26.03.25 – Umfrage 2025 — read English version
Gebr. Otto Baumwollfeinzwirnerei GmbH + Co. KG
Antwort von Andreas Merkel auf die Frage: Welche Entwicklungen in der Textilbranche stimmen Sie zuversichtlich für das Jahr 2025?
Die letzten Jahre waren nicht einfach: Während der Corona-Pandemie und auch danach waren die Lieferketten massiv gestört. Viele Unternehmen haben aus Sorge um die Lieferfähigkeit ihre Lager aufgestockt – eine verständliche, aber teure Maßnahme, die uns steigende Preise und Inflation beschert hat. 2024 war dann geprägt von einem Lagerabbau bei gleichzeitig schwacher Nachfrage der Konsumenten. Eine ziemlich „giftige“ Mischung, die für schwache Umsätze in der gesamten textilen Wertschöpfungskette sorgte.
Umso erfreulicher ist der Jahresauftakt 2025. Wir bei Gebr. Otto sind überraschend gut gestartet – vor allem dank unerwarteter Großaufträge von Kunden, die leere Lager und damit plötzlich hohen Bedarf hatten. Gleichzeitig beobachten wir eine steigende Nachfrage von regionalen Kunden, die Wert auf eine lokale Wertschöpfungskette mit höchster Qualität und Nachhaltigkeit legen. Das bestärkt uns: Wir investieren weiter in Solar- und regenerative Energien sowie in effiziente Maschinen und Technologien.
Auch die Politik sehe ich in der Pflicht: Europa braucht kluge Rahmenbedingungen und darf die Industrie nicht mit immer neuen Auflagen und Bürokratie erdrücken. Es ist inakzeptabel, dass täglich tausende Päckchen Billigware aus Fernost per Luftfracht ohne Einschränkungen und Kontrollen zu uns gelangen. So können wir nicht konkurrenzfähig bleiben.
Trotz dieser Herausforderungen bin ich für 2025 positiv gestimmt. Wir bei Otto sind motiviert und engagieren uns für unsere Kunden. Gemeinsam wollen wir unseren Weg weitergehen.