08.02.17 – Veranstaltungstipp Innovent e.V.

Smart Flexibles als Innovationsträger

Ein hochinteressante Tagung Mitte März für Entwickler und Innovationsstrategen u.a. aus Automotive, Medizin-, Umwelt- oder Verpackungstechnik.

 

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Dr. Jonathan Plentz vom Leibniz-Institut für Photonische Technologien (IPHT) in Jena begutachtet eine flexible Solarzellenbeschichtung auf einem Gewebe für Textil-integrierte Photovoltaik zur Anwendung in Smart Textiles (Photo: Sven Döring, IPHT Jena)

 
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Überprüfung der Zytotoxizität mittels MTT-Test an Säugerzellen. Mit dem Test kann die Stoffwechselaktivität von Zellen festgestellt werden, über die auf die Viabilität der Zellen geschlossen wird. Können keine lebensfähigen Zellen nachgewiesen werden, gilt der Test als nicht bestanden; das Material ist zytotoxisch. (Photo: senetics healthcare group)

 

Eine Werkstoffklasse mit „Intelligenzfaktor“, mannigfaltigem funktionalem Einsatzspektrum und exzellenten Wachstumschancen sind Smart Flexibles auf Basis von Textil, Papier oder Folie. Erste marktgängige Produkte wie Sensorfäden in Bauteilen reagieren selbsttätig auf veränderte Umweltbedingungen, ermöglichen so ein permanentes Monitoring sozusagen von innen heraus.

Das Textilforschungsinstitut Thüringen-Vogtland in Greiz treibt seit gut 15 Jahren als ein Pionier in Europa entsprechende Entwicklungen voran. „Mit fortschreitender Digitalisierung der Gesellschaft bekommen diese flexiblen Materialien immer stärkere Bedeutung vor allem in Bezug auf die Mensch-Maschine-Kopplung, die Überwachung von Vitalfunktionen in der alternden Gesellschaft oder im großen Feld der Mobilität“, beschreibt Institutsdirektor Dr. Uwe Möhring umsatzträchtige Anwendungsszenarien.

Impulse für Industrieanwendungen

Dr. Jonathan Plentz vom Leibniz-Institut für Photonische Technologien aus Jena sieht für intelligente Dünnschichtmaterialien, darunter flexible Solarzellen auf Folien und Geweben für energieautarke Anwendungen, enorme Transferchancen. Wissenschaftler seines Instituts beschäftigten sich derzeit mit innovativen Verschaltungskonzepten für Solarzellen und Batterien zum Beispiel auf Geweben. Für Produzenten von Arbeitsschutzbekleidung hat Plentz gute Nachrichten; großflächige optische Sensoren auf Schutzgeweben für mehr Sicherheit ihrer Träger seien im Kommen.

Dr. Corinna Petsch, Laborchefin der senetics healthcare group, Erlangen, will Entwickler und Produzenten für neueste Erkenntnisse zur Biokompatibilität von Textilien oder Medizinprodukten mit intensivem Hautkontakt sensibilisieren. Ihr Unternehmen bietet für die frühzeitige Verträglichkeitstestung von Smart Flexibles spezielle in vitro- und in vivo-Testverfahren an, deren Resultate letztlich über Tauglichkeit und Markterfolg entsprechender Produkte entscheiden.

Neue Trends im Fokus

 Gastgeber der Veranstaltung ist die auf Oberflächentechnik, Biomaterialien sowie magnetische & optische Systeme spezialisierte Forschungseinrichtung Innovent Technologieentwicklung aus Jena. Innovent-Chemiker Dr. Roy Buschbeck referiert zur Erzeugung nanostrukturierter Funktionsfasern mittels magnetischer Nanopartikel, sein Kollege Wolfgang Hering stellt eine Methode zur Erzeugung transparenter Barriereschichten auf Folien mittels Verfahrenskombination vor.

Vertreter verschiedener Fraunhofer-Institute vermitteln neue Forschungsergebnisse u. a. zur Beschichtung von Zellulosefasern für Leichtbau-Anwendungen, zur nachhaltigen Oberflächenveredelung für Papier, Kunststoff und Textil oder zur Vorbehandlung von Naturfasergeweben für erweiterte Anwendungen.

Die 12. ThGOT Thementage Grenz- und Oberflächentechnik stellen Mittelständlern aus dem gesamten Bundesgebiet auch eine Vielzahl neuer Oberflächentechnik-Trends vor. Fraunhofer UMSICHT aus Oberhausen schildert etwa, wie verfahrenstechnische Bauteile mittels Laser-Oberflächenstrukturierung optimiert werden können. Ein Laser-Mikrotechnologe aus Berlin will die Tagungsteilnehmer mit der Laser-Hybridbearbeitung von Oberflächen vertraut machen.

12. ThGOT Thementage Grenz- und Oberflächentechnik

14. – 16. März 2017

Zeulenroda