14.04.20 – Vliesstoff für weitere bis zu 800 Mio. Masken — read English version

Corona-Krise: Sandler produziert rund um die Uhr

Sandler Gruppe investiert in zusätzliche Anlage für die Vliesstoffproduktion von Atemmasken.

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Dass die Bundesregierung mit der Förderung solcher Investitionen die Materialknappheit in Deutschland und Europa angehen will und Minister Jens Spahn sogar wertvolle Vermittlungsarbeit bei den entsprechenden Maschinenbauunternehmen leistet, freut den Familienunternehmer Dr. Christian Sandler. © Sandler

 
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Dr. Christian Sandler, Vorstandsvorsitzender der Sandler AG: „Die Nachfrage nach unserem Vlies für Atemmasken ist ungebrochen – und zwar seit Wochen.“ © Sandler

 

Seit Februar produziert die Sandler AG sieben Tage die Woche rund um die Uhr. Nun hat das Unternehmen beschlossen, in eine neue Hightech-Vliesstoffanlage zur Herstellung von Maskenvlies zu investieren. Bereits Mitte des dritten Quartals 2020 ist der Produktionsstart geplant.

Die jährliche Produktionskapazität der Anlage wird zusätzlich Vliesstoff für die Herstellung von bis zu 800 Mio. Masken ermöglichen. Die Investition beläuft sich auf einen einstelligen Millionen Euro-Bereich. Die Sandler Gruppe (Gründung: 1879) ist ein Hightech-Hersteller von Vliesstoffen für Anwendungen in den Branchen Bau/Technik, Filtration (u. a. für Atemmasken), Heimtextil, Hygiene, Transportation und Wipes und beliefert Unternehmen und Institutionen.

Dr. Christian Sandler, Vorstandsvorsitzender der Sandler AG:

„Die Nachfrage nach unserem Vlies für Atemmasken ist ungebrochen – und zwar seit Wochen. Trotz der Produktion an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr können wir Neubestellungen von Atemmaskenherstellern erst wieder ab Juni annehmen. Andererseits nehmen wir auch die weiterhin herausfordernde Situation im Gesundheitsbereich wahr und haben daher in der letzten Woche beschlossen, in eine weitere Maschine für Maskenvlies am Standort Schwarzenbach in Oberfranken zu investieren.“

Bundesregierung plant Förderprogramm

„Vlies für Luftfiltration produzieren wir bereits seit über 20 Jahren. Wir haben uns dabei erfolgreich im globalen Wettbewerb behaupten können“, so Dr. Christian Sandler. Die Produktgruppe „Vlies für Atemmasken“ sei bisher wenig im Fokus der Öffentlichkeit gestanden, „da frühere Epidemien das Land zum Glück weniger trafen.“

Durch die bedauerliche Entwicklung von COVID-19 sei der Bedarf nun auch aus Deutschland und ganz Europa enorm gestiegen und auch längerfristig hoch. „Daher begrüßen wir den Aufbau von vollständigen Wertschöpfungsketten in Deutschland sehr.“

Produktionsstart Mitte des dritten Quartals geplant

Die Sandler Gruppe möchte mit ihrer Kapazitätsausweitung einen Beitrag leisten, dem starken Engpass an Filtermaterialien für Atemmasken schnellstmöglich entgegenzuwirken. „Wir werden mit höchstem Einsatz und Engagement die Inbetriebnahme vorantreiben. Wir wollen daher mit dem Aufbau der Produktionslinie bereits im Juni starten“, erläutert Sandler. Dieses Timing sei nur möglich, sofern es in den kommenden Wochen keine zusätzlichen Einschränkungen, zum Beispiel in der Logistik, geben wird.

Rückgang der Nachfrage aus anderen Branchen

Der Markt für Atemschutzmasken boomt. Das Geschäft mit Vlies für Hygieneartikel – hierzu gehören auch Windeln oder Damenhygieneprodukte – ist gleichbleibend hoch. Dennoch wird die aktuelle weltwirtschaftliche Situation auch bei der Sandler Gruppe ihre Spuren hinterlassen. Besonders von dem Shut-Down betroffene Industriezweige wie die Automobil-, Bau- oder Möbelbranche sind auch für das oberfränkische Unternehmen wichtige Umsatzträger. Aktuell gibt es beim Unternehmen jedoch keine Pläne Kurzarbeitergeld zu beantragen.