13.10.23 – IFH-Köln Studie
Gebrauchtwaren auf dem Vormarsch
Bereits 2020, so eine Studie des IFH Köln, hat der Onlinehandel mit Gebrauchtwaren erstmals den stationären Handel überholt. Im Jahr 2022 erreichte er bereits ein Marktvolumen von 14,8 Mrd. Euro.
Gründe für den Anstieg sieht das IFH Köln einerseits in dem Antrieb, insgesamt nachhaltiger zu konsumieren. Andererseits spiele aber in Zeiten der Inflation auch eine Rolle, dass Konsumausgaben anders verteilt werden. So suchen Konsumenten etwa vermehrt nach Sonderangeboten oder schieben geplante Anschaffungen auf. 2022 verlagerten sich die privaten Konsumausgaben vermehrt in Bereiche wie Wohnen und Essen (24,4 %) sowie Lebensmittel (14,7 %), während Sektoren wie Freizeit & Hobby (10,3 %) sowie Mode & Accessoires (4,1 %) zurückfielen. Im Secondhand-Markt bildet sich diese Entwicklung ab: V. a. digitale Anbieter aus dem Fashion-Bereich konnten profitieren und wachsen. Mit 40 % Marktanteil im Gebrauchtwarenmarkt baute der Sektor seinen Vorsprung 2022 weiter aus. Vorreiter ist eBay (Kleinanzeigen).
Um nachhaltiger zu konsumieren, nutzen viele Konsumenten zudem Konzepte aus den Bereichen Reuse (Wiederverwendung), Upcycling (Aufwertung) oder Repair (Reparatur). Immer mehr Händler bieten eigene Serviceleistungen zur Reparatur oder kaufen gebrauchte Artikel zurück, um sie als Secondhand-Ware anzubieten. Außerdem boomen Mietkonzepte z. B. für Kleidung für bestimmte Anlässe, Baby-Erstausstattung, Gartenmöbel oder Büromöbel.