14.10.20 – Es drohen Insolvenzen und Abwanderungen
IVGT: Jetzt ist die Politik gefordert
Mehrkosten durch die geplante CO2-Bepreisung belasten die Textilveredlung und die Vliesstoffherstellung überdurchschnittlich, meint Michael Pöhlig.
Der Deutsche Bundestag hat gestern, den 08. Oktober 2020, der Änderung des Brennstoffemissionshandelsgesetzes zugestimmt, demgemäß der geplante Preis von 10 Euro auf 25 Euro pro Tonne CO2 ab dem 1. Januar 2021 angehoben wird.
- Innerhalb der Textilindustrie sind vor allem die Textilveredlung und die Vliesstoffherstellung davon betroffen, da dort praktisch nichts ohne Prozessenergie geht.
- Je nach Struktur und Produktionssortiment des Betriebes sind mittlerweile ein Viertel der Kosten Energiekosten.
- Eine Umfrage bei den betroffenen Unternehmen hat ergeben, dass bei 25 Euro/t CO2 die Energiekosten in diesen Betrieben, um 10 bis 20 Prozent ansteigen.
Mit dieser dramatischen Entwicklung der Energiekosten sehen viele Unternehmer/innen akute Gefahr für ihren Betrieb und die damit verbundenen Arbeitsplätze. In der Bundesrepublik gibt es insgesamt ca. 105 kleine- und mittelständische Textilveredlungsunternehmen sowie 53 Vliesstoffhersteller. Jetzt ist die Politik gefordert, die vorgesehene und dringend notwendige Entlastung für energieintensive Branchen im Verordnungswege zu schaffen. Anderenfalls würde den Unternehmen dringend benötigte Liquidität entzogen. Es drohen Insolvenzen und Abwanderungen. Der IVGT ist ein großer deutscher Fachverband der Textilindustrie mit einer Branchenrepräsentanz von ca. 7 Mrd. Euro, der die Interessen von mehr als 60 Prozent der Textilindustrie vertritt. Sitz des IVGT ist Frankfurt am Main.
Michael Pöhlig, Hauptgeschäftsführer IVGT