27.11.24 – Cornet-Projekt ProGeo abgeschlossen

Nachhaltiger Erosionsschutz durch Geotextilien aus nachwachsenden Rohstoffen

Ziel des Projektes bestand in der Entwicklung von Geotextilien aus vorrangig nachwachsenden, regional anfallenden Rohstoffen, wie z. B. Schafwolle, Heu, Stroh oder Seegras.

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Motivation und Vorgehen

Das Ziel des Projektes bestand in der Entwicklung von Geotextilien aus vorrangig nachwachsenden, regional anfallenden Rohstoffen, wie z. B. Schafwolle, Heu, Stroh oder Seegras. Neben der Schaffung der maschinentechnischen Voraussetzungen zur Verarbeitung der Materialien war eine Fertigungs- und Verlegetechnologie zu entwickeln. Die entwickelten Erzeugnisse sollen durch ihre Barrierewirkung ein hohes Rückhaltevermögen gegenüber Wasser und Erde bei steilen Böschungen besitzen und damit einen umfassenden Erosionsschutz bieten. Außerdem sollen sie effizient zu fertigen und kostengünstig zu verlegen sein.
Es wurden Fertigungsschritte zur Herstellung von Strängen bis Ø 130 mm aus Naturprodukten, besonders Heu und Stroh, und deren Weiterverarbeitung auf einer supergroben Wirkmaschine zu Geogittern erarbeitet.
Dazu erfolgte eine konstruktive Überarbeitung des Versuchsstandes einer KEMAFIL®-Maschine, die Modifizierung einer supergroben Wirkmaschine hinsichtlich des Warenabzuges und der Warenspeicherung, sowie der Funktionsnachweis des Versuchsstandes.

Ergebnisse und Anwendungen

Die Prüfung der Eigenschaften der Heustränge ergaben ein sehr gutes Verhalten hinsichtlich Festigkeit und Wasseraufnahmevermögen.
Die Entwicklung einer Konfektionslösung, sowie die Aufmachung für die extrem starken Strukturen in Verbindung mit der zukünftigen Verlegetechnologie waren ebenfalls Bestandteil der Arbeiten.
Die Durchführung von Feldtests der unterschiedlichen Strukturen ergab, dass der Einsatz von Geotextilien aus Heu für Böschungssicherungen zur Vermeidung von Florenverfälschung gut geeignet ist. Begrünung aus dem im Heu befindlichen Saatgut heraus ist ein positiver Nebeneffekt und führt zu Kostenersparnissen gegenüber Konkurrenzprodukten. Das zusätzliche Aufbringen von Saatgut (autochthones Saatgut) führt zu einer schnelleren Begrünung.
Weitere Einsatzgebiete für seilartige Produkte aus Heu sind in der Landwirtschaft und im Wasserbau zu erwarten.
Das Forschungsvorhaben wurde im Rahmen der Cornet-Förderung in Zusammenarbeit mit der University of Bielsko-Biala, Institute of Textile Engineering and Polymer Materials (Polen) bearbeitet.

Danksagung
Das IGF-Vorhaben 113 EBR/1 der Forschungsvereinigung Forschungskuratorium Textil e.V., Reinhardt­straße 12-14, 10117 Berlin, wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förde­rung der industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.