11.04.25 – Westdeutsche Textil- und Bekleidungsindustrie
Durchbruch bei Tarifverhandlungen
Nach vier schwierigen Verhandlungsrunden haben sich Arbeitgeber und IG Metall auf ein Gesamtpaket für die rund 100.000 Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Modeindustrie verständigt.
Verhandlungsführer Markus Simon: „Angesichts des Ausmaßes der wirtschaftlichen Krise am Standort Deutschland war diese Tarifrunde für alle eine ganz besondere Herausforderung. Viele unserer Unternehmen haben im dritten Jahr der Rezession keine Spielräume für Lohnerhöhungen. Dennoch ist es uns gelungen, ein Gesamtpaket zu schnüren, das gerade noch verantwortbar ist, den Beschäftigten ein Lohnplus und den Unternehmen Planbarkeit auf eine lange Laufzeit bis Mai 2027 bringt.“
Die Tarifeinkommen steigen in den kommenden 27 Monaten um 4,9 %, mindestens 140 Euro. Außerdem erhalten die Beschäftigten eine Einmalzahlung von 275 Euro. Bei der Altersteilzeit wurde vereinbart, sie zu verbesserten Bedingungen fortzusetzen.
Die letzte rund 12-stündige Verhandlungsrunde war geprägt von einer Diskussion über die zugespitzte wirtschaftliche Lage, die wirtschaftlichen Schäden und Unsicherheiten durch die Zollpolitik der US-Regierung und die Frühjahrsprognose, die auch für dieses Jahr noch keine Besserung verspricht. Markus Simon: „Drei Jahre Rezession in Folge hinterlassen ihre Spuren. Ein besonnener Abschluss war in dieser Tarifrunde der einzig gangbare Weg.“
Der Tarifabschluss im Detail:
Laufzeit: 27 Monate (1. März 2025 – 31. Mai 2027)
Einmalzahlung von 275 Euro mit Juli-Entgelt 2025
Erste Tabellenerhöhung zum 1. August 2025: 2,0 %, mindestens 60 Euro
Zweite Tabellenerhöhung zum 1. Oktober 2026: 2,9 %, mindestens 80 Euro
Fortführung der Altersteilzeit mit höherer Quote (2,5 %) und Aufstockung der Beiträge von 750 Euro auf 800 Euro in zwei Schritten
Gespräche der Tarifpartner über Mitgliedervorteil