20.09.19 – USDA-Langzeitprognose bis 2028/29 — read English version

Baumwollexporte steigen in Brasilien, Subsahara-Afrika und Indien

Die Erzeugung von Rohbaumwolle wird sich voraussichtlich weiter in Länder mit einer günstigen Ressourcenausstattung und fortschrittlicher Produktionstechnologie verlagern.

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© USDA Agricultural Projections to 2028

 

Die Langzeitprognose zur Entwicklung des Baumwollhandels bis 2028/29 geht von einer wachsenden Produktion für die traditionellen Erzeugerländer mit großen Landflächen für die Baumwollproduktion aus: Dazu gehören Brasilien, Subsahara-Afrika und Indien.

USA

Der US-amerikanische Anteil an der weltweiten Baumwollerzeugung sank zuletzt kontinuierlich von 20 Prozent in den frühen 2000ern. Bedingt ist diese Entwicklung vor allem durch die globale Ausbreitung neuer (Produktions-)Technologien. Im Großteil des Prognosezeitraums bleibt dieser Anteil relativ stabil bei 15 Prozent. Die Vereinigten Staaten halten ihre weltweit führende Position als Baumwollexporteur. 2028/29 erreichen sie mit einem jährlichen Wachstum von 0,9 Prozent Baumwollexporte in Höhe von 4,03 Mio. t. Laut Prognose fällt dabei der US-Anteil am weltweiten Baumwollhandel von 40 Prozent in 2016/17 auf 30 Prozent in 2028/29.

Brasilien

In Brasilien ist in den Regionen Bahia und Mato Grosso eine weiter anwachsende Baumwollanbaufläche zu erwarten, die mit steigenden Erträgen einhergeht. Bis 2028/29 steigen die brasilianischen Baumwollexporte um 1,92 Mio. t. Mit einer jährlichen Wachstumsrate von 10,5 Prozent wächst der brasilianische Export am stärksten von allen wesentlichen Weltbaumwollexporteuren. Bereits 2018/19 wurde Brasilien zweitgrößter Exporteur und hält diese Position während des Prognosezeitraums.

Indien

Die indischen Baumwollexporte steigen jährlich um 4,5 Prozent und erreichen 2028/29 voraussichtlich 1,46 Mio. t. Durch verbesserte Erträge stiegen sowohl die indische Produktion wie auch die Exporte, obwohl Fälle von Baumwollkapselbohrerresistenzen die Erträge in den letzten Jahren beeinträchtigten. Das prognostizierte Ertragswachstum spiegelt eine permanente Weiterentwicklung der Anbautechniken und die Stabilisierung des Schädlingsmanagements wider. In 2018/19 überholte Brasilien Indien als zweitgrößten Baumwollexporteur und diese Position hält Indien hinter den USA und Brasilien bis 2028/29.

Subsahara-Afrika

Die Baumwollexporte der 15 Länder der Wirtschaftsgemeinschaft der Westafrikanischen Staaten wachsen in der nächsten Dekade kontinuierlich um vier Prozent jährlich. Verbesserungen der technischen und finanziellen Infrastruktur werden sowohl die Produktion wie auch die Exporte antreiben. Die Ausfuhren aus weiteren subsaharischen Ländern Afrikas erreichen ein jährliches Wachstum von 2,7 Prozent. Laut Prognose sind weitere 570.000 t für den Export verfügbare Baumwolle in Subsahara-Afrika zu erwarten. Damit steht die Region während des Prognosezeitraums für 14,5 Prozent des Welthandels.

Zentralasien

Die derzeitige Regierungspolitik in den wesentlichen baumwollproduzierenden Staaten Zentralasiens unterstützt Investitionen in die Textilindustrie. Damit tragen sie eher zum Wachstum der Textilexporte, weniger zum Export des Rohstoffs Baumwolle bei. Während der ersten Hälfte des Prognosezeitraums erholen sich die Exporte zunächst leicht und gehen dann zurück. Insgesamt wachsen die Exporte aus den früheren Sowjetrepubliken Zentralasien um 0,5 Prozent jährlich und erreichen eine Exportmenge von gut 540.000 t in 2028/29. Damit liegen die Baumwollexporte der Region deutlich unter dem Rekordniveau von 1,59 Mio. t in der Saison 2005/06.

Quelle: USDA Agricultural Projections to 2028

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