesch’ equil neck ist als digitalisierter Physio-Experte ein Gesundheitscoach zum Anziehen – eine echte Weltneuheit aus der Kategorie Smart Textiles. Sie sorgt am Arbeitsplatz nicht nur von Startup-Mitarbeitern dafür, dass falsches und Verspannungen erzeugendes Sitzen der Vergangenheit angehört.

Der textile Gurt lässt sich an jedem Oberteil mit Magneten befestigen. Vor dieser Position aus überwacht er die Schulter-Nacken-Muskulatur und warnt den Nutzer über sanfte Vibration oder über eine Meldung via Smartphone-App, wenn die Sitzhaltung unergonomisch wird und damit Verspannungen befördert.

Nach einem Pilotprojekt mit einem Unternehmen soll das Neuprodukt am Jahresende in Serie aufgelegt werden. Um den Markstart zu erleichtern und die Produktion in Teilen vorzufinanzieren, hat equil eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. „Egal, wie die Kampagne ausgeht, wir starten im vierten Quartal mit der Produktion“, beteuert Gründer Diesch.

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