15.06.21 – Digitalisierung

Simplicity: Fashion-Pionier stärkt seine Markenshops

Der Fashion-Produzent Simplicity hat sich technologisch neu aufgestellt und die Digitalstrategie seiner Marken Opus und Someday verändert.

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Der rasant wachsende Fashion-Produzent Simplicity hat sich technologisch neu aufgestellt und die Digitalstrategie seiner Marken Opus und Someday hin zu einer gemeinsamen, bedarfsgerechten E-Commerce-Plattform verändert. © Simplicity

 

Der digitale Handel entwickelt sich technologisch rasant weiter. Über den Erfolg entscheidet immer mehr, wie fest Technologie im Unternehmen verankert ist – und die Bereitschaft, den eigenen Technologieansatz laufend zu überprüfen und zu optimieren.

  • Der Modehersteller Simplicity aus Oelde in Nordrhein-Westfalen hat dies frühzeitig erkannt.
  • Das Unternehmen setzte von Beginn an auf bedarfsgerechte Software und übernahm so schnell eine Poleposition, wenn es darum ging, Waren proaktiv basierend auf Prognosen in die stationären Geschäfte zu liefern.
  • Auch im Online-Geschäft war Simplicity von Beginn an ein Vorreiter: Der erste Webshop war eine Eigenentwicklung mittels monolithischer Individualsoftware.

Nicht zuletzt deswegen ist aus dem Unternehmen, das einst angetreten war, um einfach nur gute Hosen zu machen, in den letzten zwanzig Jahren ein Geschäft mit zweistelligem Umsatzwachstum pro Jahr gereift.

2017 war es an der Zeit, den digitalen Vertrieb auf die nächste technologische Stufe zu befördern. Die Möglichkeiten der eigens entwickelten Plattform waren ausgereizt, weshalb die Berliner Technologieagentur Turbine Kreuzberg mit ins Boot geholt wurde. Die Anforderung an das Replatforming: Den Markenshops von Opus und someday ein neues technologisches Fundament mit zeitgemäßerem Look verpassen. Bei der Technologieauswahl fiel die Entscheidung auf das E-Commerce-System Spryker, dessen modularer Ansatz eine individuelle Abbildung der Geschäftsprozesse ermöglicht.

Baukasten-Prinzip und individuelle Anforderungen zugleich

Im Gegensatz zu herkömmlichen Shopsystemen versteht sich Spryker eher als Betriebssystem für digitalen Handel. Im Standard bringt es bereits viele Funktionalitäten mit – seine modulare Architektur ermöglicht allerdings besonderen Spielraum für individuelle Entwicklung. Dadurch lassen sich gleichermaßen komplexe Prozesslogiken abbilden und Standard E-Commerce-Features implementieren. Zudem ist Spryker Frontend-unabhängig, es lassen sich also neben klassischen B2B- oder B2C-Shop-Oberflächen auch andere Kanäle anbinden, wie etwa Apps oder soziale Medien. Der modulare Ansatz von Spryker kam Simplicity bei der Integration in die vorhandene IT-Systemlandschaft entgegen – und ermöglicht Skalierbarkeit.

 Ein Commerce-Paradies für zwei Markenwelten

Der Wechsel weg von Individualentwicklung und hin zur digitalen Handelsplattform war erfolgreich: Die neue Shop-Plattform bietet zwei moderne, für je vier Länder lokalisierte Markenshops, auf denen die beiden Modelinien Opus und Someday miteinander verknüpft sind. So gibt es einen geteilten Warenkorb und Kundinnen können beim Bestellen von einem Shop zum anderen wechseln, ohne die gewünschten Produkte zu verlieren. Beide Shops merken sich das Zahlverfahren: eine deutliche Zeitersparnis beim Checkout.

  • Ein Single-Sign-On-Verfahren bietet hohen Komfort: Ist man einmal in einem Shop angemeldet, kann man auch gleich im anderen weitershoppen. Der Einsatz dieser neuen Technologien erleichtert das Cross-Selling und stärkt den Kern beider Modelinien.

Auch das Bestandsmanagement des Modehändlers profitiert von der intelligenten E-Commerce-Plattform. Die Produkte im Warenkorb werden unternehmensweit in Echtzeit reserviert. Dabei berücksichtigt das System auch Lieferungen an die stationären Verkaufsflächen. Das smarte System gleicht die Bestände untereinander aus und stellt so sicher, dass die Produkte für Endkundinnen und Zwischenhändler gleichermaßen erhältlich sind.

Auf Kurs in die digitale Zukunft

Für den Modeproduzenten aus Oelde war die Einführung der neuen Plattform der Startpunkt für eine Weiterentwicklung des gesamten Unternehmens. Dies hat sich nun ausgezahlt: Die Plattform wurde reaktionsschneller, leistungsfähiger und überaus robust. Fortan stellen Commerce-Stichtage wie der Black Friday kein Problem mehr dar. Denn Spitzenlasten und rasant steigende Bestellzahlen werden von der Plattform problemlos aufgefangen. Dadurch kann Simplicity das Online-Wachstum langfristig sichern und weitere Skalierungsmöglichkeiten nutzen.

Stefan Leewe, Geschäftsführer von Simplicity:

„Zusammen mit dem Team von Turbine Kreuzberg haben wir eine gänzlich neue technologische Qualität, Leistungsfähigkeit und Flexibilität in unserem Digitalgeschäft erlangt. Das begünstigt unsere weitere Entwicklung in der digitalen Sphäre enorm. Mit Turbine Kreuzberg konnten wir nicht nur unsere Plattform, sondern auch uns selbst als Organisation weiterentwickeln.“

  • Turbine Kreuzberg ist eine Technologieagentur aus Berlin. Mit ihrer breiten technologischen Expertise deckt die Agentur den gesamten Lebenszyklus von Applikationen ab. Digitalprojekte setzt sie in den drei Feldern Platform Technology, Application Management und Tech Innovation um. Die Teams von Turbine Kreuzberg unterstützen Unternehmen dabei, Plattformen neu zu implementieren, Applikationen technisch zu betreiben und bestehende Lösungen weiterzuentwickeln. Zudem erprobt die Agentur neu aufkommende Technologien, entwickelt Prototypen zur Marktreife und beteiligt sich an technologischen Forschungsprojekten. Neben dem Hauptsitz in Berlin-Kreuzberg arbeiten die über 90 Technolog/innen an den Standorten Faro (Portugal) und Leipzig.