26.01.18 – Oeko-Tex — read English version

Von null auf Made in Green

Hat ein Unternehmen Standard 100 zertifizierte Textilien im Angebot, ist der Schritt zum Made in Green Label für nachhaltige Textilien nicht weit.

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Hat ein Unternehmen bereits Standard 100 zertifizierte Textilien im Angebot, ist der Schritt zum Made in Green Label fu?r nachhaltige Textilien nicht mehr weit. © Oeko Tex

 

Der Zwischenschritt dahin lautet Step – die Oeko-Tex Zertifizierung gemäß „Sustainable Textile Production“.

Seit dem Frühjahr 2015 bietet die Oeko Tex Gemeinschaft mit Made in Green ein Label an, das für nachhaltig hergestellte Textilprodukte aller Art vergeben wird. Artikel mit diesem relativ jungen Siegel sind nach Standard 100 by Oeko-Tex zertifiziert und stammen zugleich aus Produktionsstätten, die gemäß den Anforderungen der Step by Oeko-Tex Zertifizierung umweltfreundlich und sozial verantwortlich arbeiten und handeln.

Die zweite Hälfte des Made in Green Labels, die STeP Zertifizierung, ist für alle Verarbeitungsstufen entlang der textilen Lieferkette möglich. Es ist ein Zertifizierungssystem für Marken, Handelsunternehmen und Hersteller, die ihre Leistungen in Bezug auf nachhaltige Produktionsbedingungen transparent, glaubwürdig und leicht verständlich kommunizieren möchten. Step analysiert relevante Unternehmensbereiche wie Chemikalienmanagement, Umweltleistung, Umweltmanagement, Arbeitssicherheit, soziale Verantwortung und Qualitätsmanagement

Nächste Schritte auf dem Weg zum Made in Green Label

Hat sich ein Unternehmen für das Nachhaltigkeitslabel entschlossen kann es nach erfolgreicher Registrierung auf der MyStep Datenbank Lieferanten einladen sowie die gesamte Lieferkette grafisch abbilden und miteinander vernetzen.

Im Made in Green Dashboard kann das zu labelnde Produkt, zerlegt in die einzelnen Bestandteile, eingepflegt und den entsprechenden Herstellern zugeordnet werden. So erhält jedes einzelne Produkt seine individuelle Lieferkette und bekommt dafür eine eigene ID. Die Lieferanten werden über das System benachrichtigt und müssen die Herstellung der Komponenten bestätigen. Abschließend generiert das Unternehmen das produktindividuelle Made in Green Label und kann seinen Verkaufsartikel damit auszeichnen.

Haben Firmen oder Lieferanten Fragen zum Ablauf, können sie sich jederzeit an das zuständige Oeko-Tex Institut wenden, das allen Beteiligten mit Rat und Tat zur Seite steht.

Welche Vorteile bietet Made in Green?

Das Made in Green Label spricht alle Zielgruppen an, für die beim Kauf von Textilien Nachhaltigkeit und Transparenz wichtige Entscheidungskriterien sind. Das Label, z.B. in Form eines Hang-Tags, informiert anhand einer Prüfnummer und eines QR-Codes über die weltweiten Produktionsorte des ausgelobten Artikels und mit einem Statement-Text über die Bedeutung und die Ziele von Made in Green. Darüber hinaus können Hersteller, Markenunternehmen und Einzelhändler mit Made in Green am Point of Sale, in Online-Shops, Broschüren und Katalogen werben.

Made in Green – ein Zwischenfazit

Knapp zweieinhalb Jahre nach Einführung von Made in Green haben über 153 Zulieferbetriebe aus 28 Ländern die STeP Zertifizierung durchlaufen. Ende 2017 tragen im Handel zahlreiche Artikel aus unterschiedlichsten Produktsparten im Textilbereich (bis hin zu Yoga-Matten) das Made in Green Label. Einer der Vorreiter bei Made in Green ist die bekannte Schweizer Wäschemarke Calida: Die Kinderkollektion des Premium-Anbieters ist seit Juli 2016 das erste komplett gelabelte Segment im Markt.

Mehr dazu lesen Sie in unserer Print-Ausgabe textile network 1-2 2018 (Erscheinungstermin 25.1. 2018)

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